Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.02.1990:
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Am Puls der Stadt - Straßenverkehr '90

=wien, 20.2. (RK-KOMMUNAL) Im Pressegespräch des Bürgermeisters am Dienstaggab Verkehrsstadtrat Johann HATZL einen Überblick über Maßnahmen zurVerkehrsorganisation im heurigen Jahr. "In einem Zeitungstitel wurde voreiniger Zeit der Straßenverkehr als Pulsschlag der Großstadt bezeichnet -eine durchaus treffende Charakteristik", sagte Hatzl. "Dieses Pulsieren zugewährleisten und zu erleichtern - wobei nicht alle Maßnahmen, diegetroffen werden müssen, populär sein können -, zählt zu den Hauptaufgabender Magistratsabteilung 46 - Verkehrsorganisation und technischeVerkehrsangelegenheiten. Es kann mit Berechtigung festgestellt werden, daßWien bei den europäischen Großstädten an führender Stelle liegt, was dieintensiven Bemühungen um die Verringerung der Verkehrsbelastung betrifft,sei es in Form von Verkehrsberuhigung (Tempo-30-Zonen), Schaffung vonFußgängerzonen, Anlegen von Radwegen oder Erschließung mit öffentlichenVerkehrsmitteln." Besondere Anerkennung findet Wien auch internationalfür die verstärkten Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit anhand desWiener Verkehrssicherheitsmodells, hob Hatzl in diesem Zusammenhang hervor.Die Magistratsabteilung 46, bei der alle diese Maßnahmen zusammenliefen,hatte deshalb ein breites Spektrum von Aufgaben, in den meisten Fällen imZusammenwirken mit den Bezirken, zu bewältigen. Davon gingen auch imlaufenden Jahr wieder wichtige Impulse aus, darunter:

Zwtl.: Umbau der Wiener Verkehrsleitzentrale Die Fertigstellung desUmbaues der Wiener Verkehrsleitzentrale wird im Frühsommer des heurigenJahres erfolgen. Sie dient zur zentralen Steuerung und Überwachung vonVerkehrslichtsignalanlagen. Dazu werden Verkehrsrechner verwendet, die inder Verkehrsleitzentrale (Rossauer Kaserne) zentral angeordnet sind und voneiner speziellen Abteilung der Wiener Polizei bedient werden. In Wien sindderzeit 865 Ampelanlagen in Betrieb, zwei Drittel davon sind über einKabelnetz an die Verkehrsleitzentrale angeschlossen. Aufgaben derVerkehrsleitzentrale: o Rasche Reaktion auf Ereignisse im Verkehrsablauf(im Zusammenhang mit Verkehrsfernsehen) o Übergeordnete Verkehrsleitung oZentrale Versorgung von Ampeln und Ampelgruppen mit tageszeit- abhängigenoder verkehrabhängigen Steuerungsprogrammen o Störungsfeststellung undtechnische Überwachung von Verkehrs- lichtsignalanlagen istzentralisiert, die Störungsdienste werden zentral verständigt, wodurcheine raschere Behebung der Störung möglich ist.

Zwtl.: Zentrale Verkehrsüberwachung Auch in diesem Bereich sind imJahr 1990 wieder etliche Maßnahmen zur Erweiterung des Kabelnetzes derMagistratsabteilung 46 und für den Anschluß von Verkehrslichtsignalanlagenauf Gemeindestraßen an die Verkehrsleitzentrale vorgesehen; die wichtigstensind: o Kabeltrasse U 4 von der Lobkowitzbrücke bis zum Margaretengürtel oKabeltrasse HBW (Gürtel) o Kabeltrasse U 4 von der Verkehrsleitzentrale biszur Gunoldstraße o Anschluß von Ampelanlagen an die Verkehrsleitzentrale(äußere Mariahilfer Straße, Wallensteinstraße, Alserbachstraße, Spitalgasse) o Diverse kleinere Maßnahmen, wie beispielsweise dasMitverlegen bei Verkabelungen anderer Dienststellen

Zwtl.: 12.000 neue Verkehrszeichen im Jahr Mit Jahresende 1989 wurden79.430 Verkehrszeichen, 2.033 beleuchtete Verkehrszeichen und 555Verkehrsleuchtsäulen von den Magistratsdienststellen betreut. Im Schnittwerden pro Jahr über 2.000 Verkehrszeichen auf Grund neuer Verordnungen neuaufgestellte sowie im Rahmen von Erhaltungsarbeiten oder Änderungen vonVerkehrsmaßnahmen rund 10.000 Verkehrszeichen erneuert. Bei derRealisierung der Neuverordnungen von Verkehrsleitein- richtungen aufHauptstraßen werden unter anderem durchgeführt: o Neuaufstellung vonVerkehrsleiteinrichtungen (Verkehrszeichen, Leuchtsäulen) o Anpassung dergemeindeeigenen Wegweiser im Rahmen der Durchführung des genehmigtenWegweiserkonzeptes auf Bundesstraßen o Lieferung, Installation und Montagevon beleuchteten Verkehrs- zeichen o Diverse flankierende Arbeiten(Stromanschlüsse, Gehsteig- und Fahrbahnwiederinstandsetzungen usw.)

Zwtl.: 430 Kilometer Strichmarkierungen Pro Jahr werden auf den WienerVerkehrsflächen zirka 15.000 Meter Strichmarkierungen für Leit-, Sperr-,Rand-, Park- und Begrenzungslinien sowie 27.000 QuadratmeterFlächenmarkierungen für Straßen, die von der Gemeinde Wien erhalten werden,aufgebracht. Auf den Bundesstraßen B werden in Wien pro Jahr zirka160.000 Meter Strichmarkierungen und 12.000 QuadratmeterFlächenmarkierungen, auf den Bundesstraßen A (Autobahnen) 120.000 MeterStrichmarkierungen und 2.000 Quadratmeter Flächenmarkierungen aufgebracht. Vorhaben in den angeführten Größenordnungen sind auch für das Jahr 1990wieder vorgesehen. Weitere große Aufgabenbereiche derMagistratsabteilung 46 umfassen:

VERKEHRSSICHERHEITSMASSNAHMEN Es handelt sich dabei um dieDurchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit anUnfallschwerpunkten auf der Grundlage des Wiener Verkehrssicherheitsmodellsmittels Auswertungen durch den Verkehrssicherheitscomputer, das für ganzÖsterreich beispielgebend ist.

AUSBAU DES RADWEGENETZES Die Errichtung von Verkehrsleiteinrichtungenund Fahrbahnmarkierungen sowie die Adaptierung von Ampelanlagen imübergeordneten Radwegenetz sowie allgemein im Straßennetz im Zusammenwirkenmit den Bezirken.

DEZENTRALISIERUNG HAT SICH BEWÄHRT Die Dezentralisierungbeziehungsweise die Mitwirkung der Bezirke bei der Errichtung neuerAmpelanlagen und Verkehrsleiteinrichtungen habe sich grundsätzlich bewährt,betonte Hatzl. Durch die Anregungen und Stellungnahmen der betreffendenBezirke hätten sich bei einer ganzen Reihe von Vorhaben wesentliche, zumTeil neue, Gesichtspunkte für die Lösungen ergeben. (Schluß) pz/bs/rr nnnn

OTS045 1990-02-20/11:43 0107/0727/5816