Wiener Landtag 20. Wahlperiode 31. Sitzung vom 29. November 2018 Wörtliches Protokoll Inhaltsverzeichnis 1. Entschuldigte Abgeordnete S. 3 2. VER-979614-2018-KVP/VL: Gemäß § 120 (4) WStV Einberufung des Wiener Landtages durch Präsident Ernst Woller mit dem Thema "Die Wiener Sportstätten als Stiefkind von Rot-Grün - ÖVP Wien fordert Reformen der Sportgesetze des Landes Wien!" S. 3 3. Mitteilung des Einlaufs S. 3 4. VER-979614-2018-KVP/VL: Debatte zum Verlangen des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien zu unter Punkt 2 genanntem Thema Rednerinnen bzw. Redner: StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM S. 3 Abg. Markus Ornig, MBA S. 6 Abg. Dr. Jennifer Kickert S. 9 Abg. Dietrich Kops S. 10 Abg. Mag. Thomas Reindl S. 11 Abg. Mag. Caroline Hungerländer S. 14 Abg. David Ellensohn S. 15 Abg. Stefan Berger S. 16 Abg. Christian Hursky S. 18 Abg. Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc S. 21 Abg. Markus Ornig, MBA (tatsächliche Berichtigung) S. 22 Abg. Mag. Dietbert Kowarik S. 22 Abg. Christian Hursky (tatsächliche Berichtigung) S. 24 Abstimmung S. 24 (Beginn um 9.01 Uhr.) Präsident Ernst Woller: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete, einen schönen guten Morgen! Ich begrüße Sie zur 31. Sitzung des Wiener Landtages, die ich damit eröffnen möchte. Entschuldigt sind die Abgeordneten Aigner, Damnjanovic, beide krank. Herr Abg. Aichinger ist dienstlich verhindert, Frau Abg. ... (Zwischenrufe.) ... Ab 11 Uhr, ach so, ja, ab 11 Uhr, das steht eh da. Frau Abg. Frauenberger ist bis 11 Uhr verhindert, Frau Abg. Laschan ist bis 10 Uhr wegen eines Termins verhindert, Herr Abg. Lindenmayr bis 9.30 Uhr wegen - ist schon da. Also ich krieg' da lauter Meldungen, aber die sind eh da, okay. Wir freuen uns, dass Sie alle da sind. Vom ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien wurde ein Verlangen auf Einberufung einer Sitzung des Landtages zum Thema "Die Wiener Sportstätten als Stiefkind von Rot-Grün - ÖVP Wien fordert Reformen der Sportgesetze des Landes Wien" eingebracht. In der Entsprechung des § 120 Abs. 4 der Wiener Stadtverfassung in Zusammenhalt mit § 8 der Geschäftsordnung des Landtages für Wien wurde zu dieser Sitzung eingeladen. Die Geschäftsordnung sieht vor, dass in der Sitzung des Landtages auf Verlangen keine Geschäftsstücke verhandelt werden. Der Entfall von Fragestunde, Aktueller Stunde und dringlichen Initiativen ist in der Fraktionsvereinbarung festgeschrieben. Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass von Landtagsabgeordneten des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien eine und des NEOS- Rathausklubs ebenso eine schriftliche Anfrage eingelangt sind, vor Sitzungsbeginn von Landtagsabgeordneten des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien zwei Anträge eingelangt sind. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisung erfolgt wie beantragt. Wir kommen nun zur Besprechung des Verlangens. Ich eröffne damit die Debatte zur Begründung. Als Erstredner hat sich Herr StR Dr. Wölbitsch zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm, wobei ich bemerke, dass seine Gesamtredezeit 30 Minuten beträgt. Bitte, Herr Stadtrat, um Ihre Wortmeldung und Begründung. StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Keine Angst, ich werde diese 30 Minuten nicht ausschöpfen. Aber übrigens, hat Potenzial auch zur Verlängerung. Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Warum sind wir heute hier? Nicht, weil wir in dieser Woche zu wenig Sitzungen gehabt hätten, sondern weil wir von der ÖVP der Meinung sind, dass dem Thema Sport in dieser Stadt zu wenig Bedeutung beigemessen bekommt. Sport ist irgendwie ein bissel das ungeliebte Stiefkind der rot-grünen Stadtregierung. Es ist als Anhängsel bei irgendeinem Ressort meistens dabei, wird dann von einem Stadtrat immer zum nächsten gereicht. Was uns fehlt, ist eine klare Schwerpunktsetzung in dem Bereich. Also vor allem der Breitensport ist hier nicht am Radar. Wenn man wahrscheinlich die Wienerinnen und Wiener fragen würde, wer denn für Sport in dieser Stadt zuständig ist und welche Schwerpunkte hier gesetzt werden, vor allem im Breitensport, dann wäre ich sehr gespannt auf die Antworten. Sport ist mittlerweile daher in vielen Bereichen kommerzialisiert, was per se ja nicht schlecht ist. Wer es sich leisten kann, trainiert in einem Fitnessstudio. Und all jene, die in Vereinen strukturiert und organisiert sind, steigen sich in zu engen Sporthallen mittlerweile gegenseitig auf die Zehen. Und, sehr geehrte Damen und Herren, das ist einer Metropole wie Wien schlicht und einfach nicht würdig! (Beifall bei der ÖVP.) Denn Sport leistet gerade für eine Großstadt einen sehr wichtigen Beitrag aus unterschiedlichen Gründen. Erstens ist es natürlich wichtig für die Gesundheit, für die Gesundheitsvorsorge, für das Gesundheitssystem, wenn die Menschen in einer großen Stadt Sport machen, gerade in einer wachsenden Stadt. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein großer Wirtschaftsfaktor. Und damit meine ich nicht nur den Spitzensport und Veranstaltungen im Spitzensport, sondern auch die Wettkämpfe, die Veranstaltungen im Breitensport. Das Wichtigste oder die wichtigste Aufgabe von Sport in einer Großstadt ist natürlich, dass wir hier viele junge Talente haben, hier viel Potenzial haben, über den Breitensport jene Talente zu entdecken, die dann vielleicht auch im Spitzensport erfolgreich sind und für Wien, aber auch für Österreich international um Medaillen kämpfen. Wien inszeniert sich ja gerne immer wieder auch über große PR-wirksame Veranstaltungen. Hier wird dann meistens auch wirklich viel Geld in die Hand genommen. Ich gestehe ja zu, dass das wichtig ist und dass auch viele Veranstaltungen gut für diese Stadt sind. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. PR-wirksame Großveranstaltungen zu einzelnen Sportschwerpunkten machen aus Wien noch keine Sportstadt. Was uns fehlt, ist das klare auch finanzielle Bekenntnis zum Breitensport. Wien ist daher aus unserer Sicht nicht die Sportstadt, die es sein könnte. Wien kann definitiv mehr in diesem Bereich, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.) Warum ich davon so überzeugt bin? Weil ich persönlich die Vereine oder sehr viele Vereine, noch nicht alle, es werden immer mehr, besucht habe, vor Ort war, mir Trainingsstätten angesehen habe, zum Beispiel bei den Ruderern auf der Donauinsel, im Dusika-Stadion, auf das ich noch näher eingehe, Rennsportzentrum Prater. Wir haben uns aber auch außerhalb von Wien einige Best-Practice-Beispiele angeschaut. Wir waren zum Beispiel in Graz und haben uns dort die neue Multifunktionshalle angeschaut, die dort errichtet wurde. Wir haben uns dort auch die Grazer Auster angesehen, das ist eine der modernsten Schwimmhallen, glaube ich, die wir im Moment in Österreich haben. Wir haben viel gesehen, wir haben viele Lokalaugenscheine mit unserer SOKO Sport Wien absolviert. Wir haben auch eine Webseite ins Leben gerufen mit "www.sportstadt-wien.at", wo wir zum Thema Sportstadt auch Anregungen aus der Bevölkerung gesammelt haben, welche Anregungen sie haben, welche Verbesserungswünsche sie haben. Wir haben auch sehr, sehr viele Rückmeldungen bekommen. Und was ich sehr schön fand und was sich auch gezeigt hat, war, dass das Thema Sport wirklich eine Querschnittsmaterie ist. Es gibt ganz viele Aspekte, die hier mit hineinspielen, auch generationenübergreifend. Also es haben sich nicht nur junge Leute bei uns gemeldet, sondern auch Seniorinnen und Senioren, die auch sagen, sie wollen einen Zugang zu Sportstätten. Sie wollen sich weiter gut in Vereinsstrukturen organisieren können. Wir vermissen auch da das Engagement der Stadt. Alle unsere Aktivitäten haben klar zum Ausdruck gebracht, dass Wien als Sportstadt, vor allem, was die Sportstätten betrifft, sehr unterentwickelt ist. Wir wissen, Wien wächst, aber die Anzahl der Sportstätten wächst nicht, weder qualitativ noch quantitativ, meine sehr geehrten Damen und Herren (Beifall bei der ÖVP.), und das in ganz vielen unterschiedlichen Bereichen. Also je nach Disziplin gibt es ja unterschiedliche Herausforderungen in der Stadt. Ich glaube, am augenscheinlichsten ist es im Moment im Schwimmsport. Wir haben nicht eine einzige Sportstätte in Wien, die für internationale Schwimmwettkämpfe uneingeschränkt geeignet ist. Wir haben zwei Sportstätten im Schwimmsport für Wettkämpfe. Die eine ist die Stadthalle mit dem 50 m-Becken. Dort ist nur das Problem, es gibt 8 Bahnen, international üblich sind im Moment 10 Bahnen. Daher werden viele Veranstaltungen auch nicht in Wien abgehalten, sondern in Graz, wo das möglich ist. Wir haben ein 25 m-Becken in Floridsdorf, wo auch Wettkämpfe theoretisch stattfinden können. Dort hat nur der dortige Bezirksvorsteher die Kapazitäten vor allem für Training und Wettkämpfe der Schwimmvereine ordentlich heruntergestrichen. Also es gibt sehr viel Potenzial, auch was die Serviceorientierung für Großveranstaltungen betrifft. Ein Beispiel von den Turmspringern in der Wiener Stadthalle. Wenn die Wettkämpfe haben, Veranstaltungen haben, dann müssen ihre Zuschauer dort zum Beispiel Eintritt bezahlen. Und auch mit dem Parken ist alles extrem mühsam. Also ich empfehle da auch einen Blick nach Graz. Wenn in der Grazer Auster-Halle große Veranstaltungen, Schwimmsportveranstaltungen stattfinden, dann haben die Leute, die dort trainieren, Leute, die dort am Wettkampf teilnehmen, ein ganz anderes Klima, was die Serviceorientierung betrifft, wo sie sich umziehen können, wo sie Dinge versperren können, wo sie parken können, et cetera, et cetera. Also Schwimmen, glaube ich, ist ein Bereich, wo wir in Wien sehr viel tun können, auch was im Breitensport das Training betrifft, Leichtathletik und Turnen. Im Dusika- Stadion, finde ich, sieht man etwas nämlich sehr schön, dass nicht jede Sportart oder eine Mehrzweckhalle im Sport nicht heißen kann, dass man einfach irgendwelche Sportarten zusammenwürfelt. Was dort ist, und ich empfehle jedem, das auch im Trainingsbetrieb anzusehen, es gibt die Radbahn. Dort fahren die Bahnradfahrer mit 50 km/h im Kreis. Dann haben Sie, jetzt überspitzt formuliert, aber da turnen in dem Turnverein auch kleine Mädchen, Mädchen, die in der Mitte turnen. Gleichzeitig haben Sie die Leichtathleten, die dort ihren 60 m-Lauf trainieren, was zur Folge hat, dass trotz Absperrungen natürlich die Gefahr besteht, dass die Mädchen irgendwann einmal mit den Bahnradfahrern in Konflikt kommen. Die Leute in der Leichtathletik, die dort auf der 60 m-Bahn trainieren, stolpern über die Absperrungen der Turner. Also ich glaube, da gibt es viele Möglichkeiten für Verbesserungspotenzial. Und es zeigt auch eines auf, was wir in Graz in der Mehrzweckhalle festgestellt haben: Die Dachverbände, und wir haben ja in Wien mehrere große Dachverbände im Sport, sind diejenigen, die die meiste Kompetenz haben im Bereich, welche Sportarten haben welche Bedürfnisse, welche Sportarten passen gut zusammen. Meine Bitte oder unsere Forderung ist natürlich auch, dass man, egal, was wir jetzt in dieser Stadt planen, die Dachverbände in die Konzeption, aber auch in den Betrieb stärker miteinbinden. In Graz ist es so, dass in dieser neuen Mehrzweckhalle die Dachverbände sowohl das Konzept miterstellt haben, also auch jetzt ein Dachverband dort den Betrieb führt. Und, Herr Hacker, ich gebe Ihnen recht, Sie sagen ja immer wieder bei einzelnen Sportstätten, es braucht ein gutes Betriebskonzept. Also ich empfehle auch da die Mehrzweckhalle in Graz. Dort gibt es sieben Tage die Woche einen durchgehenden Trainingsbetrieb, weil die dortige Sportunion natürlich weiß, welche Bedürfnisse es in den einzelnen Sportarten gibt und das sehr gut miteinander kombiniert. Im Dusika-Stadion ist es aus meiner Sicht im Moment mehr als suboptimal gelöst. Das Gleiche gilt natürlich für die Leichtathleten, die dort trainieren, auch im Außenbereich. Wir haben in Wien einfach kein Leichtathletikzentrum auf internationalem Top-Niveau, was ich für eine Großstadt wie Wien sehr schade finde. Auch da brauchen wir ein modernes Trainingszentrum. Jetzt weiß ich schon, das Geld fällt natürlich nicht vom Himmel. Das weiß keiner besser als wir von der ÖVP. Aber warum wir das Thema jetzt auch wirklich auf das Tapet gebracht haben, ist, es ist im Moment extrem viel in Bewegung, hören wir. Sie sagen, es gibt eine Mehrzweckhalle bald, vielleicht. Wo, wissen wir noch nicht genau, aber es ist zumindest anscheinend konkret. Aber wir erfahren ja wöchentlich den Fortschritt. Also nehme ich einmal an, dass wir auch sehr bald erfahren werden, wo sie ist. Wir wissen, dass dadurch die Stadthalle ein Nachnutzungskonzept oder ein neues Konzept braucht. Das Praterstadion ist im Gerede. Also es ist sehr viel Bewegung, und ich habe das Gefühl, dass wir diese Chance nutzen sollten, um speziell für den Breitensport hier ganz klare Akzente zu setzen und speziell für den Breitensport hier etwas zu tun, weil der Breitensport ist das Rückgrat der gesamten Sportpolitik und des gesamten Sports in dieser Stadt. Und die haben sich unser aller Unterstützung, glaube ich, redlich verdient, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.) Eine Sportstätte, die wir unter anderem auch besucht haben, ist übrigens der Rudersport in Wien auf der Donauinsel. Auch da empfehle ich einen Lokalaugenschein. Die trainieren nämlich im Moment in einer Kraftkammer, die so ausschaut wie zu Arnies besten Zeiten, also wie er angefangen hat. Auch dort gibt es Kapazitäten und Platzprobleme. So könnte man das in vielen anderen Bereichen fortsetzen, bei Eishockey, Volleyball, Basketball. Wir haben das große Thema, eben ein neues Fußballstadion. Wie gehen wir damit um? Trabrennbahn Krieau. Deshalb sind wir aus meiner Sicht heute hier und diskutieren, was wir für die Sportlerinnen und Sportler, für die vielen ehrenamtlichen in diesem Bereich besser machen können, damit Wien auch wirklich zur Sportstadt mutiert. Ich verstehe auch, dass natürlich gerade im Spitzensport und bei großen Sportstätten die Stadt Wien nicht alles selber tun kann oder selber finanzieren kann. Das ist auch in allen anderen Bundesländern so, dass große Sportstätten natürlich in Abstimmung, also zusammen als Stadt mit dem Land und dann auch mit dem Bund finanziert und organisiert werden. Aber es braucht natürlich die Stadt in vielen Bereichen als Initiativgeber, als diejenige, die sagt, wir wollen das, wir setzen uns dafür ein, wir probieren es. Wir versuchen, eine Finanzierung aufzustellen. Wir versuchen, ein Konzept aufzustellen, so wie das die Grazer auch mit ihren Sportstätten vorgezeigt haben, wo natürlich auch jede Sportstätte oder fast jede größere in Kombination Stadt, Land und Bund finanziert wurde. Da sehe ich schon auch die Stadt in der Verantwortung, hier die Initiativen zu setzen. (Beifall beider ÖVP.) Wo die Stadt ohnehin selbstständig tätig werden kann, ist natürlich, gerade wenn es um die kleineren Sportstätten geht. Gerade in Stadtentwicklungsgebieten besteht die Möglichkeit, auch kleinere Sport- und Trainingsstätten zu errichten, Schwimmbäder zu errichten, wo auch Trainings möglich sind. Nur da auch eine Bitte in all den Unterlagen: Bitte verkaufen Sie uns nicht Freizeitspielplätze als Sportstätten. Also Freizeitspielplätze und auch ein Fußballkäfig sind keine Sportstätten laut unserer Definition und der der Vereine, wo man Trainings organisiert abhalten kann, wo man auch kleinere Wettkämpfe abhalten kann. Das sind Bewegungsräume, vollkommen richtig, die sind mindestens genauso wichtig. Aber bitte, das sind keine Sportstätten, weil an Sportstätten haben wir in dieser Stadt einen großen Mangel. Das kann man auch nicht mit Bewegungsräumen in der Stadtentwicklung kompensieren, sehr geehrte Damen und Herren! Deshalb werden wir auch heute einige Anträge einbringen, die dann auch noch meine Kollegin näher vorstellen wird. Vielleicht nur ganz kurz: Was ist aus unserer Sicht jetzt wichtig zu tun? Als Erstes wäre es gut, eine Sportstättenstudie zu haben, die die Situation und den Zustand aller Sportstätten in Wien einmal wirklich ganzheitlich erfasst, die erfasst, welche Sportstätten haben wir und in welchem Zustand sind diese Sportstätten, Schritt 1. Schritt 2, zu schauen, was ist der Bedarf? Was brauchen wir in dieser Stadt? Der Bedarf an Sportarten, wie entwickeln sich die? Und in Abstimmung wiederum mit den Vereinen und auch mit den Dachverbänden zu eruieren: Was gibt es da für unterschiedliche Bedürfnisse? Und dann sich natürlich auch zu überlegen, welche Sportarten kann man möglichst effizient und sinnvoll miteinander kombinieren, damit, um wieder auf den Herrn Hacker einzugehen, wir ein sinnvolles Betriebskonzept zustande bringen. Nummer 2, das Sportstättenschutzgesetz. Wir fordern eine Überarbeitung dieses Gesetzes. Warum? Weil es aus unserer Sicht seinen Zweck in der Form nicht erfüllt. Das Sportstättenschutzgesetz hat die Aufgabe, zu schauen, dass eine Sportstätte in der Stadt erhalten bleibt, weil wir, wie gesagt, eigentlich zu wenige Sportstätten haben und daher jede Sportstätte, die verloren geht, für diese Stadt natürlich ein großer Verlust ist. Nur, es steht in diesem Sportstättengesetz unter anderem drinnen, dass die Sportstätte nicht an dem Standort geschützt wird, sondern dass sie im Einzugsbereich des bestehenden Standortes