Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.07.1995:
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Neues Gewand für die Mariahilfer Straße im 15. Bezirk

Wien, 12.7. (RK-KOMMUNAL) Seit ihrer Neugestaltung ist die Mariahilfer Straße im unteren Bereich zum Renner unter den europäischen Geschäftsstraßen geworden. Wie versprochen, bekommt jetzt auch die Mariahilfer Straße im 15. Bezirk ein rundum neues Gewand. Analog zum bereits fertiggestellten Bereich zwischen ...

Wien, 12.7. (RK-KOMMUNAL) Seit ihrer Neugestaltung ist die Mariahilfer Straße im unteren Bereich zum Renner unter den europäischen Geschäftsstraßen geworden. Wie versprochen, bekommt jetzt auch die Mariahilfer Straße im 15. Bezirk ein rundum neues Gewand. Analog zum bereits fertiggestellten Bereich zwischen Europaplatz und Kohlenhofgasse wird nunmehr auch der Abschnitt bis zur Rustengasse mit breiteren Gehsteigen, Bäumen, einer neuen Beleuchtung, einem neuen Belag und vielem mehr neu gestaltet. Die Bauarbeiten dafür laufen seit 3. Juli auf vollen Touren, damit sich in knapp einem Jahr die Wiener Mariahilfer Straße in ihrer Gesamtheit in einem neuen einheitlich gestalteten Bild präsentieren kann. Planungsstadtrat Dr. Hannes SWOBODA und Bezirksvorsteher Friedrich KRAMMER stellten das Projekt Mittwoch bei einem Pressegespräch in der Bezirksvertretung 15 vor.****

Swoboda und Krammer: Neue Mariahilfer Straße im 15ten ist Imageträger für den gesamten Bezirk

Für Swoboda und Krammer wird die neue Mariahilfer Straße die Funktion eines Imageträgers für den gesamten 15. Bezirk ausüben. Sie bringe, so Stadtrat und Bezirksvorsteher, einerseits den BezirksbewohnerInnen eine neue Lebensqualität und andererseits bedeutete sie in Kombination mit den anhängigen Stadtteilprojekten, wie dem Schwendermarkt, einen ungeheueren Stadterneuerungsschub. Besonders erfreulich sei, daß nach einer relativ kurzen Planungs- und Entwicklungszeit von knapp zwei Jahren nunmehr ein qualitativ hochwertiges Projekt realisiert werden kann. Die beiden Politiker betonten außerdem, daß die Neugestaltung der Mariahilfer Straße im 15. Bezirk, die geplanten Stadterneuerungsvorhaben im Rahmen des EU-Projektes Gürtel Plus und letztendlich auch die bereits fertiggestellte Oberflächengestaltung im Zusammenhang mit der neuen U3, die immer wieder vor allem von den Bezirks-Freiheitlichen geäußerte Politik, die Stadtentwicklungspolitik habe im 15. Bezirk generell versagt, klar ad absurdum führe.

Die neue Mariahilfer Straße - attraktiv und fußgeherfreundlich

Die Mariahilfer Straße im 15. Bezirk, die vom Europaplatz bis zum Technischen Museum verläuft, hat eine Länge von 1,1 Kilometern und ist eine der wichtigsten Straßen in Rudolfsheim-Fünfhaus. Ziel der Umbaumaßnahmen ist es, die Mariahilfer Straße als Einkaufsstraße attraktiver zu gestalten und die Bedingungen vor allem für die Fußgeher zu verbessern. In einer ersten Bauphase wurde 1994 im Zusammenhang mit der Gestaltung des Europaplatzes der Bereich bis zur Kohlenhofgasse gemacht. Nach den gleichen Gestaltungsgrundsätzen wird nun der Umbau im stadtauswärts gelegenen Teil dieser wichtigen Geschäfts- und Sammelstraße erfolgen.

Fertigstellung 1996

Die Bauarbeiten, mit denen am 3. Juli begonnen wurde, werden voraussichtlich bis Juni 1996 dauern. Während der gesamten Bauzeit werden weder der öffentliche Verkehr (Linien 52 und 58) noch der Autoverkehr wesentlich beeinträchtigt. Die Gesamtkosten für den Straßenumbau im Bereich Kohlenhofgasse bis Rustengasse betragen ca. 80 Millionen Schilling.

