Lebensmittelabfälle vermeiden - Tipps und Tricks für KonsumentInnen

Planung und Einkauf von Lebensmitteln

Beim Einkauf ist eine gute Einschätzung der richtigen Menge und Haltbarkeit wichtig. Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick, welche Lebensmittel Sie zu Hause haben und überlegen Sie dann, was Sie kochen oder essen möchten. Danach schreiben Sie Ihren Einkaufszettel. Das hilft nur so viel einzukaufen, wie auch gebraucht wird, und nur das, was benötigt wird.

Hier ein paar Tipps:

  • Sehen Sie vor dem Einkauf nach, welche Lebensmittel nicht mehr lange haltbar sind.
  • Gehen Sie nicht hungrig einkaufen.
  • Vermeiden Sie "Impulskäufe".
  • Fragen Sie sich beim Einkaufen immer: "Brauche ich das Produkt wirklich?"
  • Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Sonderangeboten für große Packungen zum Kauf verleiten, sondern vergleichen Sie den Grundpreis (pro Kilogramm). Diese Angabe finden Sie auf dem Preisetikett am Regalfach. Der Kauf einer Großpackung lohnt sich nicht, wenn ein Großteil später im Müll landet.
  • Kaufen Sie leicht Verderbliches erst kurz vor der Verwendung (zum Beispiel Faschiertes oder Fisch).
  • Kaufen Sie Lebensmittel, die nur noch kurz haltbar sind, nur, wenn Sie sie rasch verarbeiten oder verzehren.
  • Wer viel außer Haus isst, braucht weniger im Kühlschrank.
  • Nehmen Sie eine Kühltasche zum Einkaufen mit, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird.

"Lebensmittel sind zu wertvoll für den Mist" - Folder

Wo am besten einkaufen?

Kaufen Sie Lebensmitteln am besten aus biologischem Anbau - wenn möglich ab Hof. Das trägt zur Abfallvermeidung bei, da die Lebensmittel umweltfreundlich ohne Spritzmittel angebaut oder mit Kompost gedüngt werden. Die Produkte sind meist weniger aufwendig verpackt.

In Unverpackt-Läden können Sie Lebensmittel ohne Verpackungen einkaufen. Dort erhalten Sie die Produkte in genau den Mengen, die Sie benötigen. Das ist vor allem für Single-Haushalte praktisch.

Eine andere Möglichkeit ist der Einkauf am Markt. Hier wird auch ein einzelner Apfel verkauft.

Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist jener Zeitpunkt, bis zu dem die Ware bei richtiger Lagerung ihre spezifischen Eigenschaften behält (Lebensmittelkennzeichnung). Es wird vom Hersteller festgelegt und endet normalerweise vor dem tatsächlichen Verderb des Lebensmittels. Mit der Angabe des MHD garantiert der Hersteller des Produkts, dass die wertgebenden Eigenschaften, wie Farbe, Geruch und Geschmack bei entsprechender Lagerung mindestens bis zu diesem Datum, erhalten bleiben.

Ein überschrittenes MHD ist deutlich und allgemein verständlich kenntlich zu machen. Die Ware darf jedoch weiterhin verkauft oder weitergegeben werden, solange sich die Händlerin oder der Händler überzeugt hat, dass das Lebensmittel sicher ist.

Falls Sie zu Hause ein Produkt mit überschrittenem MHD finden, können Sie dieses bei unauffälliger Farbe, Geruch, Aussehen und Geschmack ohne gesundheitliche Risiken verzehren.

Das Verbrauchsdatum wird bei leicht verderblichen Lebensmitteln verwendet, die in mikrobiologischer Hinsicht nach kurzer Zeit eine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen könnten (Lebensmittelkennzeichnung). Das Verbrauchsdatum ist beispielsweise für Frischgeflügel oder Faschiertes vorgeschrieben.

Anders als das MHD gibt das Verbrauchsdatum tatsächlich den Zeitpunkt an, bis zu dem das Produkt verzehrt sein sollte. Produkte mit abgelaufenem Verbrauchsdatum dürfen im Handel nicht mehr verkauft werden.

Sobald das Verbrauchsdatum überschritten ist, sollte das Lebensmittel nicht mehr verzehrt und entsorgt werden. Sonst kann es zu gesundheitlichen Gefährdungen kommen.

Aufbewahrung und Lagerung von Lebensmitteln

Jedes Lebensmittel ist unterschiedlich lang halt- und genießbar. Die richtige Lagerung ist wichtig für eine lange Haltbarkeit von Lebensmitteln. Für jedes Lebensmittel gibt es optimale Aufbewahrungsbedingungen.

Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der Studie "Haltbarkeit von Lebensmitteln" (1 MB PDF).

Lange haltbare Lebensmittel wie Trockenprodukte und Konserven sollten kühl, trocken und gut durchlüftet im Vorratsschrank aufbewahrt werden. Frischwaren gehören in den Kühlschrank. Die Aufbewahrung in geeigneten Verpackungen schützt die Lebensmittel vor Austrocknen, Geruchsübertragung, gegenseitiger Übertragung von Keimen, Befall von Schädlingen, und erhöht somit deren Haltbarkeit.

  • Brot und Gebäck bleiben länger frisch, wenn Sie es in einem Papiersack und in einer Brotdose bei Zimmertemperatur lagern.
  • Brot bleibt im Biokunststoffsack länger frisch. Bei Obst und Gemüse verlängert sich ebenfalls die Haltbarkeit und das typische Aroma durch die Lagerung im Biokunststoffsack.
  • Backwaren mit einem hohen Roggen- oder Vollkornanteil sind länger haltbar.
  • Bereits gegarte Reste können Sie in der Regel 2 Tage gekühlt aufbewahren. Nach der Zubereitung sollten Sie die Reste schnell abkühlen und in lebensmittelgerechten Behältern abfüllen.
  • Einmal geöffnete Verpackungen sollten möglichst gut verschlossen und rasch aufgebraucht werden.
  • Einmal geöffnete Konserven sollten rasch verzehrt werden. Reste nicht in der Dose aufbewahren, sondern in ein Glas oder einen Kunststoffbehälter umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.
  • Benützen Sie sauberes Besteck zum Herausnehmen, wenn nicht alles verwendet wird.

