Wieden, Margareten und Mariahilf gehören zu den Bezirken mit dem geringsten Grünanteil und wenig öffentlichem Freiraum. Der Naschmarktparkplatz ist die letzte große Freifläche, auf der die Möglichkeit besteht, einen Park für Anrainer*innen und Besucher*innen jeden Alters zu realisieren.

Die Bürger*inneninitiative Freier Naschmarkt:

1) begrüßt eine Umgestaltung des Naschmarktparkplatzes in Mariahilf, sieht die Argumente der Stadtregierung für die Errichtung einer offenen Markthalle kritisch und spricht sich gegen die Errichtung einer Markthalle in der Schutzzone aus,

2) fordert daher ein transparentes Bürger*innenbeteiligungsverfahren mit offenem Ausgang, jedoch kein Bürger*innenbeteiligungsverfahren, bei dem eine Markthalle als fixe Vorgabe vorgestellt wird,

3) fordert am Naschmarktparkplatz
a) die Schaffung von Grünflächen mit Aufenthaltsqualität, die den wöchentlich stattfindenden Flohmarkt integrieren,
b) natürliche Beschattungsmöglichkeiten, die der architektonisch bedeutenden Umgebung angepasst sind,
c) die Erklärung der Gesamtfläche zum konsumfreien Raum, um die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums einzudämmen,

d) darüber hinaus sollen im näheren Umfeld Anrainer*innenparkzonen sowie Markt-Kurzparkzonen eingerichtet werden,

4) fordert gegebenenfalls eine Verbesserung der statischen Gegebenheiten bzw. Traglasterhöhung des Naschmarktparkplatzes, mit dem Ziel vor Ort die Pflanzung von Bäumen zu ermöglichen,

5) fordert, dass bei allen Gestaltungsprojekten am Naschmarktparkplatz die Wiener Stadtklimaanalyse der MA 18 als Grundlage dient. Ihr Ziel bei jeder Planung ist es, Hitze zu verringern oder zu vermeiden und aktuelle Windströme für eine Durchlüftung des jeweiligen Stadtteils optimal zu nutzen. So sollen durch Hitze besonders belastete Menschen, wie Ältere, Kinder oder Kranke besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt werden.

6) fordert den Zugang zu allen Daten des betroffenen Areals, die der Stadt Wien zur Verfügung stehen – inkl. statische Gutachten und Informationen zu baulichen Gegebenheiten,

7) soll bei der Formulierung der Ausschreibungsunterlagen zur Umgestaltung des Areals eingebunden werden und in der Fachjury mit Stimmrecht vertreten sein. Weiters wird gefordert, dass die Jurysitzungen öffentlich und transparent durchgeführt werden,

8) spricht sich für die Umsetzung der im Kapitel "Freiräume: grün & urban" des Stadtentwicklungsplans 2025 angeführten Ziele am Naschmarktparkplatz aus,

9) fordert die Durchführung einer Studie, die erhebt, ob es neben dem bestehenden Angebot des Naschmarkts einer weiteren Marktfläche bzw. einer Markthalle bedarf und mit welchen Auswirkungen auf den bestehenden Naschmarkt zu rechnen ist,

10) fordert die Stadtregierung auf, strukturelle Maßnahmen zur Sanierung des bestehenden Naschmarkts zu setzen, die Marktstände mit einem vielfältigeren Angebot an regionalen und frischen Waren für die Nahversorgung gewährleisten. Die Standvergabe durch die Stadt Wien soll transparent erfolgen, öffentlich einsehbar sein und zu einem abwechslungsreicheren Angebot mit regionalen Frischwaren und exotischen Lebensmitteln statt Souvenirs führen,

11) fordert für den Flohmarkt die Liberalisierung der Zugangsmöglichkeiten für private Anbieter*innen und die Ausweitung der Marktzeit.