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Mona Müller, wien.at-Kindermuseum Schönbrunn. Eine Ausstellung, die Interessantes aus dem 18. Jahrhundert hervorholt, das auch für Erwachsene spannend sein könnte, oder zumindest unvorstellbar, wie etwa die Schneeanlieferung zum Rodeln - auch wenn einmal kein Schnee lag.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Die kaiserliche Familie hat sich das nicht nehmen lassen, ihre Schlittenfahrten wollten die unbedingt haben. Und dafür wurden dann wirklich tonnenweise Schnee aus dem Umland hergeholt in die Stadt, aufgestreut auf die Plätze, damit sie dann ihre Schlittenfahrten und Kreise ziehen konnten."

Ja, wer hat, der hat. Im Kindermuseum sind noch viele Originalstücke, die das kaiserliche Leben veranschaulichen.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Früher waren das hier mal die kaiserlichen Kinderzimmer, wie man ohnehin noch sieht an den Malereien an den Wänden, alles recht hübsch ausgestattet. Möbel haben wir allerdings keine alten mehr hier drinnen. Das heißt, jeder Raum ist zu einem Thema eingerichtet, das eben das Alltagsleben betroffen, hat wie Mode, Frisuren, Unterricht der Kaiserkinder. Und hier in diesem Raum geht es um die Diener, was die hier so alles zu tun hatten."

1.000 Diener hat es im Schloss gegeben und die waren im Winter natürlich auch für das Heizen verantwortlich. Warm war es dadurch nach heutigem Maßstab allerdings nicht.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Also man weiß, dass es auf jeden Fall 14 Grad gehabt hat. Das hat man schon erreicht. Nach oben hin wahrscheinlich eher so 18 Grad. Also es wird nicht so warm gewesen sein, wie wir das heute gewohnt sind."

Mona Müller, wien.at-TV: "Hatten die mehr an?"

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Nicht unbedingt - nein, und die Kleider waren auch nicht so hochgeschlossen oder mit Schal, so wie man das heute im Winter tragen würde."

Das wäre so ein typisches Barockkleid.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Schön lang, also auch im Wind ganz praktisch, nur, was vielleicht gleich auffällt, hier oben zieht es ein bisschen um den Hals herum. Die Ärmel sind jetzt auch nicht gerade lang. Man würde jetzt denken, na ja, schaut eher nach Sommerkleid aus, war es aber nicht. Egal - Sommer, Frühling Herbst oder Winter - die Form der Kleider war komplett gleich."

Wärme gebracht hat dann maximal ein kleiner Pelzkragen um den Hals. Das Outfit war also alles in allem nicht gerade wintertauglich.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Auch nicht, wenn man sich vorstellt, man stapft mit so was eben da draußen durch den Schnee. Wenn man hinfällt wird es schon ein bisschen schwieriger, sich da aufzuraffen. Darunter steckt nämlich ein ganzes Gestänge aus Metall- oder Holzreifen, die das ganze Kleid eben so weit werden ließen."

Das Haarkleid zur damaligen Zeit war natürlich nicht minder wichtig.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Wir haben hier einerseits Perücken, die die Kinder auch selber ein bisschen gestalten können, aber auch ein paar Sachen in den Vitrinen drinnen, damit man sich das ansehen kann, wie das eben frühen wirklich ausgesehen hat. Generell sah es so aus, die Herren haben die eigenen Haare meistens kurz geschnitten und dann eine vorgefertigte Friseur, eben diese Perücke, aufgesetzt. Die Damen haben die Frisuren mit den eigenen Haaren meistens gemacht. Die wurden dann in Locken gelegt, mit einer Pomade bestrichen - das war im Prinzip Fett - und dann zum Färben hat man Haarpuder verwendet, das war eigentlich nichts anderes als Mehl."

Auf Tragekomfort hat man auch bei der Haarpracht nicht geachtet.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Wir haben da drüben zum Beispiel eine Schiffsfrisur."

Marie Antoinette hat dieses nicht dezente Teil am Kopf getragen. Jedoch nicht nur die Exponate erzählen Geschichten. Auch die Wände sprechen noch von einer vergangenen Zeit.

Isabella Barta, Kindermuseum "Schloss Schönbrunn erleben": "Hier an den Wänden versteckt sich überall dieses Blattgold. Das ist wirklich echtes Gold, hauchdünn geschlagen, tausend Mal dünner als ein Haar und wird von den Vergoldern da eben aufgeklebt. Und die Wände sollten natürlich möglichst prunkvoll, schön ausschauen und nicht gestört werden durch irgendwelche Türen oder sonstige Sachen. Deswegen gibt es auch hier sehr versteckt angebrachte Türen wie die hier hinten, wenn man genau hinschaut, entdeckt man die hier dann. Und diese Geheimtüren - man hat davon natürlich gewusst - waren aber einfach nur für die Diener. Das heißt, die Diener konnten überall hingehen im Schloss, sollten überall immer zur Verfügung sein sowie dienstbare Geister immer da sein, aber auch unsichtbar sein für die Kaiserfamilie - sozusagen nicht unbedingt zu sehen, während sie trotzdem ihren Arbeiten nachgehen."

Wer jetzt da einen Blick hineinwerfen möchte, erkundet die Ausstellung am besten selber.

Archiv-Video vom 06.02.2013:
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Länge: 4 Min. 50 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 08.02.2013
Copyright: Stadt Wien

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