wieder neu errichtet werden kann. Jetzt kann man natürlich diesen Einzugsbereich superweit und -breit auslegen. Wir wissen es bei der Trabrennbahn Krieau, wo Sie ja gesagt haben, der Standort ist geschützt, weil es das Sportstättenschutzgesetz gibt. Aber kein Mensch geht mehr davon aus, dass die Trabrennbahn dort bleiben wird, wo sie gerade ist. Jeder weiß, dass es ein Immobilienprojekt gibt, das dieser Sportstätte zuwider steht und daher wird diese Sportstätte irgendwann absiedeln. Das ist das, was Sie gerne möchten, und da wird auch das Sportstättenschutzgesetz in der Form nicht helfen. Deshalb fordern wir, dass es hier eine entsprechende Überarbeitung gibt, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.) Weil ich lasse mir ja einreden, dass man aus sportlichen Gründen eine Sportstätte renoviert, verlegt, überarbeitet. Das ist legitim, wenn es andere Bedürfnisse gibt, sportliche Bedürfnisse, voll okay. Ich habe nur das Gefühl, dass in letzter Zeit, und auch jetzt beim Dusika-Stadion steht es ja im Raum, dass die Sportstätten nicht verlegt oder abgerissen werden, weil sie irgendwo neu gebaut oder besser gebaut werden, sondern eher weil es irgendwelche Interessen gibt, dort Wohnungen zu errichten, weil es Investoren gibt, die dort etwas anderes machen möchten, was ja von der Intention her legitim ist, und man dem irgendwie Rechnung trägt, indem man sagt, okay, im Zweifelsfall glaubt die Sportstätte dran. Das kann aus meiner Sicht nicht Sinn dieses Gesetzes sein. Daher gehört es entsprechend überarbeitet. Das Nächste ist, das haben wir gestern schon thematisiert, das sind alles so schöne Wörter, das Wiener Sportförderungsbeitragsgesetz. Das ist aus meiner Sicht, und das ist auch gestern schon angesprochen worden, eine klassische Wiener Systematik. Man nimmt zehn großen Vereinen oder von mir aus zwei Hände voll großen Vereinen diesen Sportgroschen ab und auf der anderen Seite sind es wieder die gleichen Vereine, die dann wieder einen großen Teil der Sportförderung bekommen. (Abg. Mag Thomas Reindl: Stimmt nicht! Stimmt nicht!) Daher ist es unsere - Sie können das alles dann gerne richtigstellen - Verantwortung, dass wir sagen, ein einfacheres System, weil gerade bei den kleineren Vereinen ist es natürlich ein höherer Aufwand und ist es wieder ein zusätzlicher bürokratischer Aufwand bei teilweise einer eher geringeren Anzahl an Zuschauern. Aus unserer Sicht wäre es besser, den Sportgroschen in der Form abzuschaffen, wohlgemerkt natürlich nicht die Sportförderung, weil die gerade für kleinere Vereine auch eine sehr wichtige Unterstützung ist. Und da gebe ich auch dem Herrn Hanke gestern recht, der das auch gesagt hat. Gerade für kleinere Vereine ist die Sportförderung in Wien natürlich wichtig und maßgeblich. Ein letzter Punkt, Öffnung der Stadthalle. Ich bin ja sehr froh, dass die Idee jetzt auch weitergeführt wird oder von der ÖVP übernommen wurde, dass natürlich, wenn wir von einem Neukonzept der Stadthalle reden, dann auch der Breitensport eine Rolle spielen soll und kann. Aber ich möchte es dabei nicht belassen, sondern aus unserer Sicht ist es auch wichtig, wenn wir über diese Mehrzweckhalle reden, egal, wo sie jetzt am Ende gebaut wird, dass auch dort der Breitensport entsprechend berücksichtigt wird, weil wenn wir schon viel Geld in die Hand nehmen, sei es alleine oder sei es mit privaten Partnern, wie auch immer Sie das organisieren, dann muss es aus meiner Sicht dort auch irgendwelche zusätzliche Trainingsmöglichkeiten, irgendwelche Räumlichkeiten auch für den Breitensport geben, um dort gescheit und ordentlich trainieren zu können, und um dort auch relativ flexibel und mobil Wettkämpfe abhalten zu können. Und der nächste Punkt ist natürlich auch das Praterstadion, wobei ich mich da nicht zu verbreitern möchte, weil das führt dann, glaube ich, wirklich zu weit. Aber auch beim Praterstadion ist natürlich für mich die große Frage oder für uns die große Frage: Welche Rolle wird dort der Breitensport spielen? Wir alle wissen, und es wurde auch in den letzten Tagen diskutiert, wir haben sehr viel Geld in zwei Wiener Fußballvereine investiert, vor allem natürlich auch in einen, der mir durchaus sehr nahe steht. Das ist gut so, die können dort auch ihre internationalen Wettkämpfe und Spiele austragen. Dadurch ändert sich aber natürlich auch der Bedarf für ein großes Nationalstadion. Daher muss es aus meiner Sicht bei einem Betriebskonzept für das neue Stadion im Prater, wie auch immer das dann organisiert wird, dort auch der Breitensport entsprechend berücksichtigt werden. Und man muss sich dort auch überlegen, was kann man für unterschiedliche Sportarten tun, wenn man schon so viel Geld von unterschiedlichen Seiten in die Hand nimmt, um ein neues Stadion zu bauen. Da sehe ich schon auch die Verantwortung bei der Stadt Wien. Herr Hacker, da kann man aus meiner Sicht nicht nur sagen, na ja, da soll sich der Herr Sportminister irgendwie ein Konzept überlegen und dann reden wir darüber. Sondern da muss man aus meiner Sicht auch als Stadt mit einer Initiative vorangehen und muss auch sagen: Okay, was ist unsere Idee? Was sind unsere Vorstellungen? Was könnte man tun? Wie könnte man den Breitensport und auch den Spitzensport in Wien entsprechend berücksichtigen? (Beifall bei der ÖVP.) Und was uns wichtig ist bei diesem Thema, ist, dass wir jetzt nicht mehr weiter von Lippenbekenntnissen leben, die wir jetzt im Nachklang vielleicht noch bekommen werden, sondern dass sich hier wirklich substanziell auch etwas tut. Wie gesagt, ich habe das Gefühl, es ist ein guter Zeitpunkt für den Sport und für den Breitensport, weil sich in Wien sehr viel bewegt, weil sehr viele Projekte ja jetzt in Planung und in der Konzeption sind. Für diese Projekte sind uns drei Dinge, glaube ich, wirklich wichtig: Das eine ist nämlich, dass Sie bitte mit Hirn und Vernunft planen. Angesichts der Großprojekte, die wir sonst noch so in dieser Stadt haben, ist das wie immer ein Gebot der Stunde. Ich bitte Sie auch, dass Sie sich wirklich Best- Practice-Modelle mit offenen Augen in Österreich anschauen. Es müssen nicht alle nach Graz fahren. Ich glaube, es gibt auch woanders gute Beispiele. Aber speziell in Graz gibt es zumindest zwei Beispiele, die wir als sehr positiv erachten. Schauen Sie sich die Dinge an, wo die Dinge schon gut funktionieren und versuchen Sie dann, es vielleicht auch besser zu machen als bei anderen Großprojekten, wo Sie auch viele Dinge angeschaut haben, aber das Projekt dann doch anders umgesetzt haben. Und was mir ganz wichtig ist: Bitte binden Sie bei all den Dingen die Dachverbände, die Sportlerinnen und Sportler entsprechend ein! Extrem viel Know-how für Lösungen im Sportbereich liegt in diesen Vereinen. Die wissen wahnsinnig viel über ihre Sportarten, was sie brauchen, über die Bedingungen, welche Sportarten zusammenpassen. Bitte nützen Sie dieses Potenzial und planen Sie vor allem die Dachverbände und die Vereine entsprechend mit ein! Im Breitensport in Wien arbeiten ganz, ganz viele Menschen, die meisten davon ehrenamtlich, organisieren Trainings, organisieren Wettkämpfe, und das teilweise unter widrigen Bedingungen, was die Sportstätten betrifft. Ich glaube, diese Menschen haben sich gescheite Sportstätten verdient, die ein Ausdruck von Wertschätzung sind, die ein Ausdruck von Förderung sind. Sie alle haben sich das verdient, damit der Vereins- und auch der Breitensport in Wien nicht länger baden gehen. Sehr geehrte Damen und Herren, packen wir es gemeinsam an! Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.) Präsident Ernst Woller: Ich danke für die Begründung. Für die nun folgenden Wortmeldungen möchte ich bemerken, dass die Redezeit für den Erstredner jeder Fraktion 20 Minuten beträgt, die Redezeit jedes weiteren Redners ist mit 15 Minuten begrenzt. Als nächster Redner hat sich Herr Abg. Ornig zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm. Abg. Markus Ornig, MBA (NEOS): Werter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Er ist noch da. Ich glaube, der Herr Bürgermeister ist schon ... (Abg. Mag. Thomas Reindl, hinter die Sitzreihen zeigend: Er ist dort!) Ich glaube, er ist noch da. Der Herr Bürgermeister ist, glaube ich, schon wieder gegangen. Es hätte mich sehr gefreut, wenn alle sehr aufmerksam dieser Diskussion folgen würden. Bevor ich aber auf meinen Vorredner und auf das Thema dieses Sonderlandtages eingehe, möchte ich zuerst einmal den tausenden Freiwilligen und großteils Ehrenamtlichen danken, die tagtäglich ihr Bestes tun, um in Österreich trotz schwieriger Raumbedingungen und vor allem politisch miserabler Rahmenbedingungen den Sport und vor allem den Breitensport in Österreich weiterzuentwickeln. (Beifall bei NEOS und SPÖ.) Ich bin der ÖVP durchaus dankbar und hätte meinem Vorredner fast zu jedem Punkt zu 100 Prozent recht gegeben, wenn mein Vorredner nicht in der ÖVP wäre. Aber es ist schön, in diesem Haus ausführlich über Sportpolitik diskutieren zu dürfen, denn Sportpolitik ist in Wien tatsächlich ein Stiefkind, und da ist die ÖVP aber nicht ganz unbeteiligt an dieser Tatsache. Dieser Sonderlandtag und auch Ihre Kommunikation davor wird dann so ein bissel zur Farce. Wie gesagt, Sie sind maßgeblich an der Entwicklung des Sportförderwesens in Österreich beteiligt und auch verantwortlich. Deswegen ist es schon überraschend, dass Sie sich hier hinstellen und so ein bissel auf Opfer machen. Ich frage mich durchaus: Mit welcher Evidenz machen Sie das, Herr nicht amtsführender Stadtrat Wölbitsch? Ihre Sporttour, die Sie genannt haben beziehungsweise die SOKO Sport, die Sie ausgerufen haben, habe ich mir tatsächlich sehr gut angeschaut. Sie haben sich am 10. Oktober da durchaus breitbeinig hingestellt und sehr viel angekündigt. Sie haben gesagt, Sie fordern ein klares Bekenntnis zum Freizeit- beziehungsweise zum Breitensport in Wien: "Wien ist nicht die Sportstadt, die sie sein könnte. Das liegt unter anderem auch an den entweder nicht vorhandenen oder langsam verfallenden Sportstätten in unserer Stadt. Das wollen wir ändern und dazu besuchen wir auch in den nächsten Tagen und Wochen unsere Sportvereine vor Ort. Ich bin überzeugt, sie tragen die Lösung für viele Herausforderungen. Unter ‚www.sportstadt-wien.at' könnt ihr uns auch direkt mitteilen, was in euren Augen falsch läuft und was ihr anders machen würdet." Die Ergebnisse dieser Umfrage hätten mich interessiert, weil was Sie da zurückbekommen haben, sieht man leider nicht auf der Homepage. Aber es ist eigentlich ein sehr edles Unterfangen. Als interessierter Bürger und Sportsprecher der NEOS, der durchaus auch auf Evidenz steht, habe ich mir dann die Seiten angeschaut und komm' zu folgendem Ergebnis: Sie haben laut der Homepage genau eine Sportstätte besucht. Sie haben das Trainingszentrum der Ruderer auf der Donauinsel besucht. Und heute haben Sie noch das Ferry-Dusika-Stadion genannt. (Abg. Mag. Thomas Reindl: Mit dem Rad hingefahren!) Auf der Facebook-Seite habe ich auch nicht mehr gefunden. Die habe ich mir nämlich auch genau angeschaut. Ihre daraus resultierenden Forderungen sind ein neues Trainingszentrum, mehr Platz, mehr hauptamtliche Trainer und ein Begleitboot bei den Ruderern - extrem nachvollziehbare Forderungen, sehe ich ein. (Beifall bei den NEOS.) Beim Besuch bei den Ruderern haben Sie natürlich dann auch prominent in den sozialen Medien gepostet. Die Begeisterung der Bürgerinnen und Bürger dafür hat sich aber, muss ich sagen, ein bissel in Grenzen gehalten, weil Sie eben von der ÖVP sind. Die einzigen Kommentare zu den Postings waren nämlich folgende: Ein Herr Karl K. hat druntergeschrieben: "Ihr seid die Regierungspartei. Was hindert den Minister für Sport, Strache, Gelder freizugeben? Oder doch nur heiße Luft von Ihnen wie bei der gesamten Regierung?" Das zweite Posting unter den einzigen beiden war: "Ich hätte ebenfalls ein sehr interessantes Thema, nämlich die Sport-Uni Wien, sogar Olympiazentrum genannt, hatte schon Kontakt mit dem Ministerbüro, um für bessere Bedingungen für leistungssportorientierte Studenten zu appellieren. Sinnlos! Ich wurde vom stellvertretenden Kabinettchef vom Minister Strache über mehrere Monate nur am Schmäh gehalten. SOKO Sport, da kann ich nur milde lächeln." (Beifall bei den NEOS.) Ich muss da eigentlich jetzt gar nichts dazusagen. Ich sage nur: Der Bürger hat gesprochen. In dem Fall muss ich ihm teilweise ein bissel recht geben. Danach ist Ihnen und Ihrer SOKO Sport wohl auch die Lust vergangen, denn der einzige Sportort, den Sie dann noch besucht haben, ist in Graz gewesen, eine sehr tolle Sporthalle, da gebe ich Ihnen recht. Aber es ist halt wieder im Schoße Ihrer Union im ÖVP-regierten Graz. Aber als Beispiel für Wien und eine gute Mehrzweckhalle könnte das durchaus dienen. Und überhaupt ist diese Kampagne der ÖVP, die heute offensichtlich ihren Höhepunkt finden sollte, eine Anhäufung von Widersprüchen. Ich muss Sie nochmals zitieren. Sie haben eine Antritts-PK für den 10. Oktober gemacht. Keine Angst, ich lese nicht alle 14 Minuten vor. Aber ich hab' mir nur den Anfang rausgeschrieben, weil ich ihn durchaus spannend finde. Sie sagen: "In den letzten Jahren hat sich leider gezeigt, Sportpolitik ist leider das Stiefkind der rot-grünen Stadtregierung. Wien ist nicht die Sportstadt, die sie sein könnte und aus meiner Sicht als Metropole auch sein müsste. Und anstatt Sport in der Breite zu fördern, lag der Fokus bisher immer auf PR- wirksamen Großveranstaltungen. Doch Wien kann mehr, und wir wollen Wien in Bewegung bringen." So etwas haben Sie in Ihrer Rede heute auch gesagt. Bisher kann ich Ihnen zustimmen. Was jetzt passiert, ist allerdings skurril. Ich erinnere an das Thema dieses Sonderlandtages und das ist ganz wichtig: "Die Wiener Sportstätten als Stiefkind von Rot-Grün - ÖVP-Wien fordert Reformen der Sportgesetze des Landes Wien!" So, und jetzt sagen Sie weiter: "Wir stehen heute hier im Trendsportzentrum Prater der Sportunion Wien, wo Vereine, aber auch Privatpersonen neue Sportarten ausprobieren können und später natürlich auch betreiben können. Wir sehen hier modernste Anlagen und auch zukunftsweisende Ausstattung, so wie ich mir das für eine moderne Sportstätte auch vorstelle. Damit steht dieses Zentrum für das, was die Stadt Wien eigentlich seit Jahren verschläft, nämlich die Menschen mit einer modernen Sportstätte zu begeistern." Erklären Sie mir das bitte noch einmal kurz zusammengefasst: Ich stehe hier in einer modernen Sportstätte in Wien und Wien verschläft seit Jahren, mit einer modernen Sportstätte zu begeistern. Das ist nicht so richtig logisch, oder? Erklären Sie mir das einmal bitte! (Zwischenruf von StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM.) Ich sehe es nicht, tut mir leid. Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen. Ich hab' Sie Wort für Wort zitiert. (Aufregung bei StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM.) Es kommt schon noch, keine Angst, ich hab' ja noch ein bissel Zeit. Das zeigt aber ganz klar, das zeigt ... (Zwischenruf von Abg. Mag. Thomas Reindl.) Das ist ganz klar. Aber das zeigt auch das Dilemma von Ihnen und vor allem von der ÖVP. Einerseits wollen Sie hier Oppositionspolitik vorgaukeln und andererseits müssen Sie dann doch die Union loben und Ihre Parteifreunde loben. Sie sitzen halt selber am Futtertrog. Das ist die Wahrheit. In Wirklichkeit ist das ein ineffizientes Sportförderungssystem. In Wirklichkeit sind Sie ja glücklich mit dem System! Das kann ich Ihnen beweisen. Wie oft, glauben Sie, hat die ÖVP auch vor Ihrer Zeit, seit 2015, zumindest, seit ich im Haus hin, bei Maßnahmen zum Thema Sport dagegen gestimmt? Wie oft, glauben Sie? Nie! Sie haben alles durchgewunken, alles! Sie haben sich kein einziges Mal auf die Beine gestellt und haben gesagt: "Stopp! Dieses Geld ist nicht sinnvoll investiert!" Oder: "Stopp! Dieses Geld kommt nicht bei den Sportlerinnen und Sportlern an!" Wie gesagt, die ÖVP, Sie haben maßgeblich zu diesem System beigetragen und waren beteiligt am Sportförderwesen in Österreich! Und damit komme ich zu meinem Kernkritikpunkt: Sie gaukeln hier einfach was vor, und deswegen ist meiner Meinung nach dieser Sonderlandtag ein bissel eine Farce! (Beifall bei NEOS, SPÖ und GRÜNEN.) Aber zu meinen Kernkritikpunkten an der österreichischen Sportpolitik: Erstens: Wir haben eine sehr ineffiziente Art der Förderpolitik, und die ist natürlich eine historisch gewachsene Doppelgleisigkeit. Die Stadt Wien fördert Verbände und Vereine auf Gemeindeebene, parallel dazu gibt es auf Bundesebene ebenfalls Förderungen für die Dachverbände, die die Förderungen zumindest teilweise an ihre Vereine weitergeben. Wozu es auf Gemeindeebene jedoch noch eine Dachverbandsförderung geben soll, ist für mich nicht nachvollziehbar und erzeugt eigentlich nur Reibungsverluste. Wir haben also, wie so oft hier, ein absolut intransparentes Förderwesen, bei dem die linke Hand nicht sieht, besser noch, nicht sehen will, was die rechte Hand tut. Genau deswegen setzen wir NEOS uns immer wieder für eine transparente Förderpolitik ein und vor allem für eine lebendige Befüllung der Transparenzdatenbank. (Beifall bei den NEOS.) In der öffentlichen Debatte reklamiert das die ÖVP natürlich auch für sich. Aber da passiert irgendwie in Wahrheit seit vielen Jahren nicht viel. Die Länder schieben die Schuld auf den Bund und der Bund wieder