Wälder und Wiesen - Lebensraum Lainzer Tiergarten

Die Wälder, Wiesen und Gewässer des Lainzer Tiergartens sind Heimat vieler gefährdeter Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Einige Arten kommen österreichweit nur hier vor. Der Lainzer Tiergarten wurde deshalb in das europaweite Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen.
Wälder
Charakteristisch sind imposante Eichen- und Buchenwälder, die sich durch nachfolgende Merkmale auszeichnen.
Eichen-Hainbuchen-Wälder
- Dieser Waldtyp besteht aus Eichen, Hainbuchen sowie Wildobstbäumen wie Vogelkirsche, Elsbeere, Speierling und Wildbirne.
- Die stellenweise über 400 Jahre alten, oft hohlen oder absterbenden Eichenbäume sind Lebensraum für viele Tiere, Pilze und Flechten.
- Eine Besonderheit im Lainzer Tiergarten sind die vielen Zerr-Eichen, deren Früchte ein gutes Wildfutter darstellen.
- Zu Frühlingsbeginn blüht in Eichenwäldern der Dirndlstrauch.
Rotbuchen-Wälder
- Rotbuchen wachsen in den feuchteren und höheren Lagen des Lainzer Tiergartens.
- Aufgrund des dichten Blätterdaches wachsen hier neben Jungbuchen nur wenige Sträucher und Bodenpflanzen.
Totholz als Wasser- und Kohlenstoffspeicher
Auch das in den Wäldern stehende und liegende Totholz, also abgestorbene Bäume, hat eine wichtige Funktion. Bei Trockenheit dient es als Wasserspeicher und sichert so das Überleben und die Verjüngung der Wälder.
Als Kohlenstoffspeicher hat es eine Schutzfunktion gegen den Klimawandel.
Wiesen

Zahlreiche Wiesen des übrigen Wienerwaldes wurden trockengelegt oder mit Kunstdünger und Gülle behandelt. Im stadteigenen Wienerwald, somit auch im Lainzer Tiergarten, wurde auf solche Eingriffe bis heute verzichtet. Daher blieben naturnahe Wiesen erhalten.
Wiesen-Arten und ihre Funktion
- Bunt blühende Trespen-Halbtrockenrasen sind ein geeigneter Standort für Himmelschlüssel, Karthäuser-Nelken, Knabenkräuter und Margeriten.
- Pfeifengras-Streuwiesen bieten Lungen-Enzian, Weiden-Alant, Tausendgüldenkraut und Sumpfstendel einen geeigneten Lebensraum.
- Heideflächen oder Bürstlingsrasen haben hohen Naturschutzwert und sind wichtig für das Überleben von Schmetterlingen, Wildbienen, Heuschrecken und vielen anderen Tieren.
- Auch Sumpfwiesen bilden gemeinsam mit Gräben und Tümpeln wichtige Rückzugsgebiete für bedrohte Arten.
Wildschweine begünstigen Pflanzenvielfalt
Wühlende Wildschweine erzeugen offene, lockere und nährstoffreiche Böden. Hier leben einige im übrigen Wienerwald großteils ausgestorbene Pflanzen wie Kleinling, Sumpf-Ruhrkraut oder Sumpfquendel.
Wiesen-Pflege
Zum Schutz und der fachgerechten Pflege der Wiesen im Lainzer Tiergarten wurde 1997 ein detaillierter Pflegeplan erstellt.
Seit 1997 haben sich die Wiesen aus mehreren Gründen verändert. Es gibt heute weniger Wild, die Erwärmung und Trockenheit sowie schneearme Winter und der Stickstoffeintrag aus Abgasen beeinflussen die Wiesen-Entwicklung.
Von 2025 bis 2027 werden daher sämtliche Wiesen von Expert*innen besucht und der Pflanzenbestand erhoben. Aus den Ergebnissen wird ein neuer Pflegeplan erstellt.
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- Letzte Aktualisierung: 24.11.2025, 10.08 Uhr
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