Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.04.1995:
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Erfolg: 40.000 neue Arbeitsplätze durch Betriebsansiedlungen

Wien, 4.4. (RK-WIRTSCHAFT) Die Wirtschaftsförderung der Stadt schafft Jahrfür Jahr tausende neue Arbeitsplätze in Wien. Betriebsan- und -umsiedlungensowie finanzielle Unterstützungen sind dabei die wichtigsten Maßnahmen derStadt. Allein im Jahr 1994 konnte der WienerWirtschaftsförderungsfonds (WWFF) 56 Produktions-, Handels- undDienstleistungsunternehmen in Wien ansiedeln und damit 3.405 zusätzlicheArbeitsplätze schaffen. Die Unternehmen investierten in die Errichtungihrer neuen Betriebsstätten über 2,3 Milliarden Schilling. Dies berichteteWirtschaftsstadtrat Rudolf EDLINGER am Dienstag im Pressgespräch desBürgermeisters. Die Arbeit des Wirtschaftsförderungsfonds bestehteinerseits in der Schaffung von Betriebsbaugebieten und der konkretenBeratung und Betreuung von Unternehmen. 1994 wurden dieAufschließungsarbeiten für zwei neue Betriebsbaugebiete begonnen: dieErweiterung des Industrieparks Nord nördlich des Rautenweges im 22. Bezirksowie im Bereich der Ailecgasse im 11. Bezirk. Andererseits vergibt derFonds konkrete finanzielle Förderungen für Umsiedlungs- undModernisierungsmaßnahmen. Den nachhaltigen Erfolg des "WienerWirtschaftsförderungsfonds" bei der Betriebsansiedlung in Wien bestätigtnun auch eine Studie: Seit seiner Gründung im Jahr 1982 hat der "WienerWirtschaftsförderungsfonds" (bis Ende 1994) nicht weniger als 625 Betriebein Wien angesiedelt und dadurch rund 40.000 zusätzliche Arbeitsplätzegeschaffen. Die Unternehmen haben in die Erweiterung ihrer Betriebsstättenrund 25 Milliarden Schilling investiert.**** Etwa 60 Prozent derProjekte waren Umsiedlungen von Betrieben an neue, bessere und meistgrößere Standorte innerhalb Wiens. Etwa 20 Prozent waren Neuansiedlungenvon in- und ausländischen Betrieben in Wien. Die restlichen 20 Prozentwaren Erweiterungen bestehender Betriebe unter Aufrechterhaltung ihrerbisherigen Standorte. Ziel der Studie, bei der rund die Hälfte derangesiedelten Unternehmen befragt wurden, war auch, festzustellen, wie sichdie Betriebe aufgrund der Unterstützung entwickelt haben. Und dasErgebnis fällt äußerst positiv aus: - die Betriebe konnten deutlich mehrArbeitsplätze schaffen, als sie sich selbst erwarteten; - die Unternehmenkonnten um rund ein Drittel mehr in ihre Betriebe investieren als geplantund vom Fonds verlangt; - für 88 Prozent der Unternehmen haben sich dieErwartungen hinsichtlich der Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit, der wirtschaftlichen, verkehrsmäßigen und innerbetrieblichen Situation voll,für 12 Prozent teilweise erfüllt; - 85 Prozent der Unternehmen verzeichneneine steigende Umsatzentwicklung; - und schließlich bewertete auch derGroßteil der Betriebe die Unterstützung des WWFF als "sehr positiv". Im zweiten Bereich der Wirtschaftsförderung - der finanziellenUnterstützung von Unternehmen - konnte der "WienerWirtschaftsförderungsfonds" 1994 insgesamt 853 Betrieben helfen. Fürverschiedenste Modernisierungsmaßnahmen wurden mehr als 287 MillionenSchilling an Förderungsgeldern zur Verfügung gestellt. Ein besonderesSchwergewicht entwickelt sich bei der Förderung von Innovationen und neuenTechnologien.

