Servitenviertel neu: Aktive Klimapolitik im 9. Bezirk

Die Servitengasse und ein Teil der Grünentorgasse werden 2023 zur Fußgänger*innen-Zone mit vielen Bäumen, Grünflächen und Sitzmöbeln umgestaltet.

Nach dem mehrphasigen Beteiligungsverfahren, bei dem sich zahlreiche Bewohner*innen eingebracht haben, sind nun die Detailplanungen zur Umgestaltung der Servitengasse und der Grünentorgasse abgeschlossen.

Verkehrsberuhigtes und klimafittes Grätzl-Zentrum

Bezirksvorsteherin Saya Ahmad

Bezirksvorsteherin Saya Ahmad

Bezirksvorsteherin Saya Ahmad: "Was mit einer mutigen Idee für den Bezirk und einem mehrphasigen Beteiligungsverfahren begonnen hat, kann sich jetzt sehen lassen. Das Servitenviertel wird verkehrsberuhigt, sicherer und klimafitter. Damit entwickeln wir die Lebens- und Aufenthaltsqualität für das gesamte Grätzl und gestalten den öffentlichen Raum im Sinne einer aktiven Klimapolitik weiter."

Das Grätzl wird durch kühlende Elemente der Klimamusterstadt, wie Entsiegelung, Straßenbegrünung und Baumpflanzungen im ganzen Projektgebiet abgekühlt. Zusätzliche Sitzmöbel werden den öffentlichen Raum für alle noch besser nutzbar machen.

Die Bezirksbewohner*innen können sich auf ein neues, klimafittes Grätzl-Zentrum freuen.

Fertigstellung Ende 2023 geplant

Bereits im April 2023 starteten im Bereich Servitengasse von Porzellangasse bis Pramergasse und Grünentorgasse von Hahngasse bis Müllnergasse Grabungs- und Leitungsarbeiten von diversen Dienststellen der Stadt Wien. Im Anschluss an diese Arbeiten setzt die Stadt Wien - Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) das Gestaltungsprojekt "Servitengasse-Grünentorgasse" um.
Ende Mai 2023 haben die Bauarbeiten im Bereich der neuen Fußgänger*innen-Zone in der Grünentortorgasse begonnen, wo noch bis ungefähr Mitte August 2023 gearbeitet wird. Von ungefähr Ende Juli 2023 bis Ende September 2023 folgen die Arbeiten für die Fußgänger*innen-Zone in der südlichen Servitengasse. In der letzten Bauphase, voraussichtlich von Oktober 2023 bis November 2023, soll die neue Wohnstraße in der nördlichen Servitengasse errichtet werden.

Bauablauf

  • Die Baustelleneinrichtungen für Personalcontainer, Büro und Lager werden in der Müllnergasse vor Hausnummer 13-15 errichtet.
  • Die Entsiegelung der Straßenoberfläche erfolgt abschnittsweise. Weiters werden Leerverrohrungen für die Bewässerungsleitungen, diverse Stromanschlüsse, das Wasserspiel und Künetten gegraben.
  • Im Anschluss erfolgt die Herstellung der Baumeinfassungen und der Verschluss der Straßenoberfläche mit hochwertigen Granit- beziehungsweise Kunststein-Platten.
  • Abschließend werden im Herbst 2023 die Bäume in die neuen Baumeinfassungen gepflanzt.
  • Selbstverständlich wird es zu keinen Baumfällungen kommen.
Rendering einer bergünten Fußgänger*innen-Zone