zurück in die Länder. Und auch der Herr Sportminister Vizekanzler Strache, ich hab' von ihm leider auch nicht sehr viel dazu gehört. Vielleicht werden die Kolleginnen und Kollegen, die heute noch von der FPÖ (Abg. Dr. Kurt Stürzenbecher: Er ist eine rechte Enttäuschung!) reden, vielleicht hören wir da noch was. (Abg. Mag. Josef Taucher: Eine Enttäuschung!) Die Konsequenz daraus ist, wir haben nach wie vor einen Förderdschungel im Sportbereich und der bleibt auch bestehen. Weiterhin fließen Gelder in übergroße Strukturen. Zweitens: Ein Hemmschuh für den Sport ist die Parteipolitik im Sport. Auch hier kann ich die ÖVP nicht aus der Verantwortung lassen, wenn auch der Big Player in Wien natürlich die SPÖ und der ASKÖ ist. Mit einer derartigen Förderpolitik perpetuieren Sie politische Abhängigkeiten und die Parteinähe des Sports, und das tut dem Sport nicht gut. Es ist höchste Zeit, dass sich der Sport von der Politik emanzipiert und die Sportförderung nicht mehr von der Nähe der jeweiligen Partei abhängt, wie es in Wien an der Tagesordnung ist. (Beifall bei den NEOS.) Auch hier vermisse ich Schritte von Schwarz-Blau auf Bundesebene. (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Wird gerade geändert!) Wir haben das letzte Bundessportförderungsgesetz sehr stark kritisiert, weil es genau dieser alten rot-schwarzen Aufteilungslogik folgt. Zwei Geschäftsführer garantieren die Weiterführung des rot-schwarzen Proporzsystems. Und noch immer werkeln Bundessportorganisation, ÖOC und Dachverbände parallel nebeneinander her. Auch an den absurd hohen Administrationskosten hat sich nichts verändert. Die Doppelstruktur aus Dach- und Fachverbänden auf Bundes- und Landesebene verschlingt Unsummen an Verwaltungskosten. Kurz gesagt: Das Parteiensystem mit Dachverbänden ist antiquiert, verkrustet, bürokratisch und hat sich schlicht überholt. Was wir tatsächlich brauchen, wäre ein zentrales Fördersystem, das unabhängig von diesen Dachverbänden existiert. Nur wenn die Förderungen nicht mehr an die Dachverbände fließen, ist gewährleistet, dass das Parteiensystem in der Sportförderung ein Ende findet. Genau das wäre jetzt eine Chance von Schwarz oder Türkis-Blau, denn es ist hier Zeit für Neues angekündigt worden. Hierzu hört man aber nichts von der FPÖ, auch nichts vom Sportminister. Und ich weiß, der Kollege Kops war mit mir schon in vielen Sportdiskussionen. Wir waren da immer einer Meinung. Jetzt sind Sie in der Regierungsverantwortung. Jetzt könnten Sie es auch tatsächlich ändern! (Beifall bei den NEOS.) Das Einzige, was man hört, was vom Herrn Vizekanzler kommt, ist das Thema Nationalstadion. Aber wenn man dann die Zeitungen liest, sieht man hier, dass es eine absolute Einigkeit in diesem Fall mittlerweile mit dem Sportlandesrat Hacker gibt, wie man dem "Standard" entnehmen kann. Also da weiß ich jetzt auch nicht, was Sie noch zu kritisieren haben. Die beiden sind gut abgestimmt. Offensichtlich hat man hier einen gemeinsamen Kurs gefunden, außer der "Standard" ist jetzt vielleicht wieder eines der Medien, das jetzt nicht so in Ihrem Sinne agiert. Ich weiß es nicht. Noch einmal ganz kurz zu den Sportstätten natürlich, denn auch hier gibt es, und da stimme ich Ihnen ja zu, extremen Handlungsbedarf. Es ist weiterhin bei Weitem nicht so gut bestellt, wie es natürlich dem Anspruch einer Sportstadt genügen sollte. Wir haben das Thema bei der Beachvolleyball-WM. Wir haben durchaus auch kritisiert, wo man sagt, hier haben wir extrem hohe Infrastrukturkosten, die aber wieder abgebaut werden und nicht nachhaltig sind. Man hat hier ganz im Gegenteil sogar Beachvolleyball-Plätze abgerissen, anstatt das hier durchaus nachhaltig weiterhin zu betreiben beziehungsweise sogar auszubauen. Wir haben nach wie vor keine Eishalle, die internationalen Standards genügt. Wir haben in Wien kein Fußballstadion, das die Kriterien eines Champion-League- Endspieles erfüllen würde. Und das ist die Realität. Und, liebe Fraktionen, die hier auch im Land und auch auf Bundesebene regieren: Sie müssen halt einmal am System selbst ein bisschen die Rädchen drehen, denn das System produziert extreme Overhead-Kosten und verschlingt auch tatsächliche mögliche Reformen, denn das Geld kommt eben nicht bei den Sportstätten und kommt auch nicht im Breitensport an. Das muss nicht immer bedeuten, extrem kostspielige und pompöse Anlagen zu bauen, sondern das kann auch heißen, die bestehenden Ressourcen einfach effizienter zu nutzen. Vielen Dank! (Beifall bei den NEOS.) Präsident Ernst Woller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Dr. Kickert. Ich erteile es. Abg. Dr. Jennifer Kickert (GRÜNE): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte ZuseherInnen im Livestream! Sehr geehrter Herr Landtagspräsident! Bei den ersten einleitenden Worten meines Kollegen Ornig wollte ich schon klatschen, weil er einen Dank ausgesprochen hat an die vielen, vielen ehrenamtlich arbeitenden Menschen im Sport. Dann hat er das Wort "miserable" Umstände und Rahmenbedingungen genannt. Sie sind aus meiner Sicht möglicherweise nicht optimal, möglicherweise sogar schwierig, aber miserabel sind sie nicht! Das heißt, ich schließe mich dem Dank an, mit Ausnahme des Wortes miserabel und kann mich vielem von dem, was Kollege Wölbitsch und Kollege Ornig gesagt haben, anschließen. Ich glaube, dass es durchaus noch Anstrengungen bedarf. Aber es stimmt aus meiner Sicht nicht, dass es keine Schwerpunktsetzung gibt. Rot-Grün hat einen Schwerpunkt gesetzt, nämlich im Breitensport, und ja, tatsächlich auch darin, Bewegungsmöglichkeiten in der Stadt anzubieten, Mehrfachnutzungen zu ermöglichen und zu Bewegung einzuladen auf nichtkommerzielle Art und Weise. Da haben Sie vielleicht recht, Herr Wölbitsch, wenn Sie sagen, das sind keine Sportstätten, wenn man im öffentlichen Raum Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung schafft. Aber ich glaube trotzdem, dass es ein sinnvoller kommunaler Ansatz ist, das zu tun. Die ... (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Das hat mit Sportpolitik zu tun?) Oh ja, doch, das hat sehr wohl was mit Sportpolitik zu tun. (Abg. Mg. Dietbert Kowarik: Nicht wirklich!) Die zweite wesentliche Rahmenbedingung, die auch aus meiner Sicht, jetzt nämlich aus meiner Sicht als Politikerin, die Sportpolitik und das Arbeiten in diesem Feld so unendlich kompliziert macht, das hat der Kollege Ornig schon erwähnt, ist die totale Zersplitterung dieses Bereichs auf der politischen Ebene. Haben wir in vielen anderen politischen Ebenen wie zum Beispiel in der Gesundheitspolitik schon zwischen Kammern, Bund, Ländern, Gemeinden, anderen Einflussgebern und Stakeholdern, sagen wir es so neutral wie möglich, zu kämpfen, so ist das in der Sportpolitik ebenso. Neben den Vereinen die Fachverbände, die Dachverbände, die Länder, die Städte oder Gemeinden, der Bund. Das macht Sportpolitik schwierig. Sport ausüben ist aber dadurch nicht wesentlich schwieriger geworden. Das weiß ich jetzt aus meiner Erfahrung. Ich habe Wien dadurch kennen gelernt, dass ich Sportlerin war. Ich habe in unterschiedlichsten Hallen trainiert und habe relativ bald, ich glaube, bereits in meinem ersten Jahr als Volleyballspielerin, dadurch gewusst, wie man sich in der Stadt bewegt, in Alt-Erlaa, in Leopoldau, in der Per-Albin- Hansson-Siedlung, im Budo-Center, in der Rundhalle Simmering, in der Steigenteschgasse (Abg. Mag. Thomas Reindl: Kenne ich auch alle!), genau. Man kommt in Wien herum, man lernt die Stadt kennen und sich in ihr mit den Öffis zu bewegen. (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Aber so viel gibt es nicht in Wien!) Oh ja, es gibt schon noch sehr viel mehr. Jetzt habe ich die ... (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Ja, das Dusika-Stadion!) Nein, es gibt schon sehr viel mehr als das. Zur Steigenteschgasse, auf die vielen, vielen anderen Sportstätten und Sportmöglichkeiten werden sicherlich meine Nachredner auch noch eingehen, sie ist eine der Rundhallen, bei der neben der laufenden Instandhaltung eine Generalsanierung durchgeführt wird. Es hat einen Wettbewerb gegeben, und nächstes Jahr wird mit dem Umbau begonnen. Ein zweiter Schwerpunkt, übrigens auch festgehalten im Koalitionsabkommen, ist die Mehrfachnutzung von Turnsälen, die Öffnung von Turnsälen, die laufend erweitert wird. Hier versucht Wien im Bereich der Pflichtschulen, einen möglichst breiten Zugang für außerschulische Aktivitäten zu ermöglichen (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Das wird immer schwieriger!), nachmittags und abends. Bei den Neubauten von Schulen wird sogar darauf geachtet, dass die Turnsäle einen externen, also einen eigenen Zugang haben, damit die außerschulische Nutzung abends und am Wochenende besser möglich wird. Also: Wien setzt Akzente, möglicherweise oder nein, ich gebe Ihnen recht, es könnten mehr sein. Ich kann mich erinnern, als ich mit meiner Tätigkeit begonnen hab', auch in der Sportpolitik, ist mein Eifer aber stark gebremst worden, weil es immer schwierig ist, in einem Bereich, in dem es so viele zersplitterte Einzelinteressen gibt, in diesem legitimen Kampf um persönliche Förderungen für meinen Verein, für meinen Verband, für meine Sportart, für meine Veranstaltung, da drüber noch etwas oder stattdessen etwas aufzubauen, das heißt, könnten wir uns auf spezifische, generelle Linien für den Sport einigen, für den Sport hier in der Stadt Wien und für den Sport dann, was kann Wien, was können andere Städte, was können andere Kommunen, Regionen zu Sport in Österreich beitragen? Das ist eine Sisyphus-Arbeit. Also wenn es einen Bereich gibt, in dem es aus meiner Sicht wirklich schwierig ist, eine stringente Politik durchzuführen, dann ist es in diesem Bereich. Daher haben wir uns gemeinsam mit unserem Koalitionspartner darauf geeinigt, zu schauen, dass wir in der kommunalen Aufgabe der Sportinfrastruktur schrittweise Verbesserungen einbringen. Kollege Hursky und Kollege Reindl werden darauf eingehen. Ich glaube, diese Verbesserungen und diese Anstrengungen der Stadt Wien können sich durchaus sehen lassen. Wenn ich jetzt mit dieser Kritik über das System begonnen habe, möchte ich aber nicht damit enden, weil ich schon glaube, und das ist ja das Paradoxon wie wir viele Paradoxa in der Politik haben, die vielen, vielen, vielen ehrenamtlich arbeitenden Menschen in den Vereinen, in den Verbänden und auch in den Dachverbänden leisten unheimlich viel in ihren Projekten zur Gesundheitsförderung, zur Sportförderung, zur Bewegungsförderung. Das muss man trotz aller Kritik nicht nur anerkennen, sondern wirklich lobend hervorheben. Ohne diese Personen wäre das alles nicht möglich! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Es wäre angenehm, wenn wir, wie soll ich sagen, auf Grund dieser durchaus differenzierten Diskussion vielleicht zu Punkten kommen können, bei denen wir uns einig sind und von denen vielleicht auch in Wien dann auf der, jetzt sagen wir, strukturellen Ebene etwas weitergehen könnte. Zu den Anträgen der ÖVP, da möchte ich nur einen hervorheben. Wir haben schon zur Krieau und zur Trabrennbahn im Oktober (Abg. Mag. Thomas Reindl: September!), September, gar nicht so lange her, dem Erhalt des Trabrennsports und des Trabrennvereins in der Krieau zugestimmt. Gleichzeitig muss aber auch klar sein, dass neben der denkmalgeschützten Anlage Krieau muss Sportart selbst durch Nachwuchs, durch Interesse, durch Menschen, die den Sport nicht nur ausüben wollen, sondern dem Sport auch zusehen möchten, für ihren Erhalt sorgen muss. Das heißt, aus meiner Sicht ist es sinnlos, einer Sportart, die so gut wie kein Interesse hervorruft, viele, viele, viele Fördergelder zu geben. Auch da gibt es logischerweise eine Kosten-Nutzen-Rechnung wie in jeder Sportart. Auch das muss in der Politik gesagt werden, dass Förderung dort sinnvoll ist, wo es eine gewisse Breite und ein gewisses Interesse trägt und hervorruft, und dort, wo es nicht ist, darf es sein, aber muss nicht mit kommunalen Fördergeldern auch noch gestützt werden. Das soweit zu diesem Antrag. Daher empfehle ich, diesem Antrag nicht zuzustimmen. Alles Weitere werden meine vielen Nachrednerinnen und Nachredner noch zur Sprache bringen. Ich danke für das sehr angenehme Gesprächsklima heute! Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächster Redner ist Herr Abg. Kops zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm. Abg. Dietrich Kops (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte kurz auf den Kollegen Ornig eingehen, den ich ja bei diversen Sportdiskussionen schätzen gelernt habe. Nur, phasenweise heute in seiner Rede war er mir eigentlich peinlich, weil es war ein reines Andienen der rot- grünen Koalition für eine mögliche Dreier-Verlierer-Koalition bei der nächsten Wien-Wahl. Also da sollte man sich überlegen, für wen man Politik macht oder es sein lassen, weil man kann nicht ein Posting herausnehmen und das als repräsentativ für eine Problematik hernehmen. Das nur zum Kollegen Ornig von den NEOS. Zur Kollegin Kickert. Es war ja interessant, dass Sie die Turnsäle angesprochen haben, dass das alles so toll ist und dass Sie jetzt die Turnsäle, die städtischen, für den Breitensport öffnen wollen. Nur leider Gottes, ich habe einen Antrag eingebracht, wo ich gefordert habe, dass die städtischen Turnsäle auch außerhalb der schulischen Öffnungszeiten geöffnet werden sollen - ist abgelehnt worden, brauchen wir nicht, geht nicht, ist alles viel zu kompliziert. Das nur zu den Turnsälen. Und dann hat mich der Kollege Seidl darauf aufmerksam gemacht, Ihre Wortmeldung bezüglich Trabrennsport. Trabrennsport ist nicht in der Krieau gesichert, sondern er ist in Wien gesichert, weil es steht noch immer nicht fest, dass der Trabrennsport dort bleiben soll, weil ja dort auch Immobilienhaie natürlich ihre Krallen ausstrecken. Das nur kurz zu den beiden Wortmeldungen meiner Vorredner. Ich komm' jetzt zum eigentlichen Thema, das Stiefkind, der Sport. Ich werde mich jetzt aber kurz fassen, weil gerade als Landessportrat und als Sportsprecher der FPÖ-Wien beschäftige ich mich eigentlich schon seit Jahren mit dem Sport und nicht nur heute. Seit 2010, seitdem ich hier arbeiten und werken darf, ist der Sport mittlerweile in drei Ausschüssen. Da sieht man ja die Wertigkeit des Sportes. Zuerst war er beim Kollegen Oxonitsch, wo ja auch nicht wirklich viel weitergegangen ist. Von der Thematik wäre es sehr sinnvoll gewesen, Jugend und Sport, das gehört ja irgendwie zusammen. Dann ist der Sport zur Kultur gekommen, wo der Kollege Mailath-Pokorny halt überhaupt nichts mit dem Sport am Hut gehabt hat, hat sich teilweise medienwirksam halt mit Langlaufschiern abbilden lassen. Aber mit Sport hat er eigentlich nichts am Hut gehabt, hat er eigentlich auch immer betont. Jetzt ist der Sport bei der Gesundheit, das finde ich eigentlich sehr gut. Der Herr Stadtrat hat mit Sport auch nicht viel am Hut, wird man vielleicht sehen. Vielleicht wird er unsere Vorschläge annehmen und wird bezüglich Sport mehr unternehmen als seine Vorgänger. Das Sportbudget, meine Damen und Herren, ist leider Gottes sehr unterdotiert und mit 40 Millionen wirklich sehr gering, beträgt also nur 0,3 Prozent des Gesamtbudgets der Sportstadt Wien. Es ist ja auch ein Punkt, die rot-grüne Stadtregierung propagiert das ja und man sieht's auch teilweise in Werbeeinschaltungen, die Sportstadt Wien. Nur genau das Gegenteil ist leider Gottes der Fall. Sie haben, meine Damen und Herren von Rot und Grün, natürlich in ihren Überlegungen bezüglich Sportbudget vergessen, dass Wien, ich muss sagen, leider Gottes, wächst und wächst. Es kommen immer mehr neue Bewohner nach Wien. Wir haben bald die Zwei-Millionen-Marke erreicht. Aber auf der anderen Seite haben Sie natürlich vergessen, dass die Leute, die zu uns kommen, auch Sport ausüben wollen und in der Hinsicht wird leider Gottes viel zu wenig gemacht. Ich will nicht sagen, es wird nichts gemacht. Es wird schon etwas gemacht, aber viel zu wenig im Vergleich zu dieser wachsenden Millionenstadt. Die Sportanlagen sind teilweise veraltet. Die Kantinen, die Nassräume sind in einem katastrophalen Zustand. Wenn man sich jetzt zum Beispiel, das weiß ich von meiner Sportart, die Sporthallen und die Eishallen anschaut. Kollege Berger wird es auch ausführlich berichten, der Eisring Süd ist für eine Millionenstadt eigentlich eine Zumutung. Und wenn man nicht bösartig sein will, ich möchte dort noch Eishockey spielen, könnte man den, glaube ich, von heute auf morgen auf Grund hygienischer Mängel zusperren. Es ist nicht nur der Eisring Süd, es ist auch die Wiener Stadthalle, die eigentlich eine Frechheit für eine Großstadt wie Wien ist. Da geht man als Eishockeyspieler die Treppen hinunter in die Katakomben, muss sich dort umziehen. Die Treppen sind notdürftig mit Plastikmatten verlegt und ganz sinnvollerweise mit Eisenschrauben dann befestigt. Wenn man dann mit den Schlittschuhen drauftritt, braucht man gar nicht mehr aufs Eis, weil die Schlittschuhe sind dann kaputt. Das ist die Stadthalle, wo sich auch seit Jahren, seit Jahrzehnten nichts getan hat. Wie gesagt, die Kabinen, die Nassräume sind eigentlich eine Frechheit. Ich spiele auch regelmäßig in Znaim. Znaim ist eine, weiß ich nicht, 300.000 oder noch weniger, 30.000, also eine kleine Provinzstadt, und die Eishalle dort ist um vieles besser als die Stadthalle oder