Ihre aktuelle Position:
  1. wien.at
  2. Video

Mitschrift

Am Graben steht neuerdings eine goldfarbene Säule, die per Zufall Euromünzen auf der Straße verteilt. So sieht die neueste Installation von KÖR - Kunst im öffentlichen Raum Wien aus. Das, was zunächst verdächtig nach einer neuen Art von Glücksspiel aussieht, ist in Wahrheit ein Projekt, das zum Denken anregen soll.

Axel Stockburger, Künstler: "Was ist denn Geld? Warum kommt es hierher? Ich habe da noch nicht dafür arbeiten müssen. Warum ist es auf einmal da? Und das ist das Eigenartige am Kapitalismus im 21. Jahrhundert, dass sehr viele Menschen für Geld nicht arbeiten müssen im Schweiße ihres Angesichtes, sondern, sehr, sehr viele einfach mit dem Geld, das im Umlauf ist, leben. Manche extrem gut, andere sehr schlecht, aber Arbeit als das zentrale Moment ist nicht mehr so wichtig, wie es das mal war. Und man muss sich damit einfach auseinandersetzen."

Das Thema des Kunstwerks: "Quantitative Easing for the street", also die umstrittene Praxis der Notenbanken, immer mehr frisches Geld in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen, anschaulich dargestellt.

Martina Taig, Geschäftsführerin von KÖR - Kunst im öffentlichen Raum: "Man möchte grundsätzlich mit Kunst im öffentlichen Raum Menschen zum Nachdenken anregen. Man möchte Menschen auch dazu bringen, miteinander zu kommunizieren. Wie wir auch bei diesem Projekt sehr gut sehen können, also die Menschen bleiben wirklich stehen, fragen denjenigen, der neben ihnen steht, ohne dass er ihn kennt: 'Was ist das, wissen Sie, was das ist?' Man beginnt gemeinsam zu denken, zu überlegen, und das hat dann schon sehr viel von dem erreicht, was man sich wünscht mit Kunst im öffentlichen Raum."

Der Künstler Axel Stockburger holt Quantitative Easing von der Börse auf die Straße, dem Terrain der Allgemeinheit. Er stellt die Frage nach Geld, Wertschöpfung und Verteilungsgerechtigkeit.

Axel Stockburger, Künstler: "Ich glaube, das liegt in der Natur der Kunst, dass sie mit dem Geld zu tun hat. Wenn man sich das mal so vorstellt: Geld an und für sich alleine ist überhaupt nichts wert, solange nicht Menschen daran glauben. Das ist eine soziale Fiktion - das ist Geld. Also wenn niemand an den Euro glaubt, den Sie in der Tasche haben, dann ist er nichts wert. Das Gleiche gilt für die Kunst. Es funktioniert nur so lange, so lange Menschen dem einen Wert beimessen."

Die Aufgabe von KÖR ist die Belebung des öffentlichen Raums der Stadt mit permanenten und temporären künstlerischen Projekten. Die goldene Säule am Graben ist nur das Letzte in einer Reihe von Werken, die sich so wie hier am Hauptbahnhof, im gesamten Stadtgebiet verteilen.

Archiv-Video vom 18.06.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Kunst im öffentlichen Raum regt zum Nachdenken an

Am Graben steht neuerdings eine goldfarbene Säule, die per Zufall Euro-Münzen auf der Straße verteilt. So sieht die neueste Installation von KÖR - Kunst im öffentlichen Raum aus. Das, was zunächst verdächtig nach einer neuen Art von Glücksspiel aussieht, ist in Wahrheit ein Projekt, das zum Denken anregen soll.

Länge: 2 Min. 42 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 18.06.2014
Copyright: Stadt Wien

Aktuelle Videos

Wiener Märkte digital

Wiener Märkte digital

Wiens Märkte werden digital: Standler*innen können nun Marktplätze bequem via PC, Handy oder Tablet buchen – das natürlich rund um die Uhr. Der Marktplatz kann dann am gebuchten Markttag sofort bezogen werden. Auch Anträge können im One-Stop-Shop der Stadt Wien unter www.mein.wien.gv.at für zum Beispiel fixe Zuweisungen, Schanigärten oder marktbehördliche Bewilligungen online gestellt werden. Ein weiteres Service: der Status der Anträge ist auf der Übersichtsseite abrufbar.
Länge: 1 Min. 51 Sek. | © Stadt Wien - Magistratsabteilung 59
Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

wien.at TV Kanäle