Erster Bildungscampus in der Seestadt

Am 29. September 2015 wurde Wiens fünfter Bildungscampus in der Donaustadt eröffnet. Hier werden in 37 Klassen- und Gruppenräumen über 700 Kinder bis zu 10 Jahren unterrichtet und betreut.

Gartenansicht eines terrassenförmig angelegten, mit Holz verkleideten, Baukörpers

Gartenansicht

2012 fand ein EU-weiter Wettbewerb für die Errichtung eines Bildungscampus in aspern Die Seestadt Wiens statt. Aus insgesamt 74 internationalen Einreichungen ging Thomas Zinterl mit ZT Arquitectos Lda aus Lissabon als Gewinner hervor.

Das Gebäude wurde auf einer Nettogrundfläche von 12.000 Quadratmetern errichtet. Bauherrin war die BIG Bundesimmobiliengesellschaft. Die Campusanlage ist von der U2-Station "Seestadt" innerhalb weniger Minuten erreichbar und liegt direkt an der Buslinie 84A.

Campusanlage im Süden der Seestadt

Der direkt am Hannah-Arendt-Park liegende Campus ist ein wichtiger Teil der Bildungsbauoffensive der Stadt. Er entspricht in besonderer Weise dem Wiener Campusmodell, das auf eine enge Verflechtung der einzelnen Bildungseinrichtungen ausgerichtet ist. Die Verbindung von Kindergarten und Schule bietet optimale Bedingungen für offene Bildungsarbeit.

Blick vom Straßenraum auf den Campus, davor eine Parkanlage mit viel Grünfläche mit Bäumen und Menschen.

Vorplatz

Ausschnitt des terrassierten Baukörpers. Die Fassade ist mit Holz verkleidet. Davor ist ein Spielplatz.

Ansicht


Die Unterrichts- und Freizeiteinheiten der Schule sind verschränkt. Von 8 bis 15.30 Uhr wechseln sich Lerneinheiten und Freizeitangebot ab. Der Tagesablauf folgt also einem Rhythmus aus Lern- und Freizeitphasen.

Architektonisches Konzept - moderne Ausstattung

Das Projekt zeichnet sich durch sonnendurchflutete Terrassen, eine großzügige Gartenanlage und die kurzen Wege zum ersten Wohnquartier der Seestadt aus. Es ist geprägt durch die kompakte Anordnung aller Räumlichkeiten und die übersichtliche und offene Struktur der Grundrisse.

Zwei Hauptachsen strukturieren das Gebäude, das südseitig und terrassenartig zum Garten- und Freizeitbereich abgestuft ist. Das Untergeschoß beherbergt Turnsäle und den Kindergartenbereich, der unmittelbar an den Garten grenzt. Im Erdgeschoß gibt es gemeinsame Räume wie Medienraum, Bibliothek, Administration, Küche und Speisesaal.

Blick in den Garten mit  zahlreichen Spielgeräten, im Bildvordergrund führen einläufig angelegte Stahlstufen hinab

Spielplatz

Innenraum, an Boden und Wänden mit hellen Holzplatten verkleidet. Im Vordergrund ein Klettergerüst aus dunklen, kubischen Möbeln und dazwischenliegenden Leitern

Turnsaal


In den Obergeschoßen befinden sich die, ebenfalls nach Süden orientierten, "Finger" für Volksschulklassen und Kleingruppen. Diese verfügen über gemeinsam nutzbare Räume und sollen klassen- und gruppenübergreifendes Arbeiten ermöglichen. In den Klassen haben digitale Whiteboards die grünen Kreidetafeln abgelöst. Die Turnsäle können wie ein Baukasten-System neu arrangiert werden.

Schwerpunkt Basale Förderklassen

Ein Schwerpunkt des Campus liegt in der Integration von Kindern mit körperlichen Behinderungen. Für sie wurden modernste Therapieräume mit Musik, Wasserbetten, Licht- und Bewegungsspielen eingerichtet. Eigene Ruhebereiche - die sogenannten "Snoezelenräume" - stehen Kindern aller Altersstufen zur Verfügung. Die drei Basalen Förderklassen für Kinder mit körperlichen Behinderungen sowie zwei Nachmittagsgruppen werden in Kooperation mit den Wiener Sozialdiensten Förderung & Begleitung betreut.

Bundesschule in unmittelbarer Nachbarschaft

Innenaufnahme, hellgraue Steinplatten am Boden, weiße Wände, gelbe Türen

Gangbereich

Der erste städtische Bildungscampus wird im Vollbetrieb einen Kindergarten für zwölf Gruppen, eine Ganztagsvolksschule mit 17 Klassen sowie acht Klassen, die für Kinder mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen ausgerichtet sind, beherbergen.

Seit Herbst 2017 ist direkt nebenan ein Bundesschulzentrum in Betrieb. Mittelfristig wird hier eine "Wiener Mittelschule und eine AHS-Oberstufe aufgebaut. Im Vollbetrieb werden rund 2.000 Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr am Hannah-Arendt-Park in der Seestadt betreut.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

2013 wurde die Forschungsgesellschaft "Aspern Smart City Research GmbH & Co KG" (ASCR) ins Leben gerufen. Die ASCR betreibt Energieforschung unter realen Bedingungen am Standort. Der erste Bildungscampus der Stadt Wien ist eines der Gebäude, die am Forschungsprojekt teilnehmen.

Auf dem Dach des Campus befindet sich eine eigene Solaranlage. Die Energieversorgung erfolgt weiters durch zwei Sole/Wasser-Wärmepumpen, die die Energie aus Ab-/Umweltwärmequellen beziehen. Die Räume sind mit einer kontrollierten Raumlüftung ausgestattet, über die auch die Beheizung erfolgt.

Standort

Kontakt

In organisatorischen Angelegenheiten und bei Fragen zum Kindergarten- oder Schulbetrieb des Bildungscampus kontaktieren Sie bitte die administrative Leitung:

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