der Eisring Süd. Die neu errichtete Albert-Schultz-Halle ist ja auch kein Vorzeigeprojekt, muss ich ganz ehrlich gestehen. Es ist ein Glaspalast, der vollkommen ungeeignet für den Eishockeysport oder für Eiskunstlaufen ist. Wir haben dort Situationen, nicht nur jetzt im Sommer, wo man sagt, okay, es ist viel zu heiß draußen, sondern sogar auch im Winter, dass man dort teilweise Liga-Spiele unterbrechen muss, weil wir auf der Eisfläche den Puck nicht mehr sehen, weil sich dort Nebel bildet. Also das zur tollen Albert-Schultz-Halle, wo es ja auch teilweise schon Probleme mit der neuerrichteten zweiten und dritten Halle gibt. Das nur kurz zu den Eishallen. Also hier besteht Handlungsbedarf für eine Millionenstadt wie Wien. Da bräuchten wir auf jeden Fall eine weitere Eishalle, die aber den internationalen Standards entspricht. Da müsste man halt auch bezüglich der Standortentscheidung schauen, weil gerade auch der Westen von Wien hier auch sehr stiefmütterlich bedacht ist. Dort gibt es gerade das Rapid-Stadion. Aber ansonsten ist es sehr schwierig für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Erwachsenen, hier Sport auszuüben, gerade jetzt im Eissport. Abseits der baulichen Versäumnisse gibt es natürlich viel zu wenig Geld für die direkte Förderung von Sportlern. Meine Vorrednerin hat es zwar auch schon erwähnt und Kollege Ornig auch, dass es die diversen Verbände gibt. Ich oder wir stehen auf dem Standpunkt, besser es gibt diese Verbände, wo man weiß, okay, das ist jetzt von der SPÖ und die Sportunion ist jetzt ÖVP. Aber zumindest die Verbände, die es jetzt in Wien gibt, die machen zumindest etwas Sinnvolles mit dem Geld. Wenn man sich im Vergleich dazu diverse kulturelle Veranstaltungen anschaut, was da mit Steuergeld passiert, so wird da zumindest etwas für den Sport gemacht. Wie gesagt, das Sportbudget ist viel zu gering. Da müssten Sie sich wirklich einmal an der Nase nehmen und sich das wirklich anschauen, wie man hier ein adäquates Sportbudget beschließen könnte. Meine Kollegin von den GRÜNEN hat es auch erwähnt, jetzt gibt es diverse Renovierungen von Rundturnhallen. Die Sporthallen, die wir in Wien haben, sind natürlich auch renovierungsbedürftig. Wir haben viel zu wenige Indoor- Möglichkeiten für die Jugendlichen. Hier sollte man sich speziell auch einmal das Sportstättenkonzept anschauen, weil es auch veraltet ist. Ich weiß nicht, wie alt es ist, aber das ist aus Zeiten, wo die Stadt noch keine, sag' ich einmal, 1,8, 1,9 Millionen Einwohner hatte. (Beifall bei der FPÖ.) Mein Kollege jetzt vom Fußball, der Kollege Nemo Damnjanovic, ist heute leider krankheitshalber ausgefallen. Ich möchte nur kurz auch den Fußballsport ansprechen. Hier gibt es viele, viele Fußballplätze, wo zwar, sage ich einmal, die Plätze als solches, der Rasenplatz als solches bespielbar ist, aber so wie es bei vielen Problemen in der Sportstadt ist, dass dann teilweise die Kabinen, die Infrastruktur halt wirklich schon sehr veraltet sind. Also da müsste man sich auch anschauen, wie man hier direkt den einzelnen kleinen Fußballvereinen helfen kann. Ich weiß schon, es gibt jetzt auch diese Eine-Million-Förderung, eine gezielte Förderung für diverse Renovierungsmaßnahmen, aber ich glaube, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Meine Damen und Herren, abschließend vielleicht ein Wunsch oder eine Forderung an den Sportlandesrat: Wenn Sie mit Ihrem Ressort, und das Ressort ist ja riesig und hat Baustellen wie Krankenhaus Nord, wie Mindestsicherung, wenn Sie mit den Agenden dieses Riesenressorts überfordert sind, dann bitte ich Sie oder ersuche Sie: Geben Sie die Agenden des Sportes an einen unserer nicht amtsführenden Stadträte. Ich glaube, da ist der Sport sicherlich besser aufgehoben und da kann man sicherlich mehr weiterbringen im Sport, als Sie derzeit weiterbringen. Danke. (Beifall bei der FPÖ.) Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächster Redner ist Herr Abg. Mag. Reindl zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm. Abg. Mag. Thomas Reindl (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Vereinten Nationen kennen friedensstiftende Initiativen neben der Politik, neben der Kultur, Journalismus, auch den Sport. Warum ist das so? Warum gilt Sport als friedensstiftend? Warum hat Sport so eine große weltweite Bedeutung? Weil der Sport eine weltweite universale Sprache ist, die jeder, der einen Sport betreibt, versteht, ein jeder die Regeln des Sportes befolgt, weil der Sport integrativ ist, keine sozialen Unterschiede kennt, sondern wer Sport macht, unterwirft sich mit Haut und Haaren sozusagen dem Sport und ist auch den Regeln des Sportes unterworfen. Der Sport hat auch eigene Gerichtsbarkeit im weitesten Sinne, könnte man sagen. Er macht sich auch seine eigenen Regeln, und es halten sich alle dran. Wir könnten heute als FC-Gemeinderat im Fußball, Handball, Basketball, was weiß ich, in welcher Sportart, in die ganze Welt fahren und uns mit irgendjemand anderem treffen, unseren Sport ausüben, und wir wissen alle, um was es geht, auch wenn wir uns nicht verständigen können und wenn wir uns nicht austauschen können der Sprache nach. Aber der Sport bildet diese Basis. Daher ist es sehr, sehr wichtig auch für eine Stadt wie Wien, dass wir hier auf den Sport ein großes Augenmerk legen, und das macht auch die Stadt Wien und das Land Wien. Wir machen das nicht alleine. Wir machen das mit den drei Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Union, die die Repräsentanten des sogenannten Breitensportes sind. Aber wir haben auch 60 Fachverbände, rund 60 Fachverbände. Das ist dann der organisierte Vereinssport, der sich regelmäßig trifft und Wettbewerbe abhält. Das sind unsere Partner, die Funktionärinnen und Funktionäre, die Sportlerinnen und Sportler. Und gemeinsam sorgen wir dafür, dass wir in der Stadt und dass diese Stadt Wien hier sportlich sehr, sehr erfolgreich ist. Wenn man sich die internationalen Entwicklungen des Sportes, und jetzt spreche ich kurz Großveranstaltungen an, ansieht, ja, das sind zum Teil sehr spektakuläre Übertragungen, wenn man jetzt an die heurige Fußball-WM denkt, wenn man an die Olympischen Winterspiele aus Pyeongchang heuer denkt. Nur, man hat schon auch den Eindruck, dass hier im Sport auch ein bisschen die Tendenz geht, Marketingveranstaltungen draus zu machen, wo zwar der Sport im Mittelpunkt steht, aber wo es auch um das große Geld geht. Wo es auch darum geht, dass gemäß dem Motto "Citius, altius, fortius", also schneller, höher, stärker, dem olympischen Motto, natürlich auch die Rahmenbedingungen, die teilweise vom Sport selbst kommen, um Veranstaltungen abzuhalten, zum Beispiel Olympische Spiele oder Fußballweltmeisterschaften, teilweise so hoch gesetzt werden, dass es, wenn man sich die zukünftigen Bewerbungen für solche Events ansieht, es teilweise schon schwierig wird, dass man Länder, Städte, Partner findet, die bereit sind, erstens Milliarden in die Infrastruktur zu investieren, und zweitens mit diesen Milliardeninfrastrukturen dann auch noch dafür sorgen, dass dann das Olympische Komitee oder der Fußballweltverband auch noch Milliarden damit verdienen und das in ihren sportlichen Kanälen sozusagen verteilen. Ein großes Thema im Sport, und das ist auch ein sehr unangenehmes Thema, ist der Missbrauch in allen Richtungen, sage ich auch, also von Menschen, Kindern, Jugendlichen. Hier ist aber in den letzten Jahren sehr, sehr viel passiert. Auch wir in Wien haben hier, ausgelöst durch andere Diskussionen in anderen Bereichen, gemeinsam mit den Dachverbänden, aber auch mit den Fachverbänden Initiativen gesetzt, um hier auch gegen den Missbrauch vor allem Kindern und Frauen gegenüber maßgebliche Maßnahmen zu setzen. Der Sport, meine Damen und Herren, lebt aber auch von der Selbstverwaltung, und das ist mir sehr, sehr wichtig. Man muss sich halt entscheiden: Möchte man Staatssport, das ist das, was bis zum Eisernen Vorhang im Osten, im Kommunismus war. Manche meinen, es gibt auch heute noch große Länder der Welt, im Westen wie im Osten, wo man vielleicht auch noch von Staatssport in gewisser Weise reden kann. Aber wir in Österreich haben die Selbstverwaltung im Sport. Das heißt, es liegt schon durchaus sehr, sehr viel auch in der Verantwortung der Verbände, in der Verantwortung der Funktionäre, was mit dem Sport passiert, wie der Sport passiert und wie der Sport auch ausgeführt wird. Und gerade diese Selbstverantwortung, meine Kolleginnen und Kollegen, die müssen wir auch als Politiker respektieren, die müssen wir anerkennen und können uns eben nicht aussuchen, wenn es uns passt, dass wir dirigistisch hineingreifen und sagen: Wir wollen das so oder so. Oder wenn es uns nicht passt, dass wir dann auch hier in die Selbstverwaltung zu stark reingreifen. Das heißt, es geht nur miteinander und es geht nur gemeinsam. Wichtig ist, dass wir die Rahmenbedingungen, sprich, die Infrastruktur, zur Verfügung stellen können, und das machen wir auch in Wien. Hier sind wir sehr, sehr, sehr vorbildlich. Ich hätte mir gewunschen, wenn schon einmal ein Sonderlandtag zum Thema Sport ist, dass wir vielleicht ein bissel mehr über die Sportpolitik allgemein sprechen. Ich hab' so ein bissel den Eindruck, es geht eigentlich mehr um ein Wien-Bashing, nur negative Dinge aufzuzeigen. Vielleicht auch, um abzulenken von dem gestrigen Beschluss der Bundesregierung, was die Mindestsicherung betrifft, dass in Wien (Zwischenruf von Abg. Mag. Günter Kasal.) 45.000 Kinder Mindestsicherung beziehen, und 33.000 der ärmsten und ärmeren Kinder von diesen Kürzungen, die hier von der Regierung gestern ausgerufen wurden ... (Zwischenruf von Abg. Mag. Manfred Juraczka.) Ja ja, ich komm' schon zum Thema. Also 33.000 Kinder sind unmittelbar von der Kürzung der Mindestsicherung wahrscheinlich betroffen. Man weiß es ja nicht genau, weil man hat ja gestern am Abend schon festgestellt, dass das, was die Regierung am Vormittag gesagt hat, ja am Abend schon falsch war. Also besinnen Sie sich hier noch einmal, ist meine Bitte, dass wir hier nicht am Rücken der Kinder in der Stadt Wien sparen, um das Budget zu sanieren. Mir fällt da übrigens auch von John Kenneth ... das Wort ein: "Neoliberale verbessern die Anreize, indem für die Reichen Steuern gesenkt und für die Armen die Sozialleistungen gesenkt werden." Das ist Ihre Politik von ÖVP und FPÖ, die Sie im Bund betreiben! Schämen Sie sich dafür! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - Aufregung bei Abg. Michael Niegl.) Zur Sitzung heute. (Abg. Michael Niegl: Ah doch!) Ja doch, ich spreche schon (Aufregung bei Abg. Michael Niegl.) sieben Minuten dazu. (Abg. Michael Niegl: Sie haben genau das Thema... Sie reden selbst einen großen Schmarren! - Aufregung bei der SPÖ. - Zwischenruf: Einen Schmarren! - Gelächter. - Abg. Mag. Josef Taucher: Was ist denn das? Ordnungsruf! Ordnungsruf! Unglaublich! - Weitere Aufregung bei der SPÖ.) Präsidentin Veronika Matiasek (unterbrechend): Herr Abgeordneter! Ich sag' gerne etwas, wenn Sie ein bisschen leiser sind. (Weitere Aufregung bei Abg. Michael Niegl. - Große Aufregung bei der SPÖ.) Herr Abgeordneter, ich ersuche wirklich, solche Zwischenrufe aus der Bank nicht zu tätigen! Abg. Mag. Thomas Reindl (fortsetzend): Also der Kollege Niegl meint, ich rede einen Schmarren. Falls Sie mir nur sagen können, ob es ein Grießschmarren oder ein Kaiserschmarren oder ein Erdäpfelschmarren ist. Ich würde mich freuen. Wir haben in Wien über 160 Sportanlagen in unterschiedlichsten Ausrichtungen, die für den Breitensport, aber auch für den Spitzensport zur Verfügung stehen. Ich tu' mir nur immer ein bissel schwer, der Kollege Wölbitsch hat dauernd vom Breitensport gesprochen. Ich weiß nicht genau, was er meint. Meint er, Breitensport ist der organisierte Vereinssport. Ist das Breitensport? Oder meint er den Spitzensport? Ist das der Vereinssport? Oder meint er Herr und Frau Wiener, die am Samstag, am Sonntag mit ihren Nordic-Walking-Stecken auf der Alten Donau oder im Wienerwald unterwegs sind? Also da bin ich mir nicht ganz sicher, weil das sind unterschiedliche Zielgruppen, die auch unterschiedliche Bedürfnisse haben und auch unterschiedliche Notwendigkeit haben, wo sie ihren Sport ausüben können. (StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Freizeitsport! - Beifall bei der SPÖ.) Also ich habe 22 Jahre Handball gespielt. Ich kann Ihnen sagen, ich habe auf Asphaltboden genauso gespielt wie auf einem Tartanbelag, auf einem Hallenbelag, aber auch auf einem Parkett. Ich sag', am Asphalt bin ich am wenigsten gern mit dem Boden in Kontakt gekommen. (StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: So geht es mir beim Fußball!) Aber am Parkett kann man schön am Bauch rutschen, wenn man sich reinschmeißt. Das hat mich weniger gestört. Also je nachdem, wie die Bedürfnisse halt sind. Ich hab' aber auch auf der Wiese Handball gespielt, also Großfeld. Es heißt, man kann ja Sport in unterschiedlichen Dingen ausüben. Aber auf alle Fälle haben wir in Wien eine sehr dichte und gute Infrastruktur mit über 160 verpachteten Sportanlagen, die ein sehr, sehr breites Spektrum des Sportes auch abbilden. Ich lese nicht alle vor, Sie können das ja alles auf der Homepage nachlesen. Wir investieren auch sehr, sehr viel in diese Sportstätten. Und die Kritik, dass eine Sportstätte alt ist - Alter sagt ja noch nichts aus. Alt ist ja nichts Schlechtes. Also ein Fußballplatz, der 60 Jahre alt ist, ist ja deswegen nicht ..., weil das Gras oder der Kunstrasen ist ja nicht 60 Jahre alt, sondern die Sportanlage selbst. Also die Kritik am Alter alleine kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich müssen Sportanlagen in Schuss gehalten werden und natürlich investieren wir als Stadt Wien. Und tun Sie nicht so, als würde nichts passieren! Kollege Ornig hat ja zu Recht gesagt, die Trennsporthalle von der Union im Prater hat die Stadt Wien bezahlt. Dazu kann man ja sagen: Ja, die Stadt Wien hat dort die Millionen in die Hand genommen und hat ein modernes Zentrum errichtet. Aber ich kann nicht gleichzeitig sagen, es passiert nichts! (Zwischenruf von StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM. - Beifall bei der SPÖ und den GRÜNEN.) Wir waren der Union auch behilflich, wie sie vor Schönbrunn absiedeln wollte, wenn ich Sie daran erinnern darf! Also es passiert alles im Gemeinsamen. Wir haben in den letzten Jahren hunderte Millionen Euro in verschiedenste Großprojekte investiert, Allianz-Stadion, Generali-Arena, Albert-Schultz-Halle, alles Spitzensportanlagen, aber auch Breitensportanlagen, sprich, Publikumseislaufen, sprich, Publikumsveranstaltungen. Wir haben jetzt erst kürzlich Sportclub, Gott sei Dank nach jahrelanger Diskussion ... (Abg. Mag. Manfred Juraczka: Das hat lange gedauert! Das hat lange gedauert!) Ja, es hat deswegen so lange gedauert, weil möglicherweise auch der Sportclub etwas Zeit gebraucht hat. Ich möchte jetzt keine Funktionärsprobleme ansprechen, du weißt, von was ich spreche. Also wir wissen, von was wir reden. Ich sage, es geht nur gemeinsam. Aber Tatsache ist, wir haben dem Sportklub 6 Millionen EUR zur Verfügung gestellt. Wir werden jetzt demnächst die Footballanlage der Vienna Vikings erneuern. Wir werden das Hockeykunstrasenstadion im Prater, das Bundessportleistungszentrum erneuern. Wir werden auch die Steigenteschgasse, das wurde heute schon gesagt ...Und, und, und auf vielen Sportplätzen in Wien die letzten fünf Jahre Garderobengebäude, Fußballanlage Mautner Haidestraße, SV Aspern, Unionsportzentrum Mauer, BC Aspern, WAF Brigittenau, Trennsportzentrum Prater, Rugbyzentrum Steinergasse, und, und, und, ich erspare Ihnen die Liste. Tun Sie doch nicht so, als würde in Wien überhaupt nichts passieren! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Was ich mir aber schon wünsche, meine Damen und Herren von der ÖVP und von der FPÖ, weil Sie ja jetzt im Bund Regierungsverantwortung haben, Sie können sich jetzt nicht mehr rausstellen und sagen, na ja, wir sind ja nicht zuständig oder wir können nicht. Die Rolle vom Sportminister wurde ja heute schon angesprochen. Ich frage mich, was macht die Gesundheitsministerin? Was macht der Unterrichtsminister? Warum setzen Sie sich nicht ein für die tägliche Bewegungsstunde in der Schule? (Abg. Rudolf Stark: Das soll sein! - Heiterkeit bei der FPÖ.) Warum gibt es keine Gesetzesnovelle, dass es österreichweit eingeführt wird? (Zwischenruf von Abg. Wolfgang Seidl.) Nein, das ist eine Initiative, Kollege Seidl, das ist eine Initiative, die seit zehn Jahren läuft, von der SPÖ vehement gefordert und unterstützt wird und von der ÖVP auf Regierungsebene blockiert wird! (Aufregung bei der ÖVP.) So ist es! Das ist die Wahrheit, die ÖVP blockiert! Und, liebe ÖVP, sagt eurem Minister, er soll es umsetzen! Er soll es umsetzen! