Studie "Befahrbare Haltestellenkaps für Radfahrende"

Die befahrbaren Haltestellenkaps in Wien erhöhen das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden deutlich, wie eine Studie der Stadt Wien zeigt.

Befahrbares Haltestellenkap für Radfahrende entlang der Ottakringer Straße

Befahrbare Haltestellenkaps in der Ottakringer Straße ermöglichen eine konfliktfreie Nutzung des Straßenraums.

Haltestellenkaps sind Gehsteigvorziehungen in Haltestellenbereichen öffentlicher Verkehrsmittel, die die Sicherheit der Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen erhöhen. Für Radfahrende aber sind sie gefährlich, weil sie umfahren werden müssen.

Im Rahmen eines Pilotprojekts auf der Ottakringer Straße durften Radfahrer*innen die Haltestellenkaps in 4 Stationen befahren. Diese wurden von der Stadt Wien in einer Studie evaluiert. Die Auswertung zeigt, dass diese baulichen Einrichtungen zu mehr Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr führen.

Haltestellenkaps verhindern gefährliche Ausweichmanöver

Das Queren der Gleise auf Schienenstraßen stellt für viele Radfahrende in Wien eine Hürde dar. In der Ottakringer Straße fällt diese Unsicherheit nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse durch die neuen Haltestellenbereiche weg:

  • Trotzdem die befahrbaren Haltestellenkaps für Radfahrer*innen neu waren, wurden im Untersuchungs-Zeitraum zwischen Juni 2013 und Oktober 2014 keine Unfälle oder gefährlichen Konflikte beobachtet.
  • Die Geschwindigkeitsmessungen des Radverkehrs im Haltestellenbereich belegen, dass die Radfahrer*innen ihr Tempo reduzierten. Die Anhaltebereitschaft hingegen stieg.
  • Grundsätzlich entspricht das Kap im Haltestellenbereich dem Prinzip des befahrbaren Haltestellenkaps für den Autoverkehr mit dem Unterschied, dass es ausschließlich von Radfahrenden sowie den Ein- und Aussteigenden benutzt werden darf.
  • Der Radweg im Haltestellenbereich wird von den wartenden Fahrgästen dazu benutzt, um nach der ankommenden Straßenbahn Ausschau zu halten.

Pilotversuch als Teil eines Gesamtkonzepts

Nachdem das Pilotprojekt in der Ottakringer Straße erfolgreich abgeschlossen und ausgewertet wurde, ist es der Stadt ein Anliegen, die befahrbaren Haltestellenkaps in weiteren Schienenstraßen in Wien zu errichten. Die Maßnahme stellt eine deutliche Verbesserung für das Sicherheitsgefühl beim Radfahren dar.

Mit dem erhöhten Radweg in den Haltestellen wurde ein Musterbeispiel für eine zukunftsweisende Querschnittgestaltung in Stadtstraßen mit Straßenbahnen geschaffen. Der Querschnitt im Bereich der Haltestellen entspricht in idealtypischer Weise den Prioritäten für eine zukunftsfähige Straßenraumgestaltung und auch den beschlossenen Zielen für den Modal Split in Wien im Fachkonzept Mobilität (STEP 2025).

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