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Mona Müller, wien.at-Wiener Berufsrettung ist eine Notfallorganisation, die 365 Tage im Jahr 24 Stunden einsatzbereit sein muss. Mehr als 1.000 Anrufe gelangen täglich in die Leitstelle der Rettung und von hier aus, dem Herzen der LebensretterInnen, braucht es einen kühlen Kopf und eine perfekt durchorganisierte Logistik. Wir haben der Leitstelle einen Besuch abgestattet."

Ersthelfer: "Hallo, hallo! Hören Sie mich? Hallo, ich bin hier am Heldenplatz, direkt vor der Hofburg und habe eine bewusstlose Person."

Mitarbeiter der Leitstelle: "Ok, gut. Sind Sie jetzt beim Patienten?"

1.500 Anrufe dieser Art gelangen jeden Tag in die Leitstelle der Wiener Rettung. Mehr als ein Dutzend Profis sitzen hier an den Telefonen und helfen PatientInnen und Hilfeleistenden durch die Krisensituation. Hier im Herzen der Wiener Rettung beginnt sozusagen der Einsatz.

Heinz Lausmann, Leitstelle (MA 70): "Das Prozedere ist: Der Disponent übernimmt über 144, über ein Touch-Panel das Gespräch, das aufgezeichnet wird. Er hat ein EMD-Protokoll, Priority Dispatch, wo er eine Anleitung hat, was er zu fragen hat. Das heißt, der Anrufer wird durch ein Gespräch geführt und dementsprechend beginnt der Einsatz."

Mitarbeiter der Leitstelle: "So, hören Sie mir genau zu, ich erkläre Ihnen jetzt die Herzdruckmassage. Bitte legen Sie einen Handballen genau auf das Brustbein in der Mitte des Brustkorbes, genau zwischen den Brustwarzen. Und jetzt drücken sie fünf Zentimeter tief ein und das Ganze jetzt 600 Mal hintereinander."

Bereits wenige Minuten nach Einlagen des Anrufs kann der Disponent bereits ein entsprechendes Fahrzeug zum Einsatzort schicken. Die Anruferin oder der Anrufer bleibt bis zur Ankunft der Rettung in telefonischer Verbindung mit der Leitstelle.

Mitarbeiter der Wiener Rettung: "Einen Echo-Code. Wiederbelebung durch Laien im Gange…Na ja, werden wir schauen."

Ein Notruf erfolgt immer streng nach Ablauf. Ein Gesprächsleitfaden führt durch das Gespräch und die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter hat ein Einsatzleitsystem zur Verfügung, das in der Lage ist, fast selbstständig zu arbeiten.

Heinz Lausmann, Leitstelle (MA 70): "Das heißt, er geht in dieses Programm und bekommt die Fragen vorgegeben und kann diesen Standard einhalten. Die nächste Technik ist, datenbankmäßig wird er unterstützt, er wird grafisch unterstützt mittels Google Maps oder eben Rasterkarten. Das nächste, wo das System unterstützt, ist zum Beispiel bei der Einsatzauswahl. Wenn der Einsatz fertig ist, angenommen ist und eröffnet wird, sagt das System: 'Lieber Freund, du brauchst jetzt einen Rettungswagen oder einen Krankentransport oder den Notarzt.'"

Nach dem Strafgesetzbuch ist jeder Mensch verpflichtet, in einer Notsituation zu helfen. Ob eine Situation tatsächlich eine Notsituation ist, kann zunächst einmal durch Ansprechen der Person geklärt werden.

Ersthelfer: "Ich habe den jungen Mann vorgefunden. Der liegt schon seit ein paar Minuten regungslos da."

Rainer Gottwald, Leiter Wiener Berufsrettung (MA 70): "Wenn man zu einem Unglücksfall dazukommt, ist das Wichtigste, die entsprechende Ruhe zu bewahren und Hilfe zu leisten. Das wichtigste Prinzip ist: Das einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun."

Von den 1.500 Anrufen täglich sind schlussendlich 700 tatsächliche Notfälle. Auch eine Laiin oder ein Laie kann in einem ersten Check erkennen, ob die betreffende Person tatsächlich gefährdet ist oder womöglich nur in der Sonne schläft. Ein Fall, der gerade im Sommer sehr häufig Rettungsfahrzeuge etwa an die Donauinsel befördert.

Rainer Gottwald, Leiter Wiener Berufsrettung (MA 70): "Es würde die Arbeit der Rettung erleichtern und vor allem nicht nur erleichtern, sondern auch die Ressourcen der Einsatzkräfte entsprechend schonen, wenn wir zu wirklichen Notfällen fahren würden und, wie Sie gesagt haben, nicht zu in der Sonne schlafenden Menschen, die den Tag genießen. Das heißt, Erste Hilfe beginnt damit, dass ich anspreche, die Person berühre und einen ersten einfachen Check durchführe: Ist hier eine lebensbedrohliche Situation oder ist das eben nur ein Mensch, der sich in Ruhe ausschlafen will?"

Fazit: Im Zweifel ist ein Anruf bei der Rettung unbedingt zu empfehlen. Allerdings können geringe Maßnahmen manchmal den getarnten Notfall entlarven und man würde einer zum Beispiel schlafenden Person das Aufwachen mittels Einlangen der Rettung ersparen. Eines ist in jedem Fall gegeben: Die Wiener Berufsrettung ist schnell am Einsatzort.

Rainer Gottwald, Leiter Wiener Berufsrettung (MA 70): "Wir befinden uns in Wien im absoluten Spitzenfeld, im europäischen Spitzenfeld. Wir schaffen es vom Zeitpunkt des Anrufs bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort in acht bis zwölf Minuten, beinahe an jedem Ort von Wien."

Mona Müller, wien.at-TV: "So schön es ist, dass es sie gibt, so sehr wünsche ich Ihnen, dass Sie die Rettung niemals brauchen."

Archiv-Video vom 01.08.2013:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Hinter den Kulissen der Wiener Berufsrettung

Die Wiener Berufsrettung ist eine Notfallorganisation, die 365 Tage im Jahr 24 Stunden einsatzbereit sein muss. Mehr als 1.000 Anrufe gehen täglich bei der Rettung ein - wir haben der Leitstelle einen Besuch abgestattet.

Länge: 5 Min. 16 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 02.08.2013
Copyright: Stadt Wien

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