Zwtl.: Kein Ausruhen auf den Erfolgen: WWFF ab Mai in Hongkong Für dieStadt kann es aber kein Ausruhen auf diesen Erfolgen geben: der Wettbewerbder Städte und Regionen wird immer stärker, ebenso der Kampf um dieAnsiedlung von Betrieben. Wien hat dabei aber sehr gute Karten: die Nähezum osteuropäischen Markt, die Zugehörigkeit zur Europäischen Union, dersoziale Friede, die gute Ausbildung der Arbeitskräfte, die hohe Dichte anForschungseinrichtungen, die auch international guten Verkehrsverbindungen,vor allem aber auch die vergleichsweise hohe Lebensqualität geben Wien guteChancen im internationalen Städtewettbewerb. Schon jetzt haben etlicheinternationale Unternehmen Headquarter und große Produktions- undForschungskapazitäten in Wien. Weitere Ansiedlungen bzw. Investitionen sindim Gespräch. Um die bereits ansässigen Unternehmen zu unterstützen,wird der Wirtschaftsförderungsfonds gemeinsam mit der WirtschaftskammerWien im Mai in Hongkong eine weitere Repräsentanz eröffnen. Nach Brüsselund Tokio wird dies die dritte Auslandseinrichtung Wiens sein, die dasinternationale Marketing Wiener Betriebe und Produkte unterstützt bzw. fürden Wirtschaftsstandort Wien wirbt.

Zwtl.: Wiens Wirtschaft ist im Aufschwung Nach der Rezession 92/93befindet sich die österreichische Wirtschaft wieder im Aufschwung. Derjüngste Konjunkturbericht des Wirtschaftsforschungsinstitutes bestätigt denAufwärtstrend auch für Wien. Die Exporte der Wiener Industrie und desGewerbes entwickeln sich ebenso überdurchschnittlich wie der Handel und dieNachfrage nach Dienstleistungen. Nach wie vor expandiert der Wohnbau ganzbesonders. Absolute Spitze innerhalb Österreichs ist aber der Tourismus:Wien ist das einzige Bundesland mit Zuwächsen bei den Nächtigungen unddamit der Wachstumspol der Fremdenverkehrswirtschaft. Im Jänner wurdeüberhaupt das beste jemals in diesem Monat erreichte Ergebnis gemeldet. Im Jahresdurchschnitt waren 1994 in Wien 788.266 Menschen beschäftigt,60.129 (oder 7,1 Prozent) waren ohne Beschäftigung. Das heißt: ein Viertelaller Berufstätigen Österreichs findet in Wien Arbeit und Einkommen. Wienhat überdies die geringste Jugendarbeitslosigkeit aller Bundesländer.

Zwtl.: Wirtschaftspolitik heißt Vollbeschäftigungspolitik Weil Wiensich nach wie vor dazu bekennt, daß Wirtschaftspolitik letztlichVollbeschäftigung zum Ziel haben muß, wird Wien das erste und einzigeBundesland sein, das neben einer Wirtschaftsförderung auch eine eigeneArbeitnehmerförderung (in Form des "WienerArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds WAFF") haben wird. Der WAFF wirdvoraussichtlich im Mai offiziell seine Tätigkeit aufnehmen. Wien wirdsich zur Sicherung von Beschäftigung auch der Förderung bedienen, die dieEU anbietet. Vorrangig kommen dafür in Frage: o INTERREG II zur Förderungder Regionen an Binnen- und Außengrenzen der EU (also etwa gemeinsam mitNiederösterreich, dem Burgenland, Tschechei, der Slowakei oder Ungarn) oURBAN zur Förderung integrierter Konzepte für städtische Problemgebiete oEMPLOYMENT zur Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt durch Integration, Information und Qualifikation von Arbeitnehmern; ADAPT alsFörderung für die Anpassung der Arbeitskräfte an den industriellen Wandelo RECITE zur Förderung des Austausches von Erfahrungen und derKooperation von Städten im Bereich der Forschung und Technologie.(Schluß) ah/vo/bs nnnn

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OTS094 1995-04-04/12:37