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Brennen für Vindobona - Die römischen Legionsziegeleien in Hernals

Beim Bau einer Wohnhausanlage in der Steinergasse in Hernals ist die Stadtarchäologie Wien 2012 auf Überreste der Legionsziegelei von Vindobona, dem römischen Legionslager auf dem Gebiet der heutigen Innenstadt, gestoßen. Neben der Entdeckung römischer Brennöfen sorgten Funde der Reste einer römischen Ziegelei für Aufsehen. Erstmals war es möglich, die Arbeitsabläufe in einem Ziegelbetrieb einer römischen Legion zu rekonstruieren.

Die Ausstellung "Brennen für Vindobona - Die römische Legionsziegelei in Hernals" im Römermuseum präsentiert nun die Ergebnisse der Grabung.

Kristina Adler-Wölfl, Stadtarchäologie Wien: "Auf dieser Rekonstruktionszeichnung sieht man die Befunde, die bei der Grabung gefunden wurden, umgesetzt in eine Zeichnung, dass sich der Besucher vorstellen kann, wie dieses Areal der Legionsziegelei ausgesehen hat. Und zwar nicht nur die zwei Ziegelöfen mit der Arbeitsgrube davor, sondern wir haben auch Pfostenlöcher gefunden, aus denen man auf eine Trockenhalle schließen kann. Daneben sieht man die Reste eine Sumpfgrube, in der der Ton aufbereitet wurde. Im Hintergrund sind Reste von gehaltetem Ton, also Ton, der auf Vorrat hier gelagert wurde."

Eine genaue Rekonstruktion erlaubt der Besucherin und dem Besucher einen tiefen Einblick in Ziegelproduktion im Wien des ersten Jahrhunderts.

Kristina Adler-Wölfl, Stadtarchäologie Wien: "Diese Ziegel, die auf der Grabung gefunden wurden, wurden vom Institut für angewandte Geologie der Universität für Bodenkultur Wien untersucht. Und hier sieht man sehr gut, wie die unterschiedliche Brenntemperatur den Ziegel verändert. Es sind alle Ziegel eben aus dem Hernalser Tegel hergestellt. Hier ist die Brenntemperatur niedrig gewesen, hier schon etwas höher und hier ist die Brenntemperatur so hoch gewesen, dass es zu einem Klinker verbrannt, zu einem Fehlbrand geworden ist."

Die Produkte der Legionsziegelei waren durchaus vielfältig.

Martin Mosser, Stadtarchäologie Wien: "Ein besonders schönes Stück ist eben dieser sogenannte Stirnziegel oder auch Antefix genannt, mit dem Motiv einer Theatermaske vorne drauf. Dann haben wir auch diese runden Hypokaustziegel, die für die römischen Fußbodenheizungen verwendet wurden. Und was man auch nicht sehr oft bisher in Wien gefunden hat, den nennen wir einen sogenannten Lochtennenziegel. Lochtenne ist diese Decke, die über der Heizkammer des Ofens anzutreffen ist und da muss die heiße Luft von der Heizkammer in die Brennkammer kommen. Und durch dieses Loch von dem Ziegel kommt die heiße Luft in die Brennkammer."

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, mehr über die römischen Ziegelbrenner zu erfahren, das Römermuseum am Hohen Markt hat noch mehr zu bieten und von Dienstag bis Sonntag und feiertags zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet.

Archiv-Video vom 19.05.2014:
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Brennen für Vindobona - Die römischen Legionsziegeleien in Hernals

Beim Bau einer Wohnhausanlage in der Steinergasse in Hernals ist die Stadtarchäologie Wien auf Überreste der Legionsziegelei von Vindobona gestoßen. Neben der Entdeckung römischer Brennöfen sorgten Funde von Resten einer römischen Ziegelei für Aufsehen. Das Römermuseum gibt derzeit Einblicke in die Vindobona-Geschichte Wiens.

Länge: 3 Min. 09 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 19.05.2014
Copyright: Stadt Wien

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