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Argentinierstraße wird zur Fahrradstraße

Visualisierung Argentinierstraße/Kreuzherrengasse mit rotem Fahrradweg, Menschen und Gebäuden
Die rote Fahrbahn sorgt für besondere Aufmerksamkeit.

Die wichtige Nord-Süd-Verbindung im 4. Bezirk wird eine begrünte und verkehrsberuhigte Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild. Im Vorfeld wurden über 10.000 Anrainer*innen in die Planung miteinbezogen.

Die 1,3 Kilometer lange Argentinierstraße ist eine wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof - vor allem, wenn man mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist. Auf Wunsch des Bezirks Wieden wird die Rad-Infrastruktur verbessert. Zugleich wird der Verkehr beruhigt sowie mehr Grün, mehr Platz für das Gehen und mehr Aufenthaltsqualität geschaffen.

Ausgangspunkt war die dringend notwendige Verbesserung der Radinfrastruktur. Zugleich sollen alle im Grätzl von Verkehrsberuhigung, mehr Begrünung im Straßenraum, mehr Platz für das Zu-Fuß-Gehen und mehr Aufenthaltsqualität profitieren. Ergebnis der intensiven Planungen und Befragung der Anrainer*innen im Juni 2022 war schließlich die Gestaltung einer Fahrradstraße, die neue Maßstäbe für die Radinfrastruktur setzen wird.

Details über das Projekt wurden bei der Informations-Ausstellung im Herbst 2023 präsentiert:

Präsentation ansehen (PDF)

Baustart im November 2023

3 Frauen beim Spatenstich
Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl, Planungsstadträtin Ulli Sima und Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner gaben mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss zur Neugestaltung.

Mitte November wurde mit dem Umbau der Argentinierstraße zur Fahrradstraße begonnen. Der Verkehr wird beruhigt, Autos können aber weiterhin zu- und ausfahren. Radfahrer*innen haben auf der Fahrradstraße Vorrang. Sie können in beide Richtungen und nebeneinander fahren. Sie dürfen weder behindert noch gefährdet werden.

Mit der Umgestaltung wird auch ein zentraler Lückenschluss auf einer viel befahrenen Hauptroute geschaffen. Sie wird Teil des künftigen Radhighway Süd, einer 9 Kilometer langen durchgängigen Radroute vom Stadtzentrum bis nach Niederösterreich.

Die Fertigstellung ist für spätestens Ende 2024 vorgesehen.

Niederländisches Modell mit rot eingefärbter Fahrbahn

Das neue Konzept bringt mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, vor allem für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Die Niederlande haben mit derartiger Radinfrastruktur seit vielen Jahren Erfahrung. Sjors van Duren, niederländischer Stadtplaner und Berater für Fahrradmobilität, hat die Stadt Wien und den Bezirk bei der Gestaltung der Argentinierstraße beraten. Die durchgehend rot eingefärbte Fahrbahn sorgt für besondere Aufmerksamkeit. Gerade damit hat die Niederlande sehr gute Erfahrungen gemacht.

Straße als begrünte Lebensader

Die Argentinierstraße wird auch begrünt. Vorgesehen sind fast 100 Grünbeete mit 70 neuen Bäumen und zahlreichen Hochstammsträuchern. In Summe werden rund 2.800 Quadratmeter Asphalt entsiegelt. Das sorgt für ein besseres Mikroklima und Abkühlung.

Eine helle Pflasterung im Gehbereich wirkt ebenfalls kühlend. Die neue Argentinierstraße wird darüber hinaus mehr Platz für Sitzgelegenheiten, Freiräume und Treffpunkte bieten. Dafür sind Bänke und Sitzmöbel, Rank- und Beschattungselemente sowie Wasserelemente geplant. 2 Wasserspiele, 9 Vernebelungsanlagen, 3 Trinkhydranten und 1 Trinkbrunnen sorgen künftig für ein besseres Mikroklima

Ganz besonders gewinnt der St.-Elisabeth-Platz rund um die Kirche: Das Herzstück des Grätzls wird grüner und die Aufenthaltsfläche größer. Eine Unterbrechung der Belvederegasse beruhigt den Verkehr deutlich und hebt die Qualität des Platzes. Der Bereich bei der Einmündung der Karolinengasse bekommt mehr Bäume und wird durch die klare Trennung von Rad- und Fußverkehr sicherer. Nicht zuletzt können sich die Kinder aus der Umgebung dort über neue Spielgeräte freuen.

Vorgesehen sind auch 100 neue Anwohner*innen-Parkplätze. Mit der Reservierung dieser Stellflächen für Anwohner*innen soll die für die Begrünung notwendige Umverteilung des Straßenraums kompensiert werden.

Bürger*innen-Befragung 2022

Die Bewohner*innen des Grätzls rund um die Argentinierstraße waren von Beginn an in den Prozess eingebunden. Im Mai 2022 wurden Wiedner*innen zur Umgestaltung der Argentinierstraße befragt. Dazu wurden Folder an die Haushalte und Geschäfte des Grätzls rund um die Argentinierstraße verteilt. Das Projekt-Team der Stadt, des Bezirks und der Mobilitätsagentur Wien lud die Anrainer*innen ein, online oder per Karte mitzuteilen, wie wichtig bestimmte Qualitäten für die Neugestaltung sind. Es gab über 1.200 Rückmeldungen.

Anschließend konnten die 10.004 Bewohner*innen des Grätzls rund um die Argentinierstraße im Juni 2022 über 2 Gestaltungsvarianten abstimmen. Sie sprachen sich mit 85,5 Prozent deutlich für Variante B ("Die Flexible") aus, den Gestaltungsvorschlag mit der Fahrradstraße. Variante A ("Die Geradlinige") mit einem 2-Richtungs-Radweg erhielt 14,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.

2 Varianten - 1 klares Ergebnis

Basierend auf der Umfrage kamen im Juni 2 Varianten zur Abstimmung:

"Geradlinige" Variante A - die eher gewohnte Lösung: Sie steht für eine klare Trennung zwischen der Fahrbahn für Kfz, einem breiten Zwei-Richtungs-Radweg und den Gehsteigen. Aufgrund des Platzbedarfs für diese 3 Verkehrsbereiche bietet diese Variante einen geringeren Spielraum für Begrünung und es verbleiben wenige Pkw-Stellplätze auf der Argentinierstraße.

"Flexible" Variante B - der innovativen Zugang: Sie bringt die Fahrräder auf eine breite und verkehrsberuhigte Fahrbahn, die damit zur Fahrradstraße wird, auf der sich Fahrräder und dann weniger Kfz den Raum teilen. Diese Lösung teilt den Raum neu auf und bietet größeres Potenzial für breitere Gehsteige, den Erhalt von Stellplätzen für Pkw und Begrünung.

Die Entscheidung fiel klar für die flexible Variante aus. Die Argentinierstraße wird somit als hochwertig gestaltete Fahrradstraße gestaltet, mit Platz für Fußgänger*innen. Es bleiben mehr Parkplätze erhalten als in der alternativen Variante und man wird weiterhin gut zufahren können.

Über eine Neugestaltung der Argentinierstraße wurde bereits vor 10 Jahren diskutiert. Ich bin froh, dass wir dieses tolle Projekt nun umsetzen können. Wir haben von Anfang an auf einen breiten Beteiligungsprozess gesetzt und die Anwohner*innen in allen Schritten miteinbezogen. Mit der Umgestaltung der Argentinierstraße wird das Grätzl umfassend aufgewertet und die Aufenthaltsqualität entlang der gesamten Straße deutlich verbessert.
Lea Halbwidl
Bezirksvorsteherin

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