Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.01.1994:
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Rieder: Medizinische Hauskrankenpflege droht zu scheitern (2)

Utl.: Rieder: Bürokratischen Unfug beenden Wien, 18.1. (RK-KOMMUNAL)Im Rahmen eines Pressegespräches am Dienstag nahm Gesundheitsstadtrat Dr.Sepp RIEDER zu aktuellen Problemen in der Medizinischen HauskrankenpflegeStellung. Rieder: "Es ist ein Unfug, wenn eine wichtige Einrichtungwie die Medizinische Hauskrankenpflege durch bürokratische Hürdenuntergraben wird." Dabei bezog sich Rieder auf einen Honorarvertragzwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und derÄrztekammer, der für die niedergelassenen Ärzte, die eine MedizinischeHauskrankenpflege anordnen, zusätzliche Formalitäten vorschreibt. Gegendiese komplizierte Abwicklung leisten die Ärzte passiven Widerstand.Dieser, laut Rieder, "kontraproduktive Boykott" bedeutet, daß bürokratischeProbleme auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden. Rieder: "Geradenach den Erhöhungen der Sozialversicherungsbeiträge muß ich daran erinnern,daß die Patienten ein Recht auf Medizinische Hauskrankenpflege haben."

Zwtl.: "Glanzing" und "Mautner Markhof'sches" bleiben erhalten Zu denimmer wieder kolportierten Gerüchten um eine Schließung der KinderklinikGlanzing und des Mautner Markhof'schen Kinderspitals betonte Rieder, daß aneine Sperre der Spitäler keinesfalls gedacht sei. Dies sei auch durch einenGemenderatsbeschluß aus dem Jahre 1990 gesichert. Zu denAuseinandersetzungen zwischen der Leiterin der Neonatologischen Abteilungdes Mautner Marhof'schen Kinderspitals, Dr. Marina MARCOVICH, mit Pädiaternanderer Kliniken teilte Rieder mit, daß er sich keinesfalls in einenfachlichen Ärztestreit einmischen werde. "Um die Situation zu klären, habeich jedoch ein internationales Gutachterteam mit der Überprüfung derVorwürfe gegen Dr. Marcovich beauftragt."

Zwtl.: Kritik an Ausserwinkler "Verwirrt" sei Rieder durch eineAussage von Gesundheitsminister Ausserwinkler, der Kritik an den Ländernund an mit Großgeräten angelich "über-ausgestatteten" Spitälern übte.Rieder: "Diese Kritik ist umso erstaunlicher, als eine ebenfalls vomGesundheitsministerium in Auftrag gegebene KRAZAF-Studie eine teilweiseextreme Unterversorgung mit Großgeräten ergab. Offenkundig gäbe es hier zueinem Thema zwei Meinungen."

Zwtl.: Primarius Funovics abberufen Ebenfalls im Rahmen desPressegespräches gab Stadtrat Dr. Rieder bekannt, daß der suspendiertePrimarius Prof. Dr. Josef FUNOVICS von seinem Posten als Abteilungsvorstandder Chirurgischen Abteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitales abberufenwurde. (Schluß) nk/vo nnnn

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OTS121 1994-01-18/14:12