Blick in die Servitengasse

Begrünte Fußgäner*innen-Zone

Blick in die Grünentorgasse


Umgestaltung im Detail

  • Neue Grünflächen: über 330 Quadratmeter
  • Entsiegelte Flächen: rund 1.000 Quadratmeter
  • 11 zusätzliche Bäume
  • 1 neues Wasserspiel
  • 1 neuer Trinkbrunnen
  • 27 zusätzliche Sitzgelegenheiten
  • LED-Beleuchtung wird verbessert.
  • Innovative Baumpflanzungen im Schwammstadt-Prinzip: Regenwasser wird zur Bewässerung gespeichert und genutzt.
  • Fußgänger*innen-Zone von Servitengasse 6 bis zur Grünentorgasse und um die Ecke bis zur Müllnergasse
  • In der Fußgänger*innen-Zone ist kein Auto- und LKW-Verkehr erlaubt (Lieferungen sind zu bestimmten Zeiten möglich). Radfahren ist erlaubt.
  • Neue Wohnstraße Grünentorgasse und Servitengasse: Die Zufahrt von der Hahngasse bis zur Pramergasse ist erlaubt.
  • Dank der ebenerdigen Planung wird Barrierefreiheit geschaffen.
  • Sichere Aufenthaltsbereiche für Kinder und Jugendliche werden ermöglicht.
  • Das Altstadtflair bleibt erhalten.

Plan ansehen (12 MB PDF)

Finanziert wird die Umgestaltung aus den Mitteln des Bezirks und dem Förderprogramm der Stadt Wien Lebenswerte Klimamusterstadt.

Mehr Ruhe und Sicherheit im Servitenviertel

BVin-Stv. Christian Sapetschnig

BVin-Stv. Christian Sapetschnig

Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Christian Sapetschnig: "Mit der Neugestaltung der Serviten- und Grünentorgasse ist uns ein guter Wurf für den gesamten Bezirk gelungen. Das verkehrsberuhigte Grätzl sorgt für mehr Ruhe und Sicherheit im Servitenviertel. Das Schöne am Servitenviertel ist, dass alles, was man täglich braucht, ums Eck ist. Verkehrsfreie Grätzl-Zentren tragen viel zum Zusammenleben bei und sind wichtig für die Mobilitätswende."


Wichtiges während der Bauarbeiten

Der Einfluss der Baustelle auf Bewohner*innen, Betriebe und Lokale soll möglichst gering gehalten werden. Gastronom*innen werden in die Bauphase eingebunden, die Schanigärten sollen möglichst unberührt bleiben. Der Bauernmarkt wird während der Bauphase verlegt, kehrt jedoch nach der Umgestaltung wieder zurück.

Wichtiges nach der Umgestaltung

Nach der Umgestaltung können alle Schanigärten im gleichen Ausmaß bestehen bleiben. Die Zufahrt zu genehmigten Garagenplätzen wird möglich sein. Das Denkmal "Schlüssel gegen das Vergessen" wird ebenfalls bestehen bleiben.

Beteiligungsprozess - Rückblick

An der Umgestaltung und Verkehrsberuhigung der Servitengasse haben Bürger*innen aktiv mitgewirkt. Der Einladung zur Ideengenerierung sind zahlreiche Bewohner*innen per Postkarte und online gefolgt. Insgesamt wurden 69 Postkarten mit Anregungen und Wünschen an die Bezirksvorstehung Alsergrund gesendet.

Auf der Online-Plattform Discuto haben sich 207 registrierte Teilnehmer*innen eingebracht, diskutiert und bewertet. 46 davon haben sich für die Beibehaltung der Wohnstraße ausgesprochen. Die meisten Stimmen erhielt Beitrag Nr. 74 "ein echter Platz". Dieser Vorschlag enthielt einen Plan, wo die Fußgänger*innen-Zone in die Grünentorgasse und die nördliche Servitengasse erweitert wird. Die Beiträge können unter "Discuto - Servitengasse" nachgelesen werden.

Chronologie

  • Im Sommer 2020 fand eine 1. Gesprächsrunde mit Geschäftstreibenden statt.
  • Im September 2020 fand das 1. Dialogforum zur Fußgänger*innen-Zone Servitengasse statt. Bewohner*innen des 9. Bezirks konnten ihre Ideen und Anregungen einbringen und den Expert*innen der Fachdienststellen Fragen stellen.
  • Im Oktober 2020 wurden die häufigsten Fragen zur Umgestaltung der Servitengasse beantwortet.
  • Das 2. Dialogforum fand am 29. April 2021 aufgrund der Pandemie online statt.
  • Von 30. April bis 30. Mai 2021 gab es eine Online-Plattform. Alle konnten sich einbringen und mit anderen Interessierten diskutieren.
  • Analog zur Online-Plattform wurden Karten per Post verschickt, auf denen die Bewohner*innen des Viertels ihre konkreten Wünsche, Ideen sowie Anregungen einbringen konnten.
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