Auch bei Produkten, die nicht im Kühlschrank verwahrt werden, aber "gekühlt gelagert" werden sollen, finden Sie wichtige Empfehlungen zur Lagerung auf der Verpackung: "Kühl lagern" bedeutet: Das Lebensmittel muss nicht in den Kühlschrank, sondern kann auch an einem kühlen Platz (Vorratsraum) aufbewahrt werden.

Unter anderem finden sich noch folgende Vermerke auf Lebensmittelverpackungen: "Vor Wärme schützen", "Trocken lagern" oder "Lichtgeschützt lagern"

Was gehört wo in den Kühlschrank

Kühlschrank-Guide; Abbildung, was wohin in den Kühlschrank gehört

Von entscheidender Bedeutung für die Haltbarkeit von Lebensmitteln ist die Temperatur im Innenraum des Kühlschranks. Sie kann in herkömmlichen Geräten von 2 Grad Celsius im unteren Bereich, über 4 Grad Celsius im mittleren, bis hin zu 6 Grad Celsius in den oberen Bereichen gehen. Das Gemüsefach und die Kühlschranktür sind die wärmsten Plätze im Kühlschrank mit circa 8 Grad Celsius und 10 Grad Celsius. Um die Haltbarkeit der Lebensmittel zu erhöhen, sollte jedes Lebensmittel am richtigen Platz im Kühlschrank eingeräumt werden.

Grundsätzlich gilt:

  • Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Wurst sind an der kältesten Stelle im Kühlschrank zu lagern. Im unteren Bereich des Kühlschranks auf der Glasplatte ist es am kältesten.
  • Der ideale Ort für Milchprodukte ist das mittlere Fach mit etwa 4 bis 5 Grad.
  • Das oberste Kühlschrankfach ist der wärmste Ort im Kühlschrank. Deshalb sollten Sie hier Ihre Butter lagern, damit diese nicht allzu hart wird und nicht ihre Streichfähigkeit verliert. Käse sowie fertige Speisen oder Geräuchertes sind dort abgedeckt zu lagern. Speziell beim Käse ist es empfehlenswert, darauf zu achten, dass Schimmelkäse vom restlichen Käse getrennt abgepackt wird, damit der Schimmel nicht auf die anderen Käsesorten übergreifen kann.
  • Getränke sowie Marmelade, Eier oder Senf kommen in die dafür vorgesehenen Fächer in der Kühlschranktür.
  • Obst, Gemüse und Salate halten sich am längsten im Gemüsefach des Kühlschranks, da in diesem Bereich die besten Temperaturverhältnisse (circa 8 bis 10 Grad Celsius) zur Erhaltung der Frische des Gemüses herrschen. Tipp: Karotten und Radieschen ohne Grün lagern!

Folgende Obst- und Gemüsesorten gehören nicht in den Kühlschrank: Kartoffeln, Zwiebeln, stark wasserhaltiges Gemüse wie Tomaten, Paprika, Zucchini, Auberginen und Gurken sowie Bananen, Mangos, Avocados, Papayas und Zitrusfrüchte.

Ebenfalls nicht in den Kühlschrank gehören Brot und Speiseöl.

Tipp: Sortieren Sie frisch gekaufte Ware nach hinten in den Kühlschrank, sodass die "älteren" oder nicht mehr originalverpackten Produkte zuerst greifbar sind und verbraucht werden. ("first in - first out")

Obst und Gemüse haben was auf Lager!

Resteküche

Wie lange halten Reste?

Bei der Aufbewahrung von gegarten Resten orientieren Sie sich am besten an der 2-Tage-Regel. So lange halten sich zum Beispiel gekochte Nudeln, Reis, Kartoffeln oder gegartes Gemüse in gut schließenden Behältnissen im Kühlschrank. Auch Fleisch und durchgegarter Fisch bleiben gekühlt 2 Tage frisch.

Länger können Sie Reste aufbewahren, wenn Sie sie in Gefrierboxen oder Gefrierbeuteln einfrieren. Gekochter Reis beispielsweise schmeckt auch noch nach 2 bis 3 Monaten, wenn er gleich nach dem Kochen und Abkühlen eingefroren wurde.

Was tun mit Essensresten?

Durch gezielte Verarbeitung von Restmengen können Lebensmittel im Müll vermieden und somit auch Geld gespart werden. Verschätzt man sich bei Portionsgrößen beziehungsweise Zutaten und es bleiben doch Reste, lohnt es sich selbst kleinen Mengen aufzubewahren oder einzufrieren.

  • Verwenden Sie Reste weiter.
  • Seien Sie kreativ und probieren Sie neue Kombinationen aus. Peppen Sie bereits Gekochtes mit neuen Zutaten auf.
  • Alte Semmeln und altes Brot lassen sich hervorragend zu Croutons für Suppe und Salat verwandeln.
  • Warum nicht mal eine Resteküchenrunde ins Leben rufen?
  • Die Resteküche spart Zeit, gönnen Sie sich dafür Entspannung.
  • Spezielle Kochbücher zur Resteverwendung geben hilfreiche Anregungen und zeigen wie aus Resten leckere Schmankerl werden.
  • Einfach online in eine Suchmaschine die Hauptzutaten eingeben und ein passendes Rezept auswählen.
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