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Wie schaut denn die Sportförderung, die neue, aus? Wo sind da die Brosamen für den Breitensport? Es sind Brosamen! Es gibt in Österreich ein paar Sportverbände, die haben volle Taschen. Das sind aber die Spitzensportverbände, die auch über das Marketing die Taschen voll haben. Da hat eine große Umverteilung stattgefunden. Das wissen Sie ganz genau! Wie schaut's aus mit dem Sportvereinsgesetz? Wird weiterhin jeder Ehrenamtliche, der als Funktionär im Verein ist, mit der juristischen steuerlichen Keule mit einem Fuß im Kriminal sein, wenn irgendwo irgendwas mit der Abrechnung nicht ganz in Ordnung ist? Wo sind da Ihre Schutzmechanismen (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Was habt ihr bis jetzt gemacht?), dass wir das hier machen? Da kann sich der Sportminister vielleicht wichtig machen! Wo sorgt der Bund dafür, dass die Turnsäle in den Gymnasien wieder leistbar werden und nicht der Autonomie anheimfallen, wo Länge mal Breite von den Sportvereinen abkassiert wird und die Sportvereine natürlich aus den Turnsälen rausgehen zu uns, zu der Stadt kommen, weil wir unsere Turnsäle sehr günstig zur Verfügung stellen und wir auf einmal ein Überangebot an Nachfrage haben, wo wir gar nicht wissen, wie wir das erfüllen sollen! Und dann kritisieren Sie uns noch, dass wir sozusagen hier zu wenig Turnsäle ... (Aufregung bei Abg. Mag. Manfred Juraczka.) Und jetzt sage ich auch zum Thema Nationalstadion etwas. Also 2008 haben wir in Wien in unserem wirklich schiachen Stadion das Finale der Fußball-Europameisterschaft gehabt. Was hat sich die letzten zehn Jahre geändert? Warum passt das heute nicht mehr? Warum passt das heute nicht? Ich kann Ihnen sagen, warum es nicht passt: Weil die FIFA darauf besteht und auch die UEFA darauf besteht, dass wir ungefähr 100 Skyboxen für die Sponsoren und für die VIP-Gäste haben! Ich war 2016 im Stade de France. Die haben dort 120 Skyboxen. Ich habe eine normale Karte gehabt, will ich auch sagen, normal gekauft. An dem scheitert es, weil die Werbe- und Marketingpartner, was ich am Anfang gesagt habe, nicht mehr in einen normalen VIP-Klub gehen wollen, sondern in einen exklusiven gehen wollen. Den können wir im Praterstadion weder für ein Champions-League-Finale, weder für ein EM-Finale noch für ein WM-Finale zur Verfügung stellen. Und deswegen kommen die nicht zu uns. Aber die UEFA ist immerhin so gescheit, dass sie in der neuen Generali-Arena das Champions-League-Finale der Frauen im Fußball durchführt. Für das reicht es, für den Frauenfußball. Aber für den Männerfußball, wo es um die große Kohle geht, da kriegen alle kurze Finger. Und für das, das sag' ich Ihnen auch ganz ehrlich, bin ich nicht dafür, dass wir ein Geld in die Hand nehmen, damit die ihre Marketingstrategie erfüllen können! Da investier' ich lieber, statt das Geld in ein Stadion zu geben, in den Breitensport und die Jugend. Da ist es viel, viel besser angelegt. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Abschließend Nutzungskonzept Stadthalle. Also ja, die Stadthalle ist alt. Ja, die Stadthalle ist keine moderne Halle. Aber die Stadthalle ist gerammelt voll mit Sportlerinnen und Sportlern und wird zu jedem Sport-Event, der dort stattfindet, gestürmt! Das ist die Wahrheit. Und auch der Breitensport findet in der Stadthalle statt (StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Sporthalle für unterschiedliche Sportarten! Das ist doch nicht so schwer!), aber natürlich institutionalisiert. Also Entschuldigung, ich war selbst lange Jahre in der Stadthalle sportlich aktiv! (StR Dr-Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Aber regelmäßig!) Weil eine multifunktionale Sporthalle beinhaltet schon im Wort, dass eine Halle multifunktional ist, und das schließt nicht aus, dass auch Sport stattfindet. Wir haben dort Handball- Europameisterschaften, übrigens 2020 haben wir die wieder in Wien. Wir haben dort Eishockey-WM. Wir haben dort Tanzbewerbe. Wir haben dort Motorsportbewerbe. Wir haben Tennisturniere. Wir haben auch Fachmessen. Wir haben Konzerte. Das ist eine Multifunktion! (Aufregung bei StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM.) Regelmäßiges Training mit ... in der Halle B! Ich weiß nicht, ihr lebt´s irgendwo in einer anderen Welt! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Last but not least, kurz noch zu den Anträgen: Sportstättenschutzgesetz. Liebe ÖVP! Sie fordern jetzt da unseren Landesrat auf, er soll da schauen, dass das Gesetz - wie haben Sie geschrieben? "Es garantiert den Erhalt der Sportstätte", also dass er das Gesetz strenger handhaben soll. Ich bin seit 21 Jahren im Gemeinderat. Ich bin seit langen Jahren im Landessportrat. Sagen Sie mir einen einzigen Fall, wenn es um eine Sportfläche gegangen ist, wo nicht das Gesetz eingehalten wurde. Es gibt keinen! Konstruieren Sie nichts! (Zwischenruf: Schönbrunn!) Bei Schönbrunn ist das Gesetz eingehalten worden. Es gibt einen Beschluss des Landessportrates. Es gibt einen Beschluss des Landtages. Man kann jetzt diskutieren, was die unmittelbare Nachbarschaft ist. Wir haben gesagt, die Nachbarschaft für die Union ist im Prater. Darum ist die Union in den Prater gezogen. Aber tun Sie nicht so, als ob da unser Landesrat gegen irgendwelche Gesetze verstoßen würde! Das ist, Entschuldigung, unsinnig, das stimmt nicht! Wir halten uns penibel an die Buchstaben des Gesetzes. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Last but not least, dass man noch immer über die Abschaffung des Sportgroschens philosophiert, Entschuldigung! Seit der Euroeinführung haben wir keinen Groschen mehr, erstens. Zweitens: Ja, ich bekenne mich dazu, wenn Vereine privatwirtschaftlich gewinnorientiert geführt werden, und da gibt es einige in Wien, Gott sei Dank, sage ich auch dazu, da meine ich aber auch den großen - ich bin schon beim Schlusswort -, dass diese Vereine auch einen Beitrag für den Breitensport, sprich, für ASKÖ, ASVÖ, Union und für ihren Sport selbst auch leisten. Es ist ein kleiner Beitrag, er könnte von mir aus viel, viel höher sein, das sage ich auch dazu. Aber es ist eine gute Maßnahme. Der Sport soll auch schon etwas selbst für seinen Sport beitragen. Ich bitte um Kenntnisnahme meiner Rede. Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Präsidentin Veronika Matiasek: Nach einem langen Schlusssatz die nächste Runde. Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau Abg. Mag. Hungerländer. Ab nun gelten 15 Minuten Redezeit. (Abg. Mag. Thomas Reindl: Also für den "Schmarren" gibt's aber keinen Ordnungsruf oder wie? - Aufregung bei der SPÖ.) Abg. Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP): Geschätzte Frau Vorsitzende! Werte Kollegen! Es freut mich, hier zu sehen, dass doch ein bisschen Leben in diese Diskussion hereingekommen ist. Ich denke, dass das Wort Stiefkind doch sehr bezeichnend war, was man auch bei den Vorrednern gesehen hat. Der Kollege Ornig hat das Thema verwendet, um eine parodistische Einlage hinzulegen. Mein Vorredner hat eine Tour d'Horizon zu allen Themen gemacht, die ihm gerade eingefallen sind, aber leider nicht zu den Themen, die wir aufs Tableau gebracht haben und die unserer Meinung nach die wirklich brennenden Themen für das Thema Sport in Wien sind. (Beifall bei der ÖVP.) Ich werde daher wieder auf das Thema Sportstättenkonzept, Sportstättenstudie zu sprechen kommen. Warum brauchen wir die? Weil wir in Wien zu wenig Nettosportfläche pro Einwohner haben. Jetzt kommen Sie mir wahrscheinlich mit diesem Sportstättenatlas und sagen, dort ist klar ersichtlich, wie viele Sportstätten es in Wien gibt. Aber wir sagen, das stimmt leider nicht mit der Realität überein. Es gab da eine Anfrage aus 2017. Da haben wir gefragt: Wie viel Nettosportfläche gibt es in Wien pro Einwohner? Sie haben uns gesagt: Es gibt 5 m² Nettosportfläche pro Einwohner. Jetzt sagen wir aber, diese Berechnung ist schlichtweg falsch, weil was haben Sie gemacht? Sie haben da Teile von Sportplätzen eingerechnet, die nicht verwendet werden, wie Garderoben beispielsweise. Ein bisschen ironisch, dass man Garderobe zu einer Sportfläche dazurechnet. Oder Sie haben Fitnessstudios dazugerechnet, was auch nicht korrekt ist. Es gibt nämlich eine Definition der ÖNORM, dass Sportflächen im Freien berechnet werden müssen. Da müssen pro Einwohner 3,5 m² Nettosportfläche zur Verfügung stehen. De facto, wir haben uns das durchgerechnet, haben wir in Wien 1,86 m² pro Einwohner. Also wenn das die evidenzbasierten Zahlen sind, die der Herr Kollege Ornig angesprochen hat, hier sind sie. Wir haben es schwarz auf weiß, wir haben de facto zu wenig Nettosportfläche im Freien für die Wienerinnen und Wiener. Darüber haben Sie leider nicht gesprochen. (Beifall bei der ÖVP.) Wenn wir also sagen, wir brauchen eine Sportstättenstudie, was soll die beinhalten? Die soll beinhalten: Was sind die Tatsachen, unter anderem, was ich jetzt gerade erwähnt habe? Wie wächst Wien und welche Bedürfnisse haben die Wienerinnen und Wiener, unter anderem auch die neu Zugezogenen, an künftiger Sportausübung? Und zwar unter anderem auch, dass man neue Sportarten, also die Trendsportarten mit einbezieht. Die sind überhaupt nicht auf der Agenda. Da sagen Sie bei jeder Gelegenheit, Wien wächst und das ist gut so. Aber wir haben schon oft kritisiert, die Infrastruktur wächst überhaupt nicht mit, eben leider auch nicht im Sportbereich. Deswegen sind wir der Ansicht, dass es dieser Sportstättenstudie dringend bedarf, um zu einem schlüssigen Konzept zu kommen. (Beifall bei der ÖVP.) Ich habe bei der vergangenen Budgetdebatte drei Anträge zum Thema Sport mitgehabt, nachdem das Thema ja jetzt bei uns im Gesundheitsausschuss ist, und Sie haben mir alle drei abgelehnt, was ein bisserl bedauerlich war, aber genauso demaskierend, wie wichtig Ihnen das Thema Sport ist, nämlich dann, wenn man mit innovativen, neuen Ideen kommt. Ich habe damals über diese Teamsport- und Mutbroschüre gesprochen, was eine sehr, sehr gute Idee war, was sich in Graz sehr, sehr bewährt hat, was bei Vereinen gut angekommen ist. Das war Ihnen nicht einmal eine Erwähnung wert. Ein zweiter Punkt, der Ihnen offensichtlich nicht einmal eine Erwähnung wert ist, ist der Spitzensport beim Schwimmen. Es ist Wien oder es ist Österreich tatsächlich - in ganz Österreich gibt es kein einziges Leistungssportzentrum für Schwimmer, wo auch Großveranstaltungen abgehalten werden können. Das haben wir in Österreich nicht. Wir haben in Wien kein Leistungszentrum für Schwimmer. Leistungsschwimmer müssen in der Stadthalle im Keller trainieren. Dort sind die Bahnen viel zu eng. Das ist natürlich dramatisch für jemanden, der Delfinschwimmen macht, weil er dann bei den Armbewegungen seinen Nachbarn erschlägt. Oder die Sportler müssen im Stadionbad in der Halle trainieren, im Sommer im Stadionbad trainieren. Dann fliegen ihnen während des Trainings die Bälle von den Kindern auf den Kopf. Das sind einfach Zustände, die Spitzensportlern überhaupt nicht würdig sind. Deswegen haben wir den Antrag eingebracht, dass Wien ein Schwimmsportzentrum benötigt, und Sie haben diesen Antrag abgelehnt. Das finde ich eine völlig visionslose Politik für Wien. (Beifall bei der ÖVP.) Insgesamt sind wir der Ansicht, dass Wien seinem Ruf als Sportstadt gerecht werden muss. Einerseits wenn es darum geht, dass wir ein kohärentes Sportstättenkonzept haben. Zweitens aber auch, was den Leistungssport betrifft und da besonders die Mängel, die es beim Schwimmsport gibt. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.) Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächster Redner ist Herr Abg. Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm, 15 Minuten. Abg. David Ellensohn (GRÜNE): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sport, das ist am Beginn immer fast so einfach wie Bildung für Kinder. Da sind immer alle dafür. Sportinfrastruktur gehört ausgebaut. Allen soll ermöglicht werden, möglichst leicht zu einem Sportverein zu kommen oder zumindest selber Sport ausüben zu können. Da kann man ein Match austragen, ob jetzt der Bund zu wenig Geld hineinsteckt, die Bundesländer zu wenig, Wien zu wenig. Wo ist es wie gut? Was gibt es für einen internationalen Vergleich? Insgesamt ist in Österreich der Stellenwert von Sport unbestritten. Wir haben insgesamt über zwei Millionen, ein Viertel der Bevölkerung in Österreich ist in Sportvereinen organisiert. Nur die Arbeiterkammer und die Katholische Kirche haben mehr Mitglieder. Dann kommen schon alle Sportvereine, es ist also massig. Es sind 15.000 Sportvereine, es sind 489.000 Gezählte, die Studie gibt es seit letztem Sommer, die ehrenamtlich tätig sind, also unglaubliche Zahlen. In den Bundesländern, wo Sportvereine in jedem Dorf quasi existieren, sind viel mehr Mitglieder in einem Verein als wie bei uns. Hauptvereinsmitgliedschaft in Tirol mit 35 Prozent der Bevölkerung. Bei uns sind es 15 Prozent. Und ganz hoch ist es bei Kindern. Das heißt, der Drop-out ist offensichtlich nahe. Jedes zweite Kind unter 16, jeder zweite Jugendliche unter 16 ist in einem Sportverein. Das zieht sich leider nicht durch. Das sieht man bei manchen von uns auch bis ins Alter danach. Aber jeder zweite Jugendliche unter 16 ist in einem Sportverein. Der Sportverein ist für Jugendliche wichtig, für Integrationsarbeit wichtig. Und bei Integration hat man manchmal einen verkehrten Eindruck, weil das habe ich auch. Mit drei Burschen, die Fußball spielen, hast du den Eindruck, dass der Integrationsanteil in den Sportvereinen viel höher ist. Er ist in Österreich aber bei Männern 19 Prozent und bei Frauen 8 Prozent. Da wurde übrigens als Kriterium, was ist Migration, herangezogen, beide Eltern sind im Ausland geboren. Wenn man die aktuelle Mindestsicherungsdebatte nimmt, wo ein Elternteil im Ausland geboren genügt, dann wäre zum Beispiel der Marcel Hirscher, laut Definition ÖVP und FPÖ, Ausländer, weil ja seine Mama aus Holland ist. Bei der Studie, die die BSO, die Bundessportorganisation herausgegeben hat, ist es anders gerechnet. Jedenfalls ist da Aufholbedarf, weil ich glaube auch, dass in Österreich insgesamt zu wenig für den Sport ausgegeben wird, wenn man sieht, was man im Gesundheitsbereich, im Jugendbereich und im Integrationsbereich alles leisten kann. Ich nehme ein paar internationale Beispiele, eh nur zwei. In London versuchen sie es mit "London together, sport for change". Da gibt es einen Haufen private Organisationen, die mittun, und die Stadt selber, die in erster Linie - da gibt's Comic Relief. Ich nehme das jetzt als einzelne Untergruppe. Die haben als ganz großes Ziel Armutsbekämpfung und dann allerdings viele Untergruppen, und eine davon ist Sport, weil Sport viele Chancen für Leute ermöglicht, die sonst in der Gesellschaft ein bisschen abgehängt sind, Armutsbekämpfung. Bei Gesundheit hilft's noch, auch noch wichtiger bei denen, die weniger haben. Und ganz groß geschrieben ist der Gender Justice, weil es ein "safe place to be" ist, ein Sportverein, oder zumindest sein sollte. Und die sammeln dort Geld, privates und öffentliches, und organisieren immer wieder neue Projekte im Sportbereich und walzen das über die ganze Stadt aus. Der Hintergrund und das Hauptziel dort - und das fehlt so ein bissel, so ein Dach: Was ist es? Ist es Sportertüchtigung von uns allen? Ist es, dass wir länger leben? Ist es die Gesundheit? Ist es der Zusammenhalt einer Gesellschaft? Und dafür sind Vereine in ganz Österreich am wichtigsten. In den Dörfern ist es besser noch mit den Strukturen. Ohne Vereine würde es nicht gehen. Es gilt aber in der Stadt, anders zu organisieren, andere Aufgaben. Aber Sportvereinen zu helfen, ist tatsächlich sicher eine der größten Maßnahmen, die man machen kann, damit eine Gesellschaft zusammenhält. Deswegen ist jeder Euro da gut investiert. Jetzt könnte man natürlich aufzählen, was wir alles haben. Ich habe eine lange Liste, was wir haben. Der Nächste könnte eine Liste machen, was alles fehlt. Es gibt ein Land, das gewinnt pro Kopf gerechnet mehr Medaillen wie alle anderen und führt in den Statistiken Olympische Winterspiele und Sommerspiele und Weltmeisterschaften zusammengerechnet hoch vor allen anderen, und das ist Norwegen. Das hat viel mit dem Wintersport zu tun. Aber die haben mehr Leute im Sport organisiert, gute Lebenserwartung, viele Leute, die etwas gewinnen. Übrigens, beim Gewinnen ist der Migrationsanteil in Österreich schon höher. Ich habe vorher gesagt, die Mitglieder in den Sportvereinen mit Migrationshintergrund sind weniger. Bei den LeistungssportlerInnen ist es drei Mal so viel, und bei den TrainerInnen interessanterweise auch noch doppelt so viel. Also es ist offensichtlich, dass diejenigen, die es ganz nach vorne schaffen, einen wesentlich höheren Migrationshintergrund haben. Das lässt sich wahrscheinlich auch durch eine Studie erklären. Zurück zu Norwegen. Norwegen investiert aber auch mehr Geld in den Sport pro Kopf wie alle anderen Länder in der EU. Die bauen mehr Anlagen. Die helfen den Sportvereinen mehr. Die bilden die Trainer und Trainerinnen mehr aus. Das hat dort einen richtig hohen Stellenwert. Das schlägt sich nieder, dass eben mehr Leute mittun. Und es schlägt sich sogar nieder, das ist zumindest für die Leute, die dann Fernsehsport betreiben, interessant beim Zuschauen. Das hat aber Folgewirkung, weil die Heros als Vorbilder natürlich Leute nachziehen, die das machen. Jetzt muss man natürlich fragen: Wie zahlen die das? Was kostet das? Das ist ja schnell gesagt: Baut einfach doppelt so viel Sportanlagen. Ja eh, woher nehmen? Die nehmen das Geld aus etwas ganz Einfachem. Da müsste nicht einmal der Staat eigenes Geld nehmen, sondern die haben vor ein paar Jahren etwas gemacht, nämlich den gesamten Glücksspielsektor verstaatlicht und die ganzen Gewinne, die vorher die Konzerne abgestaubt haben, hinübergeschoben. Das ist viel weniger geworden, weil die dürfen es nicht mehr bewerben. Man muss besser darauf schauen, dass keine Jugendlichen spielen, und, und, und. Also der Umsatz ist geschrumpft. Man gibt Geld für Prävention der Spielsucht aus und man hilft Leuten, die spielsüchtig geworden sind. Also es verschwindet ein ganz ... (Zwischenruf von Abg. Mag. Manfred Juraczka.) Nein, wie finanziert man das? Na, gerade von der ÖVP, man sollte schon darüber reden, wie man etwas finanziert, und ich mache gerade einen Finanzierungsvorschlag. (Aufregung bei der ÖVP.) Ich mache gerade einen Finanzierungsvorschlag. In Norwegen hat man das Geld genommen, das bei uns heute bei der Novomatic und bei jemand anderem landet. Das Geld geht in Norwegen in Sportanlagen, in Sportvereine, in die TrainerInnenausbildung, in die Gesundheitsfürsorge. Und was kommt am Schluss nachher raus? Alle freuen sich, weil statt dass man über Spielsucht reden muss, redet man dort darüber, wie viel die alle gewinnen und wie viele Kinder überall dabei sind. Es wäre also ein Finanzierungsvorschlag. Es wäre leicht zu machen. Braucht man ... (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Das gibt's ja schon in Österreich! Das gibt's ja schon!) Das hatten wir eine Weile lang. Vom Sport ist immer weniger Geld, vom Toto ist immer weniger reingekommen. Man könnte also das Vorbild Norwegen von der Finanzierung nehmen. Eine andere Stadt, London, die arbeiten sehr viel mit den Privaten zusammen, weil in England die öffentliche Hand über Jahrzehnte ausgehungert wurde, dass nicht mehr alles repariert wurde, aber sie haben auch gute Beispiele, funktioniert auch. Jeder Euro, der in Sport investiert wird, ist ein Euro nicht nur für die Gesundheit von uns allen, sondern vor allem für den sozialen Zusammenhalt. Deswegen ist es wichtig, den Breitensport so gut wie möglich zu fördern. Und da sollte jetzt nicht jeder ein Match machen, was Österreich versäumt und was Wien versäumt oder ein anderes Bundesland, sondern wenn das alle zusammen ernst nehmen, müssen wir nur noch darüber reden, woher wir das Geld nehmen. Ich hätte einen Vorschlag gebracht. Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.) Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächster Redner ist Herr Abg. Berger zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm. Abg. Stefan Berger (FPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Den Herrn Landesrat sehe ich jetzt aktuell nicht im Raum. Na ja, es geht ja im Endeffekt eh um nichts, wird er sich wahrscheinlich denken. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich den Herrn Ellensohn einmal loben muss, dass er sachlicher gesprochen hätte als der Herr Reindl. Solche Sachen passieren aber tatsächlich, wie man sieht. Ich möchte jetzt als erstes, bevor ich auf meinen Punkt einsteige, und, Herr Ellensohn, ich kann Sie da auch beruhigen. Es wird keine lange Liste sein, was alles nicht funktioniert, sondern es wird sich im Wesentlichen auf einen sehr desaströsen Fall beschränken, den ich anführen werde. Aber zuvor zu den Vorrednern. Der Herr Ornig hat da von seiner Redezeit gefühlte, hätte ich einmal gesagt, zehn Minuten dazu genützt, um einmal (Abg. Mag. Thomas Reindl: Wir haben aber schon die freie Rede!) über die Regierung zu Felde zu ziehen. Er hat da in seiner Wortmeldung der rot-grünen Stadtregierung fast die Mauer gemacht. Ja, der will sich halt scheinbar andienen. Ich glaube, das war hier im Raum allseits erkenntlich. Er hat ebenso wie der Herr Reindl hier vom Rednerpult aus die Regierung kritisiert, insbesondere den Vizekanzler und Sportminister, der jetzt seit elf Monaten in dieser Funktion ist. Also all das, was die vorige Regierung, und insbesondere die roten Sportminister in den letzten zehn Jahren alles versäumt haben und nicht zustande gebracht haben, das hätten jetzt unsere Regierungsmitglieder und konkret der Sportminister in den letzten elf Monaten alles hinbekommen sollen. Meine Damen und Herren von der SPÖ, aber auch Herr Ornig, das ist halt alles ein bissel verdächtig, was Sie hier von sich gegeben haben, dass es Ihnen lediglich darum geht, dass Sie irgendjemanden von einer anderen politischen Partei anschütten können. Und der Herr Ornig hat das ja hier auch ganz offen offenbart, weil Sie ja gesagt haben, die Sachen sind alle vollkommen richtig, die die ÖVP anspricht. Allein, Sie heißen es deswegen nicht gut, weil sie von der ÖVP kommen. Das sagt, glaube ich, auch schon alles über Ihre Wortmeldungen aus. Ich möchte, weil wir schon beim Thema sind, kurz noch einmal darauf zurückkommen, was die Bundesebene anbelangt. Ich habe es bereits erwähnt, der Sport hat in den letzten zehn Jahren in der Bundesregierung ja leider ein Mauerblümchendasein gefunden. Der Sport war nämlich beim Bundesministerium für Landesverteidigung und eben Sport angesiedelt. Die Minister in den letzten zehn Jahren waren Darabos, Klug und Doskozil. Das ist, glaube ich, bekannt, wo die alle anzusiedeln sind. Und wenn Sie da Versäumnisse auf Bundesebene kritisieren, dann ist das halt gewissermaßen eine Selbstanklage (Beifall bei FPÖ und ÖVP.), wo Sie die Verantwortung aber bitte bei sich selbst sehen können. Und dass diese Herrschaften sich nicht besonders geschickt angestellt haben, das sieht man ja auch beim anderen Teil des Ressorts, beim Bundesheer, was da alles angerichtet wurde, dass das Bundesheer de facto an die Wand gefahren ist. Da brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wie es (Zwischenruf von Abg. Mag. Thomas Reindl.) um den Sport aktuell in Österreich bestellt ist. Ich möchte aber die Gelegenheit auch nutzen, hier etwas ins rechte Licht zu rücken, nämlich der Herr Reindl hat konkret dem Sportminister vorgeworfen, in der Vergangenheit inaktiv gewesen zu sein, Nein, das war er nicht. Zum einen, das Stichwort Nationalstadion wurde hier schon vermehrt angesprochen. Das, glaube ich, ist ihm zu verdanken, dass dieses Projekt jetzt endlich ins Rollen kommt, und dass hier dann auch schlussendlich Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen. Man muss halt auch ganz offen sagen, in vielen Ministerien, die die FPÖ übernommen hat, galt es ja einmal in den ersten Monaten, entsprechend Ordnung zu schaffen. So war es auch beim Sportministerium. Ich darf da aus den "Oberösterreichischen Nachrichten" vom 6. September 2018 zitieren: In den ersten Monaten seiner Amtszeit, nämlich der Amtszeit des Sportministers, seien er und seine Mitarbeiter damit beschäftigt gewesen, Altlasten aufzuarbeiten. Vor allem im Bereich der Sportförderungen habe die Kontrolle offenbar nicht funktioniert. 180 Projekte von 58 Sportverbänden seien geprüft worden. Inzwischen habe man insgesamt 1,8 Millionen EUR herausgerechnet, die auf Grund fehlender Belege jetzt von verschiedenen Verbänden zurückgefordert werden. Also es zeigt, dass da sehr wohl im Bereich des Ministeriums in der Vergangenheit einiges im Argen gelegen ist und die verantwortlichen Genossen da vielleicht in den eigenen Reihen gesucht werden sollen. Mein Kollege Kops hat es auch vollkommen richtig angesprochen, um jetzt auf die Stadt Wien zu kommen, welchen Stellenwert der Sport bei der Wiener Stadtregierung in der SPÖ beziehungsweise bei den GRÜNEN hat. Das erkennt man eben sehr leicht auch daran, dass das Sportressort auch in der Stadtregierung im Endeffekt in den letzten Jahren wie eine heiße Kartoffel herumgereicht wurde. In den letzten drei Jahren hatten wir drei unterschiedliche Ressorts, wo der Sport angesiedelt war: Zuerst bei der Bildung, dann war er bei Kultur und Wissenschaft und jetzt ist er eben bei der Gesundheit. Wir hatten in den letzten drei Jahren drei unterschiedliche Stadträte, die dafür zuständig waren. Und weil sich vorhin die Kollegin Kickert zu Wort gemeldet hat - so schaut's in der Stadt Wien zum Teil halt leider auch bei den Sportstätten aus. Ich erzähle Ihnen jetzt etwas von einem Besuch einer Sportstätte in Wien, nämlich konkret im 10. Bezirk, in Favoriten, den ich vor ziemlich genau zehn Tagen hatte und wo ich mir im ersten Moment schon die Frage gestellt habe, ob ich da jetzt gerade in Mumbai bin, in Bangladesh, in irgendeinem Entwicklungsland oder tatsächlich in einem Industriestaat wie Österreich und in einer Stadt wie Wien. Ich habe Ihnen das auch fotografisch dokumentiert. (Der Redner zeigt Fotos.) Und zwar war ich beim Eisring Süd mit meiner Familie, mit meinen Kindern bei der Eishalle und hab' es eigentlich nicht für möglich gehalten, dass in einer Institution der Stadt Wien oder in einer Sportstätte solche Zustände herrschen. Also wenn man da einmal reinkommt, findet man solche Garderobenkästchen vor (Der Redner zeigt weitere Fotos.), die komplett verrostet sind. Da soll man dann seine Sportsachen beziehungsweise seine Straßenkleidung reingeben. Dann gibt's da natürlich Garderoben und Kästchen, wo durchwegs die Schlösser heruntergeschlagen wurden. Dann gibt's da Garderobenkästchen, wo die Türen durch Diebstähle oder was auch sonst immer ausgerissen wurden. Dann schaut man sich da die Gänge an, wo man dann schlussendlich zur Eishalle geht: Heruntergefallene Fliesen, nackte Betonwände und Kantinenreklame, ebenfalls zerstört. In den Duschen war ich gar nicht, so ein Spitzensportler bin ich nicht. Aber ich habe mir von den Herrschaften dort sagen lassen, in den Duschen ist es schimmelig, dort läuft das Wasser nicht ab. Meine Damen und Herren von der SPÖ, das ist einfach nur blamabel und desaströs, was Sie hier in dieser Stadt zulassen! (Beifall bei der FPÖ.) Es ist ja nicht so, dass diese Zustände erst seit heute bekannt wären. Ich habe im Archiv nachgeschaut. Von der Opposition wurden bereits im Jahr 1999, wir haben jetzt bald 2019, also vor rund 20 Jahren, die Zustände dort bei dieser Eishalle bereits angesprochen, wurden kritisiert. Seit 2009, also mittlerweile seit fast zehn Jahren, gibt's hier ein Konzept, wie das in Zukunft ausschauen soll, wie das Ganze saniert werden soll. Bis heute ist nichts passiert, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.) Die Stadtregierung hat hier auf allen Ebenen versagt. Nein, ganz im Gegenteil sogar noch, man hat den Kindern, die dort regelmäßig Sport betreiben, man hat der Bevölkerung Sand in die Augen gestreut, um hier nicht ein anderes Wort zu verwenden. Man hat die Sportbegeisterten und die Bevölkerung da schlichtweg am Schmäh gehalten! Ich habe da Artikel aus der Bezirkszeitung, wie gesagt, seit dem Jahr 2009 gibt's Pläne, wie das Ganze in Zukunft ausschauen soll. Es erscheint im Jahr 2015 zufälligerweise am 8. Oktober, Sie wissen vielleicht, was am 11. Oktober 2015 war, Wien-Wahl, da in der Favoritner Bezirkszeitung dieses Foto. (Der Redner zeigt ein Foto.) Da sieht man die Frau Gaál drauf, Bezirksobfrau der SPÖ in Favoriten, heute Wohnbaustadträtin, man sieht die ehemalige Bezirksvorsteherin drauf, man sieht den Bezirksvorsteher-Stellvertreter drauf, man sieht den damaligen Stadtsportrat drauf, mittlerweile Ex-Klubobmann und jetzt Gemeinderat hier, und man sieht auch den Herrn Hursky da auf dem Foto drauf. Also wenn ich das Foto, oder wenn ich Ihren Blick da so deuten darf, Sie haben damals schon recht ungläubig dreingeschaut, ob das irgendwann einmal was wird, die Planung und die Studie, die Sie da hochgehalten haben. Wie gesagt, das war drei Tage vor der damaligen Wien-Wahl. Sie haben gewusst, dass dieses Thema bei der Bevölkerung pressiert und Sie haben da einfach versucht, irgendetwas kurz vor der Wahl zu verkaufen und zu präsentieren, was bis heute nicht einmal im Ansatz umgesetzt ist. Es ist dort desaströs, wie es ausschaut. Es ist skandalös. Die Umkleidekästchen rosten dahin, die Duschen schimmeln und alles Mögliche. Und das, meine Damen und Herren, haben Sie sich zuzuschreiben! Da brauchen Sie nicht sagen, es gibt in Nuancen irgendwo etwas, was man verbessern kann. Nein! Das ist blamabel und eigentlich in einem Erste-Welt-Land untragbar, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.) Zum Abschluss möchte ich Ihnen schon auch noch sagen: Bald bei jeder Sitzung stehen Sie da hier heraußen und predigen Ihre politische Agenda. Das Hauptziel ist ja, dass Wien zwei Millionen Einwohner hat. Aber wenn man zwei Millionen Einwohner haben möchte und auf Zuwanderung setzt, dann sollte man halt auch schauen, dass man entsprechend die Infrastruktur in den sämtlichen Bereichen, ob es jetzt Verkehr, Wohnen oder eben auch der Sport ist, dass man das Ganze bereitstellt. Immer wieder beschließen wir da diverse Projekte, wo Millionen und Abermillionen Euro ausgeschüttet werden, wo wir irgendwelche Vereine subventionieren, die wiederum irgendwelche Leute unterstützen, die wir empowern müssen, die wir für irgendwas motivieren müssen, begeistern müssen, wo Abermillionen verbraten werden. Aber wo Leute sportbegeistert sind, wo man Kinder heranführen kann, die etwas für ihre Gesundheit tun, und wo man präventiv etwas bewirken kann, da sind wir scheinbar knausrig und da sparen wir bei unseren Kindern und unseren Wienerinnen und Wienern, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.) Deshalb bin ich jetzt auch schon ganz gespannt darauf, was der Herr Kollege Hursky da als Nachredner jetzt dann alles dazu sagen wird, wie viele Jahre und Jahrzehnte jetzt dann die Wienerinnen und Wiener die Kinder und die Bevölkerung in Favoriten schlussendlich noch auf die Verbesserung dieses Projektes oder auf die Umsetzung dort warten müssen. Mein Appell nur an Sie: Schaffen Sie auch die entsprechende Infrastruktur, die einem Land und einer Stadt in Mitteleuropa entsprechend würdig ist! Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.) Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächster Redner ist Herr Abg. Hursky zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihm. Abg. Christian Hursky (SPÖ): Geschätzte Abgeordnete! Frau Präsidentin! Das Thema Sport ist ja wunderbar immer sehr emotional besetzt in Österreich, weil wir sind ja letztendlich eine erfolgreiche Sportnation. Ich möchte aber gleich einmal vorweg eine Antwort auf den Kollegen Berger geben. 2019 wird der Eisring saniert. Dann haben Sie dort auch eine perfekte Anlage und auch Sie werden wieder erfreut eislaufen gehen können, so wie ich es schon als Kind dort getan habe. Da werden Sie Ihre große Freude damit haben. (Abg. Stefan Berger: Schon ein bisserl!) Wenn wir ... Ja, das ist ja im Jahr 1978 als Jugendlicher in meinem Fall, so Kind nicht mehr, aber als Jugendlicher. Aber es hat ja früher dort hinten, bevor es den Eisring Süd gegeben hat, da wurde ja auf den Tennisplätzen vom Platzwart, dem "Werl", das weiß ich noch, dann bei entsprechender Kälte aufgespritzt, und da sind wir dort schon eisgelaufen. Und ich sag', alle Kinder der Umgebung aus dem Triesterviertel und rund um den Wasserturm haben dort große Freude am Eislaufsport gehabt, auch wenn es nicht immer die besten Bedingungen waren, so wie wir uns das heute manchmal wünschen. Da geht's nämlich ums Prinzip, dass man Eislaufen tut, und das können Sie auch heute am Eisring Süd trotzdem. Das ist auch wichtig, dass wir das dazusagen. Sport im Allgemeinen, ich hoffe, wir bekennen uns zu allen Sportarten, die in Österreich von der Bundessportorganisation an und für sich anerkannt sind. Wir reden heute immer nur ausschnittsweise von einigen wenigen, vielleicht populären Sportarten. Wir reden vom Fußball, vom Eishockey, die aber in den letzten Jahren massiv, wenn ich mir anschaue ein Allianz-Stadion, wenn ich mir anschaue die neue Generali-Arena, auch wenn ich jetzt kein Austrianer bin, wo wir ein tolles Stadion hingestellt haben, für die Eishockeyspieler die Albert-Schultz-Halle. All das zusammen, meine Damen und Herren, hat 100 Millionen EUR an Investitionsvolumen ausgelöst! Das ist nicht nichts und das ist für den absoluten Spitzensport da (Zwischenrufe von StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM und Abg. Mag. Manfred Juraczka.) Und jetzt reden wir darüber, welche Sportarten und in welcher Breite wollen wir in Österreich was unterstützen. Wir haben da verschiedenstes. Wie hätten Sie in Zukunft gerne American Football weiter unterstützt? Die bekommen übrigens auch eine Verbesserung ihrer Anlagen. Wie hätten Sie Badminton gerne unterstützt? Wie hätten Sie Bahnen-Golf gerne unterstützt? Basketball? Ich könnte diese Liste jetzt unzählig weiter verfolgen. Wie hätten Sie diese Infrastruktur gerne für diese Sportarten unterstützt? Und all diese Sportarten, die da draufstehen, sind mir besonders wichtig, weil sie für mich alle gleichwertig zu sehen sind. Das heißt, wir haben all diesen Sportarten in Zukunft das entsprechende Pouvoir zu bieten, auch in der österreichischen Sportförderung. Und da kommen wir auf die österreichische Sportförderung zurück. Da gibt es nämlich schon Bestrebungen, sich in Zukunft auf die erfolgreichen olympischen Sportarten zu konzentrieren. Wissen Sie, wie viel wir dann in Österreich irgendwo dann noch in diesen Bereichen fördern werden? American Football wird nicht gefördert. Badminton wird nicht gefördert. Bahnengolf wird nicht gefördert. Baseball wird nicht gefördert. Basketball wird nicht gefördert. Billard wird nicht gefördert, wo Österreich übrigens mit den Ouschan-Geschwistern hervorragende Sportlerinnen und Sportler stellt. Bob und Skeleton ist immer so ein Auf und Ab, werden wir einmal schauen. Bogensport würde nicht gefördert. Boxen würde nicht gefördert. Case Casting würde nicht gefördert. Curling würde nicht gefördert. Eisstocksport