Die unendliche Geschichte des Mauserlweges
Für viele Generationen war er einst ein beliebter Spazierweg und die direkte Verbindung von
Hernals/Güpferlingstraße auf den Schafberg, bis er 2006 durch die MA69 geschlossen wurde, weil er zu gefährlich zu begehen wäre. Grund des Anstoßes war ursprünglich eine schief stehende (etwa kniehohe Vorgarten-) Mauer und dann kam das Argument der potentiellen Kriechfähigkeit des Hanges noch dazu.
Der Weg beschäftigt nun schon seit mehr als 10 Jahren alle offiziellen Stellen der Stadt Wien. Und
dreht sich im Kreis. Dass in der ganzen Zeit keine Lösung gefunden werden kann, wo doch offiziell alle dafür sind, entbehrt jeglicher Logik und Wahrscheinlichkeit.
Immer wieder wird das Argument angeführt, dass die Sanierung des Weges zu teuer wäre. Doch das
betrifft einen Vollausbau als Straße! Etwas was niemand will. Dieser Weg soll ein Fußweg bleiben!
Im Frühling 2018 hat sogar ein Anrainer angeboten, die Hälfte des Weges auf eigene Kosten sichern
zu lassen. Dieses Angebot hat man ausgeschlagen. Es geht nichts weiter und dieser politische
Unwillen ist für uns absolut nicht nachvollziehbar.
Fakten:
Der Mauserlweg ist ein Teil der Korngasse und stellt eine direkte Fußverbindung zwischen der
Braumüllergasse/Handlirschgasse und der Twarochgasse dar.Vom Verkehrsknotenpunkt „Hernalser
Hauptstraße/Güpferlingstraße“ der Linien 43, 2, 10 und 44A kommt man in ein paar Minuten hinauf auf die Czartoryskigasse und den Schafberg.
Andere Verbindungen von Hernals auf den Schafberg befinden sich einerseits in größerer
Entfernung und sind andererseits wesentlich steiler und dadurch vielen Personen nicht zumutbar.
östlich = Grünbeckweg in 450m Entfernung
Westlich = Himmelmutterweg in 1.000m Entfernung
Der Weg wurde erstmals mit Beschluss des Gemeinderats vom 21.Nov. 1930 in den
Flächenwidmungsplan eingetragen (Pr.Zl 2372/30 – Plan No 80). Die derzeit geltende Widmung als
Fussweg (Fw) wurde vom Gemeinderat mit Beschluss vom 7. Mai 1998 (Plandokument 6717)
festgelegt.
Volksanwältin Gertrude Brinek: „Die Widmung als Fußweg ist vorhanden, aber es gibt keinen
Ausbaubeschluss des Bezirks. Wir sehen im 17. Bezirk öfter, dass gewidmete Verkehrsflächen nicht
umgesetzt werden. Dieser unzumutbare Zustand trifft viele Menschen“ (Quelle: BZ online, 26.3.2013)

Im Jahr 2013 führte die MA28 eine Machbarkeitsstudie durch, bei der alleine die Projektierungskosten und Gutachten EUR 173.000 ausmachen würden, der Ausbau über eine Million. Hier ist jedoch von einem Vollausbau als befestigte Straße die Rede. Das ist aufgrund der jetzigen verfügbaren Breite des Weges weder machbar, noch gewünscht. Es geht einzig und allein um einen Fußweg!

Lösungsansätze:
Die schiefstehende Mauer kann – Experten zufolge – sehr leicht abgetragen und durch über-
einander gesetzte Terrassensteine ersetzt werden. Der Grundeigentümer wäre mit dieser
Vorgangsweise vollkommen einverstanden.
Die weiters angeführte „potentielle Kriechfähigkeit“ des Hanges, ist erstens – laut einem
sachverständigen Geologen – im Wienerwaldgebiet etwas ganz Normales, und kann zweitens für
einen kleinen Fußweg nicht wirklich so gefährlich sein, wenn ober- und unterhalb massive
Erdbewegungen aufgrund von Baumaßnahmen von Liegenschaftseigentümern stattfinden.
Bezüglich der Eigentumsverhältnisse wäre es wichtig, auch die letzten kleinen Bereiche einheitlich in den Besitz der Stadt Wien und in die Verwaltung der MA 28 zu bringen, sodass die Verantwortlichkeit eindeutig geklärt ist.

Betreffend der Kosten: Hier wird immer von einem Vollausbau als Straße mit Drainage und
Beleuchtung etc. ausgegangen, doch das ist nicht der Wunsch der Bevölkerung. Es soll ein kleiner, einfacher Fußweg bleiben! Natürlich abgesichert, aber weder asphaltiert, noch mit Autos zu befahren, oder beleuchtet – eben ein kleiner „Mauserlweg“!