Die Neugestaltung im Detail

  • Breitere Gehsteige schaffen nicht nur zusätzlichen Platz für
    Schanigärten, sondern auch die Geschäfte können ihre Anbotsflächen
    im Straßenraum erhöhen. Die Gleiskörper werden abmarkiert, eine
    Fahrspur (3,50 Meter) und eine Parkspur (2 Meter) werden künftig
    zur Verfügung stehen. Bei einer Gesamtstraßenbreite von 21 Metern
    wurde in Abstimmung mit den Geschäftsinhabern und den Bewohnern
    entschieden, keine eigene Spur für Radfahrer zu realisieren. Eine
    ensprechende Radalternativroute ist jedoch geplant.
  • Baumpflanzungen (34 Stück) sowie weitere Begrünungsmaßnahmen tragen
    wesentlich dazu bei, daß sich einerseits die Mariahilfer Straße
    für Einkäufer attraktiv präsentiert und andererseits das
    Wohnumfeld für die Bewohner dieser Straße verbessert wird.
  • Ein neues Belags- und Beleuchtungskonzept wird Struktur und Farbe
    in den Straßenzug bringen. Im Gegensatz zur inneren Mariahilfer
    Straße wird die Beleuchtung nicht auf Masten, sondern auf einer
    Abspannung angebracht.
  • Die bestehende Stiegenanlage zwischen der Sperrgasse und der
    Würffelgasse wird nach den Plänen von Architekt Dipl.-Ing.
    Wolfgang HOLZHACKER behindertenfreundlich umgestaltet. Anstelle
    der vorhandenen, für die Benützer äußerst unattraktiven Stufen
    ist eine Mauer mit Stufen und Rampen zur unteren Ebene des
    Gehsteiges vorgesehen. So entsteht direkt vor den Geschäften ein
    breiter Gehsteig, ohne daß die charakteristischen
    Niveauunterschiede beseitigt werden. Durch den Einbau von drei
    Rampen wird die Benützung des über Fahrbahnniveau liegenden
    Gehsteiges für behinderte und ältere Menschen ebenso wie für
    Menschen mit Kinderwagen leichter. Gleichzeitig wird auch die
    Anlieferung zu den einzelnen Geschäften erleichtert.
  • Die Mittellage der Straßenbahn (Linien 52 und 58) bleibt im
    wesentlichen erhalten, die Haltestelleninseln werden verbreitert
    und mit den neuen Wartehäuschen von Architekt Luigi Blau
    versehen. Darüber hinaus ist die Aufstellung von zusätzlichen
    neuen Wiener Telefonzellen vorgesehen.

Weiterer Umbau der Mariahilfer Straße stadtauswärts in Abstimmung mit Stadtteilprojekt Schwendermarkt

Die Mariahilfer Straße wird selbstverständlich von der Rustengasse stadtauswärts weiter umgebaut. Generell wird die Gestaltung mit dem typischen "Design" auch in diesem "letzten Abschnitt" fortgesetzt, wird aber im Detail mit dem Stadtteilprojekt Schwendermarkt abgestimmt. Am Schwendermarkt selbst sind rund 150 Wohnungen, Büros und Geschäfte vorgesehen, wobei der geplante Geschäftsbereich marktartig gestaltet werden soll. Weiters inkludiert in das Stadtteilvorhaben ist eine zweigeschoßige Tiefgarage. Grundlage für die Planungen dieses Projektes der inneren Stadtentwicklung war ein Expertenverfahren im November 1994, das die Architekten Fellerer und Vendl für sich entscheiden konnten. Im Herbst dieses Jahres soll eine endgültige Entscheidung über die Details des Projektes getroffen werden.

Infoschau "Die neue Mariahilfer Straße im 15. Bezirk"

Die Details zur neuen Mariahilfer Straße im 15ten sind in einer Infoschau in der Bezirksvorstehung, 15, Gasgasse 8-10 (Sitzungssaal, 1. Stiege, 2. Stock) bis einschließlich 15. September 1995 zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 bis 15.30 Uhr, Donnerstag bis 17.30 Uhr. Sondertermine für Gruppen nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 891 34/115. (Schluß) gph/vo/rr

(RK vom 12.07.1995)