ist halt nicht olympisch, wird auch nicht gefördert, da sind wir aber an und für sich auch gut. Das sind die Dinge, auf die wir letztendlich auch zu achten haben, weil all diese Sachen, die fallen letztendlich dann irgendwann einmal auf die Bundesländer zurück. Das heißt, hier sollten wir nach wie vor eine Gleichwertigkeit aller Sportarten in der österreichischen Sportförderung gegeben haben, um auch hier in der Breite ein breites Angebot zu gestalten. Dass das die Stadt Wien macht, zeigt sie auch, dass sie außerhalb dieser von der Bundessportorganisation anerkannten Sportarten nämlich auch noch andere Sportarten fördert. Es gibt ja immer wieder, weil wir reden von Trendsportarten, ja, schauen wir einmal an, hier wird - jetzt habe ich meine Brillen vergessen, ich lese auch schon schlecht. Aikido wird zum Beispiel zusätzlich gefördert. Wir haben den Pendelsport, der zusätzlich gefördert wird. Und eigentlich ein toller Sport für junge Frauen, den sie betreiben, ist an und für sich Cheer und Cheerdance. Da wurde, glaube ich, vor ungefähr eineinhalb Jahren mit dem Landesportrat beschlossen, dass diese Sportarten gefördert werden, und das ist ein echter Trend. Ich schau' mir das an, weil meine zwei Nachbarstöchter beide diese Sportart betreiben. Das ist ganz hochklassig (Heiterkeit bei der FPÖ.), was die machen, wenn man denen zuschaut. Ich hab' sie nämlich beim ASKÖ- 125 Jahre-Jubiläum damals beobachten dürfen. Das war an und für sich echt super, was sie gemacht haben. Sie sagen, es gibt in Wien für den Breitensport nichts, es ist nichts aufgestellt. Also wenn ich mir jetzt das Happel- Stadion an und für sich anschaue, ja, das mag ein bissel eine veraltete Arena sein, okay. Aber in dieser veralteten Arena findet auch rundherum noch einiges anderes statt. Schauen wir uns das an: Boxen ist zum Beispiel drinnen, der Leichtathletikverband ist drinnen. Und gerade auch der Leichtathletikverband könnte das Happel-Stadion mit seiner Arena innen drinnen für seine Zwecke voll und bestens nutzen. Also es sind alle Möglichkeiten in diesem Fall gegeben. Kollege Kops hat angegeben, 40 Millionen EUR gibt die Stadt Wien direkt für den Sport aus. Die Bundessportförderung beträgt rund 80 Millionen EUR, wobei sich letztendlich 40 Millionen auf die Fachverbände und 40 Millionen auf die Dachverbände verteilen. Wenn man sich das anschaut, könnte man auch immer sagen, das ist zu wenig Geld, das ist zu wenig Geld. Nachdem ich selber Präsident eines Sportfachverbandes bin, ist mir das Geld immer zu wenig und ich tät immer gern mehr machen. Aber ich sag' auch immer meinen Mitgliedern, eine gewisse Eigenleistung gehört letztendlich auch dazu. Auch die haben wir entsprechend zu leisten. Aber wir müssen die Voraussetzungen schaffen und sagen: Wo möchten wir was machen? Die ÖVP spricht heute die ganze Zeit vom Breitensport und kommt dann daher und fordert das Spitzensportzentrum für den österreichischen Schwimmsport. Es ist ja grundsätzlich nicht die Aufgabe eines Landes, meiner Meinung nach, für den Spitzensport die Voraussetzungen zu schaffen. Für den Spitzensport die Voraussetzungen zu schaffen, das hat der jeweilige Sportfachverband auf Bundesebene zu tun. Der muss sagen und der muss definieren, was er braucht. Und dann kann man gemeinsam mit dem Bund oder auch mit den Ländern sagen: Wo richte ich was entsprechend ein. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Für den Breitensport, wenn wir vom Schwimmen reden, Schwimmen Lernen und auch Wettkampfsport als Kind oder als Jugendlicher, das kann ich auf der 25 m-Bahn oder auf der 33 m-Bahn im Amalienbad genauso gut machen. Dort kann ich das Schwimmen auf wettkampfmäßig genauso machen. Wenn ich es dann an die Spitze schaffen will und dort Olympiasieger werden will, dann werde ich in das entsprechende Bundesleistungszentrum kommen, weil letztendlich egal, welche Sportart sie betreiben und an die Spitze kommen, da kommt es darauf an, dass sie Talent haben, dass sie den notwendigen Fleiß haben und dass sie für diese Sportart auch bereit sind, irgendwo anders hinzugehen, etwas zu tun und Zeit zu investieren. Und das ist für den jeweiligen Sportler, und das ist nicht nur in Österreich so, das ist weltweit so, dass sie sich dort entsprechend vorbereiten. Ich habe einmal mit dem Anatol Richter gesprochen, der ein absoluter Weltklassefechter war. Der hat gesagt, ich habe in Österreich nicht meine entsprechenden Trainingspartner gefunden. Ich bin nach Frankreich, ich bin nach Polen gefahren trainieren und habe das dort gemacht. Wir haben bei uns im Haus als Mitarbeiter einen ehemaligen Weltklassegewichtheber. Mit dem habe ich auch geredet. Der gute Mann war eigentlich, bevor er sich sein Knie verletzt hat, einer der Favoriten auf den Olympiasieg. Ich hab' ihn gefragt: Wie hast das du gemacht? Er hat gesagt: Ich bin fünf Wochen ins Trainingslager ins Ausland gefahren. Das heißt, Spitzensport, absoluter Spitzensport hat andere Voraussetzungen als hier, wenn wir in irgendeiner Form Breitensport machen. Diese Sachen gehören über den Bund und über die Bundesfachverbände koordiniert. Die Länder können hier meistens nur helfend einspringen. Das muss man dazusagen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Investitionen, weil wir ja gesagt haben, 40 Millionen EUR Stadtbudget für den Sport. Die Stadt Wien vergibt Räumlichkeiten, Sportstätten in einem Gegenwert von rund 500 Millionen EUR, wenn sie das marktkonform verlangen würde, zu absoluten Top-Preisen an die diversen Sportvereine. Das sollten wir nicht vergessen. Das heißt, das ist oft eine indirekte Investition, die wir hier machen, auch wenn es auf die Größe ankommt. Man spricht da immer von ein paar Quadratmetern, die jeder Wiener zur Verfügung hat. Wenn man jetzt nur die Sportstätten der Stadt Wien hernimmt, dann kommen wir auf ungefähr 345 Hektar, die wir hier haben. Das alleine würde schon den Bezirken 5 und 6 entsprechen. Wenn wir alle Sportstätten in Wien zusammenrechnen, die von irgendwem betrieben werden, dann kommen wir auf die dreifache Summe. Das heißt, die Bezirke 1, 5, 6, 7 und 8 sind in Wahrheit Sportstätten in der Größenordnung in Wien. Das muss man sich einmal vorstellen, 1.000 Hektar in dem Fall, das ist nämlich schon ein ganz eine erkleckliche Summe, die wir hier da in Wien für den Sport zur Verfügung stellen. Der Kollege Kops hat noch von Direktförderungen für Sportler gesprochen. Das ist bitte auch nicht Aufgabe der Stadt Wien, dass die Stadt Wien irgendeine Direktförderung für Sportler macht. Das läuft ab ... Team Rot-Weiß-Rot, da laufen aktuell die Verhandlungen, weil wie wollen Sie denn das jetzt als Stadt Wien handhaben? Ich nehme jetzt einmal American Football her, hat 60 Vereine, 7.770 Mitglieder, jetzt sag' ich, davon sind es 20 Prozent, Pi mal Daumen-Rechnung, damit wir uns leichter tun, das heißt, wir müssten für rund eineinhalbtausend Sportlerinnen und Sportler Direktförderung ausgeben, Wie viele Euro wollen Sie denn den Sportlern geben? 10 EUR, 20 EUR, 1 EUR Direktförderung, 100 EUR? Also, wenn Sie das multiplizieren, die Geschichte wird nicht funktionieren. Eine Direktförderung für Sportler gehört dann gegeben, wenn es sich eben um so einen Spitzensportler handelt, den ich zuvor letztendlich genannt habe, denn den muss ich entweder auf irgendwelche Auslandsreisen schicken, der muss die Möglichkeit haben, sich vielleicht noch zusätzliche Trainings zu organisieren. Dahin muss dieses Geld letztendlich fließen. Trendsportarten wurden auch genannt, ich möchte das noch einmal wiederholen: In die Union-Anlage hat die Stadt Wien 200.000 EUR miteinbezahlt, damit wir diesen Trendsportarten auch die entsprechende Unterstützung geben können. Anstatt danke schön zu sagen, stellen Sie sich heraus und kritisieren das. Das finde ich etwas verwerflich in dem Fall, denn mir liegt es daran, mit allen entsprechenden Dachverbänden zu kooperieren, sie zu unterstützen, damit sie eben diese Breitensportaktivitäten machen. Um auch noch einmal darauf zurückzukommen: Leichtathletik hat im gleichen Jahr 800.000 EUR extra dazubekommen, damit wir hier etwas machen. Es ist ja nicht so, dass man da nichts tut. Wenn wir jetzt herunterbrechen, abgesehen von unseren wunderbaren zwei Großvereinen in Wien - ich sage das heute einmal wirklich wertneutral, denn, ich sage einmal, momentan ist die Tabellensituation ja nicht die gleiche: Der Sportclub wurde schon genannt mit 6,7 Millionen. Wir haben ja alleine 2,5 Millionen in den letzten Jahren ausgegeben, um die Plätze von Mautner, 2 Plätze, 2 Sportvereine in Aspern, einen in Mauer, ein Unionplatz, zum Beispiel, WAF Brigittenau, damit dort entsprechend zu sanieren. Es wurden 9 Kunstrasenplätze saniert, auch ungefähr noch einmal ein Volumen von rund 4 Millionen EUR. Ein Kunstrasenplatz hält über zehn Jahre, wenn ich mich recht erinnere, so in dieser Größenordnung. Das heißt, das sind eben langfristige gute Investitionen in den Breitensport, denn wenn ich nach Mauer spielen gehe, dann ist das in Wahrheit ein Breitensport, den wir hier anständig unterstützen. Sport kann man woanders auch betreiben, Laufsport, der Wien-Marathon ist sicher die Leuchtturmveranstaltung in dem Fall, das kann man sagen, super. Aber laufen kann man überall. Ich kenne genug, die am Marathon mitlaufen, die halt ihr Training. ihre Runden in Wien irgendwo am Abend ziehen und in hervorragenden Parks laufen können, am Wienerberg-Gelände laufen können, im Volkspark, am Laaer Berg laufen können. Hunderte von Möglichkeiten gibt es dafür. Wir haben Motorikparks in Donaustadt und in Wien-Favoriten jetzt im Helmut-Zilk-Park. Auch super. Man kann Menschen zu Sport auch über andere Art und Weise letztendlich animieren, was wir hier machen und durchführen können. Auch für Fußball stehen immer wieder freie Plätze zur Verfügung. Wenn ich nehme, in Favoriten, den Entenpark, Volkspark heißt er eigentlich, aber Entenpark im Volksmund, dort stehen drei Fußballplätze, vielleicht jetzt nicht in der Form 70 mal 100 zur Verfügung, dort könnten sich, sage ich einmal, jeden Tag 60, 70 Kinder austoben, spielen, oder Erwachsene könnten dort Fußball spielen. Das ist jederzeit möglich für die Menschen, dass sie das tun. Aber wenn ich dort spazieren gehe, sehe ich es leider nicht. Das heißt, es liegt schon an der Selbstmotivation eines Menschen, dass er Sport in dem Sinn auch betreiben mag. Ich glaube, dass es keinen Sinn macht, die Stadt Wien sozusagen hier schlecht zu machen. Wir investieren gerne, wir werden auch in Zukunft investieren. Sie werden im Landessportrat am kommenden Montag auch entsprechende Antworten von StR Hacker dazu bekommen, denn dort werden gewisse Dinge auch besprochen und vorgestellt. Es geht auch nicht darum, irgendwelche Sportstätten, sage ich einmal, zu schützen, die man vielleicht heute nicht mehr braucht, wie den Trabrennsport in der Einrichtung, das ist zu wenig. Aber wenn ich dafür zum Beispiel ein anderes Sportzentrum irgendwo in gleicher Größe bekommen könnte, ist es mir dann für uns Wiener und Wienerinnen genauso recht. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Olischar. Bitte sehr. Abg. Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich nehme an, ich bin die Letztrednerin. Nein? - Okay, na gut. Dennoch möchte ich ein bisschen auf meine Vorredner replizieren und ein bisschen zusammenfassen, was wir auch heute alles gehört haben. Ich möchte mich vorweg für die großteils konstruktive Diskussion bedanken. Ich glaube, der Sport ist wirklich etwas, was wir auch schon gehört haben - Herr Kollege Ellensohn, da bin ich auch ganz Ihrer Meinung -, das extrem viele Bereiche erfüllt. Auch Kollege Reindl hat relativ gut angefangen. Ich habe mir schon gedacht, ja, da kann ich jetzt durchaus zustimmen: Zusammenhalt und Integration, eigene Fitness, die Rolle im Team, et cetera, extrem wichtige Funktionen, die da der Sport erfüllt. Dann ist dir irgendwie nichts mehr eingefallen, und dann kamen die Mindestsicherung und die Bundesregierung. Gut, soll sein. Hier, glaube ich, könnte man auch ein bisschen ins Detail gehen, wenn es um den Sport geht. Zum Kollegen Ornig möchte ich auch noch etwas sagen. Ganz ehrlich, als Sportsprecher habe ich von dir auch noch nicht sehr viel gehört. (Zwischenruf von Abg. Markus Ornig, MBA.) - Ich deklariere mich nicht als Sportsprecherin, ich habe hier einen anderen Zugang, du wirst es noch hören, und auch Kollege Kops hat es schon angesprochen. Ich weiß nicht, wie lange du gesprochen hast, ohne eigene Ideen einzubringen, relativ visionslos, wie ich hier die Opposition der NEOS erahne. (Weiterer Zwischenruf von Abg. Markus Ornig, MBA.) Ich finde, ich bin ja wirklich geschmeichelt gewesen, wie viel du dich anscheinend im Vorfeld mit uns beschäftigt hast. Es ist wirklich sehr, sehr schön. Wenn du dich in derselben Intensität mit dem Sport beschäftigen würdest, wäre das großartig, lieber Kollege Ornig. (Beifall bei der ÖVP.) Ich glaube, ein wichtiges Resümee ist: Der Sport ist wichtig für unsere Stadt, und da sind wir uns ja alle einig, und das finde ich auch gut so. Ich möchte das Thema jetzt auch ein bisschen von einer anderen Seite beleuchten, weil ich eben nicht die Sportsprecherin bin, sondern die Planungssprecherin der ÖVP-Wien. Ich glaube beziehungsweise ich bin davon überzeugt, dass der Sport, so wie viele andere wichtige Themen, wenn es um Infrastruktur geht, in der Stadtplanung unbedingt Niederschlag finden muss. Der Sport belebt aus meiner Sicht nicht nur Geist und Körper oder eben die anderen Themenbereiche, die wir schon gehört haben, Integration, et cetera, sondern er belebt auch das Grätzel. Ich finde das gerade in Anbetracht einer wachsenden Stadt, die mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist, extrem wichtig, diese Komponente des Sports und die Infrastruktur Sport mitzudenken. Da braucht es aus meiner Sicht wichtige Rahmenbedingungen, die auch in der Stadtplanung Fuß fassen müssen. Ich habe ja immer den Zugang, dass die Stadtplanung an sich so ein bisschen das Mutterthema ist, das sich über alle Themen drüberspannt. Wenn wir von gelungener Stadtentwicklung sprechen, dann müssen die unterschiedlichen Themenbereiche wie Bildung, Kultur und Gesundheit und Arbeitsplätze, aber natürlich auch der Sport mitgedacht werden. Das beginnt in einer sehr frühzeitigen Phase der Planung, und das ist mir auch seitens der Stadtplanung einfach zu wenig. Es ist natürlich auch eine Herausforderung, wenn der Sport in der Zuständigkeit keine Kontinuität und keine Stabilität hat. Wir haben es jetzt im Zuge der Neubildung der Stadtregierung erlebt, der Sport wandert ein bisschen herum, und so baut man natürlich auch keine Stabilität auf, auch in der Zuständigkeit, auch in den Ansprechpartnern. Es wäre wichtig, hier an einem Strang zu ziehen und gerade, was die Entwicklung der Stadt betrifft, auch hier koordiniert vorzugehen, damit wir die Idee der Stadt der kurzen Wege auch leben können, denn da leistet der Sport auch einen wichtigen Beitrag. Deswegen ist dieses interdisziplinäre Denken extrem wichtig. Für die Stadt der kurzen Wege braucht es einfach auch das Mitdenken neuer Flächen, das Mitdenken der Rahmenbedingungen. Wenn ich die Stadtplanung, die Stadtentwicklung beobachte, wo hier der Fokus gelegt wird, dann ist das zu wenig. Denn nur Wohnraum - und das eher schon zu wenig, aus unserer Sicht, denn da wäre auch extrem viel Potenzial da, das haben wir auch in den letzten Tagen diskutiert. Wenn dann der Fokus nur aufs Wohnen gelegt wird und dann vielleicht noch ein Kindergarten dazu, okay: Wir haben aber so viele Entwicklungsgebiete, wo extrem viele Menschen zuziehen werden oder dazukommen werden, die auch eine Infrastruktur vorab brauchen. Wenn ich diese Stadt der kurzen Wege nicht in der Planung schon mitdenke, dann wird es nicht funktionieren. Dann schafft das wieder Verkehr, dann schafft das Schlafburgen, dann schafft das Unsicherheit und Kriminalität auch vor Ort, weil ja dort dann eigentlich nichts außer Schlafengehen ist. (Amtsf. StR Peter Hacker: Das ist ein Blödsinn!) Das kann es nicht sein, deswegen braucht es dieses interdisziplinäre Denken, und das fordere ich auch ein, diese Zusammenarbeit unter den Ressorts, unter den Stadträten, um hier gelungen zu planen. (Beifall bei der ÖVP.) Es ist ja nicht so, dass wir das Thema Sport in der Stadtentwicklung nicht immer wieder auch streifen - ich sage bewusst, streifen -, weil wir auch kürzlich erst in der letzten Stadtentwicklungskommission beispielsweise von einer Weiterentwicklung im 2. Bezirk gesprochen haben und uns Pläne präsentiert wurden, wie es dort weitergehen soll. Da war zu unserer Verwunderung in den Plänen auch vermerkt, dass das Radstadion als Potenzialfläche ausgewiesen wird. Wir haben dort vor Ort auch nachgefragt, wie das zu verstehen ist und welches Potenzial denn dort gesehen wird. Nach anfänglichem: "Na ja, also da muss man noch schauen.", konnte man dann entlocken, dass durchaus dort Wohnraum als Potenzial gesehen wird. Ich sage jetzt einmal, Wohnraum an sich ist nicht schlecht, wir haben einen extremen Bedarf, das ist klar. Das ist aber genau das, was wir auch vorher diskutiert haben, dass die Sportflächen nach und nach verschwinden und der Einzugsbereich verschwimmt. Da braucht es aus unserer Sicht einfach ein klares Bekenntnis und ein klares Mitdenken, dass die Sportflächen auch ihren Platz haben in dieser Stadt. (Beifall bei der ÖVP.) Genau das Gleiche haben wir auch im Zuge der Trabrennbahn Krieau diskutiert, wir haben es heute schon angesprochen. Da möchte ich auch kurz auf die Wortmeldung von Kollegin Kickert eingehen. Ja, kleine Sportarten, da bin ich bei Ihnen, aber wenn es um den Trabrennsport gibt, dann gibt es auch andere Beispiele nicht weit von Wien, wo es durchaus gut funktioniert. Ich glaube, man sieht, welches Potenzial da wäre, wenn man sich dem entsprechend widmet und das auch unterstützt. Hier sehen wir einfach, dass vielleicht durch die Hintertür Unattraktivität geschaffen wird, um die eigenen Pläne schlussendlich dann durchzusetzen. Das sehen wir kritisch, und deswegen bringen wir auch diesbezüglich einen Antrag ein. Deswegen beharren wir auch darauf, sich bei den Sportstätten und der Verortung der Sportstätten genauestens Gedanken zu machen und hier auch eine Verbindlichkeit auszusprechen, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.) Deswegen bringe ich jetzt die Anträge ein, die teils meine Vorredner auch schon erwähnt haben, zum Erhalt Trabrennbahn Krieau, Abschaffung des Sportgroschens, zum Sportstättenschutzgesetz und bezüglich der Öffnung der Stadthalle sowie der neuen Mehrzweckhalle auch für den Breitensport. Abschließend möchte ich sagen, ich bin froh, dass wir hier eine Diskussion starten, ich bin froh, wenn diese Diskussion auf mehreren Ebenen stattfindet, ich bin froh, wenn auch die Stadt Wien erkennt, dass sie hier einen Beitrag leisten kann und soll. Ich finde es schön, wenn wir uns bei vielen Dingen einig sind, was der Sport so leistet. Geben wir ihm entsprechenden Raum und setzen wir uns für mehr Sport in einer lebenswerten Stadt ein. - Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.) Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abg. Ornig gemeldet. Bitte sehr. Abg. Markus Ornig, MBA (NEOS): Sehr geehrter Damen und Herren! Ich mache es sehr kurz. Ich würde gerne zu meiner Vorrednerin Frau Olischar tatsächlich berichtigen: Sie hat behauptet, von mir als Sportsprecher hört man relativ wenig. Ich möchte tatsächlich berichtigen: Im Gegensatz zur ÖVP haben wir als NEOS uns intensiv mit sehr vielen Sportagenden beschäftigt. Wir haben auch den Mut gehabt, das eine oder andere Mal dagegen zu stimmen, vor allem, wenn es um parteipolitische Nähe ging. Mir vorzuwerfen, dass von mir als Sportsprecher wenig zu hören ist, ist schon auch ein bisschen schräg von der Fraktion, deren Sportsprecher sich gar nicht zu Wort meldet in einem eigenen Sportlandtag. - Danke sehr. (Beifall bei NEOS und GRÜNEN.) Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich erlaube mir nur die kurze Bemerkung: Subjektive Wahrnehmungen sind schwer, sozusagen in einer gewissen Absolutheit darzustellen und zu berichtigen und zu falsifizieren. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.) Als vorläufig Letzter zu Wort gemeldet hat sich Herr Abg. Kowarik. Bitte sehr. Abg. Mag. Dietbert Kowarik (FPÖ): Herr Präsident, da haben Sie recht! Meine Damen und Herren! Herr Landesrat! Sport ist ein wichtiges Thema, vieles, was wir gehört haben, war auch, glaube ich, ganz gescheit oder hat sich auch tatsächlich mit der Sache selbst beschäftigt, manches nicht. Das soll so sein, das ist leider Gottes auch immer wieder offensichtlich notwendig. Das Positive an der Diskussion darf ich gleich voranstellen und das meine ich ganz ernst: Es gibt offensichtlich tatsächlich ein Bekenntnis aller Fraktionen, dass Sport wichtig ist, dass Sport wichtige Funktionen und Auswirkungen hat für unsere Gesellschaft, sinnvolle Freizeitbeschäftigung, Gesundheitsprävention, auch für das soziale Wohlbefinden und auch die Integration wurde angeführt. Ja, immerhin etwas, da können wir uns alle darauf einigen, das ist ja leider Gottes nicht immer selbstverständlich in unserem Haus. Das fasse ich also einmal zusammen. Jetzt gehen wir von dieser schönen Aussage zu den Problemstellungen. Ich glaube, das größte Problem, und das wurde teilweise - teilweise, ich fürchte, zu wenig - angesprochen, in unserer Sportpolitik bundesweit oder in ganz Österreich ist ein strukturelles, es betrifft die Sportstruktur und damit auch die Finanzierung, und das ist die Zersplitterung. Wir leben in einem föderalen Staat, das ist sehr oft sehr gut, nicht immer gut, auch dafür gibt es andere Beispiele. Bei uns ist es halt wirklich sehr zersplittert. Wir haben auf Bundesebene gewisse Aufgaben zu erfüllen, wir haben auf Landesebene gewisse Aufgaben zu erfüllen, die Gemeinden spielen da auch noch mit bei Sportförderungen beziehungsweise bei dem Thema. Wir haben innerhalb des Sports verschiedenste Strukturen, die BSO, wir haben die Dachverbände, wir haben die Fachverbände, da gibt es wieder Landes- und Bundesverbände, also eine sehr große Zersplitterung, die das Ganze nicht leichter macht. Wir haben auch eine inhaltliche Zersplitterung, was klar ist, also es ist nicht alles im Sportministerium angesiedelt, was mit Sport zu tun hat. Es wurden die Bundesschulen, also die Gymnasien angesprochen, da hat der Minister überhaupt keinen Einfluss darauf, der Sportminister zumindest nicht, was die für eine Turnstunde verlangen. Das betrifft aber die Sportvereine und den Sport als solches direkt. Hier gilt es - aber da sind wir auch ein Teil der Überlegung - aber, eine gesamtösterreichische Überlegung anzustellen, wie das bereinigt oder verbessert werden kann. Da sind alle dazu aufgerufen, auch auf Bundesebene, zumindest die, die noch dort vertreten sind. Brechen wir es runter auf Wien, und da gibt es schon ein paar Problemstellungen, die ernsthaft besprochen gehören und die teilweise auch angesprochen wurden. Ich fange einmal mit den Sportstätten an. Es gibt Bereiche, die sind in Wien aus meiner Sicht sehr gut bedient, da gibt es die politische Entscheidung. Dazu gehört meiner Meinung nach der Fußball, da gibt es drei riesen Stadien, um es einmal so zu sagen. Wir sehen in anderen Ländern, in anderen Städten, Millionenstädten, dass das auch anders geht. Bei uns ist es historisch oder politisch so gewollt, das macht das Ganze vielleicht nicht immer einfacher. Daneben sieht es aber schon relativ dürftig aus, was die Sportstättenstruktur in Wien anbelangt. Wir haben teilweise wirklich weiße Flecken in Wien, das kann man nicht anders sagen, denn wenn man in den Südwesten Wiens schaut, hat man ein Problem, wenn man zum Beispiel Leichtathletik machen will. Bezeichnend dafür ist auch, es wurde auch schon öfter angesprochen, unser Dusika-Stadion. Hier - auch das wurde richtigerweise festgestellt - ist es multifunktional, das hört sich immer toll an. Wenn man es sich aber im Detail anschaut, ist es natürlich sehr, sehr hatschert, um es wienerisch auszudrücken. Wir haben dort mehrere Sportarten nebeneinander. Das funktioniert so, weil auch die Fachverbände darauf schauen, dass das funktioniert, aber ideal ist das nicht. Für eine Sportstadt ist das eigentlich ein Armutszeugnis. Wenn wir schon im Konkreten dabei sind: In Wien kann man zum Beispiel nirgendwo im Winter die olympische Disziplin Kugelstoßen wettkampfmäßig betreiben oder üben. Das geht auch im Dusika-Stadion nicht, das geht sich dort nicht aus, denn sonst könnten die Turner und Turnerinnen dort nicht turnen. Ich glaube, das ist auch einmalig für eine Hauptstadt beziehungsweise Weltstadt wie Wien, dass das einfach nicht geht. Sie können es nicht, sie können draußen dann im Kalten die Kugel schupfen. Das geht auch, aber hin und wieder ist es halt blöd, wenn es stürmt und regnet. Was auch klar ist und wo wir wirklich ein Problem haben - und bitte schön, da braucht man kein Oppositionspolitiker sein, um das feststellen zu müssen: Was den Spitzensportbereich betrifft, haben wir in Wien tatsächlich ein Problem. Es ist kein Zufall, dass der Lukas Weißhaidinger, seines Zeichens Dritter im Diskuswurf bei der Europameisterschaft, zwar in Wien lebt, aber nicht in Wien Sport betreibt. Wo fährt er hin? - Nach Niederösterreich, das ist bezeichnend. Sagen Sie mir ein Leistungszentrum in Wien! Das ist ein echtes Stiefkind bei uns. Es gibt aber auch Probleme mit dem gehobenen Breitensport. Es ist ja nicht alles nur Breitensport und nur Leistungssport, das fließt ja auch ineinander. Hier haben wir also echte Probleme. Was könnte Wien sofort machen? - Die vorhandenen Turnsäle in den einzelnen Schulen, die uns gehören, auch am Wochenende öffnen. (Abg. Rudolf Stark: Diskus geht dort auch nicht!) Da muss man sich überlegen: Wie kann das funktionieren? - Das kann man auch in die Verantwortung der einzelnen Sportvereine übergeben, ich bin überzeugt davon, indem man eine Kaution hinterlegt. Da braucht sich nicht der Schulwart um alles kümmern, was wohl ein Problem sein könnte, sondern die einzelnen Vereine können selbst dafür verantwortlich sein. Das ist ein Problem in Wien, ich sage es Ihnen ganz ehrlich, wenn ab Freitagnachmittag, Mittag die Turnsäle, die es ja zweifellos in quantitativ großer Art und Weise bei uns gibt, nicht benutzbar sind. Also bitte, Herr Landesrat und Sportstadtrat, überlegen Sie sich da etwas. Das ist ja an und für sich jetzt kein weiß Gott wie großer Aufwand. Was auch bei uns fehlt, sind eine gewisse Strategie, Schwerpunktsetzungen. Was will man? Frau Kollegin Kickert, wenn Sie sagen, es wurden Bewegungsmöglichkeiten geschaffen. Das mag sein, ist auch in Ordnung, da brauchen wir nicht reden. Wenn wir aber von Sportpolitik reden, dann brauchen wir eine Strategie und müssen uns überlegen: Gibt es tatsächlich Sportarten, auf die wir uns konzentrieren wollen, Grundsportarten, die Voraussetzung für alle anderen Sportarten sind? Das wäre eine Überlegung. Hier liest man nichts, sieht man nichts, hört man nichts, kriegt man auch nichts mit. Ein weiteres Problem haben wir auch schon gehört und es ist tatsächlich auf allen Ebenen ein Problem: parteipolitische Einflussnahme und parteipolitische Aufteilung der Sportwelt in Österreich. Das kennen wir, das ist vom Sportförderungsgesetz auf Bundesebene durchgezogen bis nach Wien. Auch hier sollten wir uns einmal bewegen. Weil das Sportförderungsgesetz des Bundes angesprochen wurde, auch vom Kollegen Hursky unter anderem, der da gemeint hat, ja, es ist ganz schlimm, weil es werden ... (Zwischenruf von Abg. Christian Hursky.) - Ja, das haben Sie gesagt oder vielleicht haben Sie es gar nicht gewusst, wie Sie es gesagt haben, aber das, was Sie da versucht haben anzusprechen, ist, dass man olympisch sehr stark sein muss, um überhaupt noch eine Förderung vom Bund zu bekommen. Wer hat es erfunden? - Die SPÖ und die ÖVP. Sie beide haben das Sportförderungsgesetz 2017 beschlossen, wir waren dagegen. Dann sagen Sie es Ihrem eigenen Minister und Ihren eigenen Nationalratsabgeordneten. Dieses Sportförderungsgesetz auf Bundesebene 2017 ist ja überhaupt unglaublich. Ich weiß nicht, wer damit zufrieden ist, ich glaube, keiner, außer vielleicht die Dachverbände, die automatisch Geld zugeschoben bekommen. Um Kollegen Ornig das auch mitzuteilen: Es ist ja schön, teilweise haben Sie ja auch die Probleme richtig erkannt. Nur, was muss bei den NEOS immer dabei sein, denn sonst sind sie nicht die NEOS und müssen sich da irgendwie auch an Rot-Grün anlehnen? - Es muss halt immer ein FPÖ-Bashing dabei sein, denn sonst sind es die NEOS nicht. Hätten Sie sich einmal ein bisschen mit der Materie tiefergehend beschäftigt, Herr Kollege - Kollege Berger hat es Ihnen ja auch vorgelesen -, dann sollten Sie eigentlich schon wissen, was da im Ministerium bis jetzt zu machen war. Ich möchte nicht sagen, den Saustall aufräumen, das sage ich nicht, aber die Versäumnisse der bisherigen Minister in diesem Ressort sind gewaltig. Das werden Sie hoffentlich auch wissen und wenn nicht, dann reden Sie nicht. (Beifall bei der FPÖ.) Es war nicht nur die eine Sache in den Medien, die Kollege Berger vorgelesen hat. Wenn Sie das verfolgt hätten, es gibt auch andere Bereiche, wo es mit der Förderung ausgesprochen schwierig ist und das jetzt alles aufpoppt. Wenn das Kabinett damit beschäftigt ist, die Sportförderungsabrechnungen von den letzten, ich weiß nicht, wie vielen, Jahren durchzurechnen, weil es im Ministerium nicht funktioniert hat, dann ist das eine Aufgabe, die gemacht gehört, und zwar dringend, aber die man jetzt nicht dem Minister vorwerfen kann, dass er es jetzt endlich macht und es jetzt endlich geschieht. Natürlich passiert aber auch eine Evaluierung dieses Sportförderungsgesetzes 2017. Hier wird es darum gehen, diese entsprechenden Strukturen zu straffen und zu verbessern und auch beweglicher zu machen und nicht mit der Gießkanne darüber zu gießen, sondern treffsicher die Förderungsmechanismen einzuführen. Das wird auch zu einem gewissen Teil an der ÖVP liegen. Wir haben schon gehört, die ÖVP spielt ja da auch mit oder zumindest eine sehr befreundete Organisation. Das soll so sein. Also, da wird man sehen, was dabei rauskommt, aber das wird natürlich angegangen, das wird natürlich gemacht. Auch der Universitätssport wird geändert. Wenn Sie sich damit näher befasst hätten, hätten Sie auch das herausfinden können. Aber es ist immer gut, wenn man gegen die FPÖ ist. Das ist billig, da kann man billig Punkte machen, zumindest auf dieser Seite und bei Ihnen, aber mit Sportpolitik hat das nicht viel zu tun, Herr Kollege Ornig. (Beifall bei der FPÖ. - Abg. Markus Ornig, MBA: Ich habe zitiert! Das haben Sie schon mitbekommen?) Es gibt sehr wohl Aufgaben, die könnte die Stadt Wien sofort angehen, die nicht weiß Gott was kosten, die leicht umsetzbar sind und tatsächlich eine riesen Erleichterung für die Vereine sind. Kollege Kops hat, glaube ich, vor zwei Tagen zum Beispiel auch angesprochen, dass man nicht als Verein jedes Mal neu um den Turnsaal ansuchen muss, sondern dass das automatisiert wird und das Gegenteil der Fall ist: Wenn man es nicht mehr will, dann muss man kündigen. Auch das, Herr Sportlandesrat, wäre eine gute Idee. Ich hoffe, Sie besprechen das gerade. Wir warten auf die Umsetzungen. Noch ein Letztes, die Finanzierung ist großes Thema: Herr Kollege Ellensohn hat es angesprochen, wie es in Norwegen ist. Ich verweise Sie auf § 5 Abs. 1 des derzeitigen Bundessportförderungsgesetzes. Was steht da drinnen? - Ja, wir beziehen das auch, die wesentlichen Mittel der Bundessportförderung kommen aus dem Glücksspielbereich, plus, minus. Wie gesagt, der Verweis auf § 5 Abs. 1 beziehungsweise § 20 Glücksspielgesetz. Das gibt es also und ja, es gibt Überlegungen, dass man das ausbaut. Keine Frage, so gescheit waren wir auch, aber der Ansatz ist richtig, sage ich einmal. Schauen wir, was wir da umsetzen können, was tatsächlich geht. Die FPÖ ist ja in keiner Alleinregierung, also wird es noch ein Thema sein, das zu verhandeln ist. Meine Damen und Herren! Ich darf noch einmal darauf zurückkommen. Die Hausaufgaben der Stadt Wien gehören erledigt. Sie sind am Zug! (Beifall bei der FPÖ.) Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Bevor wir jetzt zu den Abstimmungen kommen, gibt es noch eine tatsächliche Berichtigung von Herrn Abg. Hursky. Abg. Christian Hursky (SPÖ): Zum Kollegen Kowarik, ganz kurz nur: Bundessportförderungsgesetz - weil Sie mir vielleicht vorgeworfen haben, ich habe nichts gesagt. (Abg. Armin Blind: Das sagt er!) Ich kann Ihnen nur sagen, ich war in der Sportversammlung, wo die jeweiligen Minister oder die jeweiligen Vertreter des Ministeriums anwesend waren, zwei Mal der Einzige, der sich damals gegen die jetzige Form des Sportfördergesetzes ausgesprochen hat, weil es letztendlich die nichtolympischen Sportarten ganz einfach sozusagen ruiniert. Wenn Sie meine Sportart ansprechen: Ich bin jetzt auf Grund der guten Erfolge der letzten Jahre mit der Förderung nicht unzufrieden. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Wir kommen zur Abstimmung von fünf vorliegenden Beschluss- und Resolutionsanträgen. Ich sage gleich dazu, alle eingebracht von der ÖVP. Der erste Antrag betreffend Sportstättenstudie Wien. Die sofortige Abstimmung wird verlangt. Wer diesem Antrag zustimmt, ersuche ich um Zeichen mit der Hand. - Das sind FPÖ, ÖVP, NEOS und damit die Minderheit. Der Antrag ist abgelehnt. Der zweite Antrag betrifft den Erhalt der Trabrennbahn Krieau am aktuellen Standort. Es wird ebenfalls die sofortige Abstimmung verlangt. Wer diesem Antrag zustimmt, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand.- Selbes Abstimmungsverhalten. Der Antrag ist abgelehnt. Der nächste Antrag betrifft die Abschaffung des Sportgroschens. Wieder sofortige Abstimmung. Wer diesem Antrag zustimmt, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Selbes Abstimmungsverhalten, das ist die Minderheit. Der vierte Antrag betrifft das Sportstättenschutzgesetz. Sofortige Abstimmung. Wer diesem Antrag zustimmt, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Wiederum Freiheitliche, ÖVP, NEOS, das ist die Minderheit, abgelehnt. Der letzte vorliegende Antrag betrifft die Öffnung der Stadthalle sowie der neuen Mehrzweckhalle für den Breitensport. Sofortige Abstimmung ist verlangt. Wer diesem Antrag zustimmt, ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. - Selbes Abstimmungsverhalten. Der Antrag ist damit abgelehnt. Damit ist die Tagesordnung der 31. Sitzung erledigt. Die Sitzung ist geschlossen. Ich ersuche Sie jedoch sitzen zu bleiben, denn wir beginnen gleich mit der 32. Sitzung des Wiener Landtages. (Schluss um 11.30 Uhr.)