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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 48 von 78

 

eine längere Öffnungszeit am Samstag. Aber bitte nicht auf dem Rücken der Angestellten auszutragen! (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Allerdings, mit Ihrer Sparvariante von Personalpolitik schafft das die Bibliothek natürlich nicht. Irgendwie kommt mir die ganze Sache vor, als würden Sie einen Porsche mit angezogenen Bremsen fahren. Und mit weiteren Schließungen von Filialbüchereien, wie die Frau StRin Laska das vorhat, wird sie sich über diese missglückte Personalpolitik der städtischen Hauptbücherei nicht hinwegschwindeln können.

 

Ich appelliere an Sie: Seien Sie großzügig, wie es das Bauwerk ist und vorgibt, dass die Wiener Stadtverwaltung es auch ist. Und tragen Sie es nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter aus, denn mit dieser Sparstrumpfvariante wird eine groß angelegte Unternehmung wieder eine sehr kleinmütige Sache, und ich hoffe sehr auf Ihre Einsicht. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. – Die Frau Berichterstatterin.

 

Berichterstatterin GRin Barbara Novak: Danke.

 

Frau Kollegin Cordon, ich danke Ihnen erstens, dass Sie mir Anlass geben, mich persönlich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hauptbücherei, sowohl der alten als auch der neuen, quasi herzlich zu bedanken, nämlich nicht nur für die Arbeit, die sie jetzt leisten in den ersten Wochen des großen Ansturms, und das ist, glaube ich, der, der uns alle sehr freut, nämlich dass die neue Hauptbücherei von den Wienerinnen und Wienern so schön angenommen wird, sondern auch für die Arbeit, die sie vor der Eröffnung der neuen Hauptbücherei geleistet haben, die im Zuge der Übersiedelung und auch der Codierung jedes einzelnen Mediums eine ganz hervorragende und sehr zeitintensive war. Nur das hat es natürlich möglich gemacht, dass die Hauptbücherei auch den großen Ansturm, der seit der Eröffnung auf sie zugekommen ist, bewältigen konnte und auch zurzeit hervorragend bewältigt, und ich bin sehr zuversichtlich, dass das auch in den nächsten Wochen, wo dieser Ansturm noch anhalten wird, so sein wird.

 

Ich glaube, dass sich das, auf Ihren Antrag zurückkommend, wenn der Normalbetrieb Einzug hält, und den gilt es in erster Linie einmal abzuwarten, weil jetzt reden wir nicht vom Normalbetrieb, das zeigen auch alle anderen neu eröffneten international so hoch geschätzten Büchereien, irgendwann auch einpendeln wird. Wir werden uns die Situation dann ganz genau anschauen und reflektieren, auch was die Entlehnung der Medien betrifft, denn zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Viertel der Medien entlehnt, und das ist für eine Bücherei natürlich sehr viel, weil die Auswahl dann auch begrenzt ist. Aber das ist eine Momentaufnahme, und ich denke, über die werden wir zu einem späteren Zeitpunkt auch noch reden müssen. Deshalb werden wir auch der Zuweisung dieses Antrages zustimmen.

 

Ich möchte Sie aber schon darauf hinweisen, dass der jetzige Akt der Sachkrediterhöhung nichts mit der Personalpolitik zu tun hat. Das ist ein unumgänglicher Zuschuss. Diese Behauptung ist mit Bestimmtheit nicht richtig. Hier geht es um die Verzögerung, die es durch Konkurse gegeben hat während der Bautätigkeit und die damit zusammenhängende Steigerung der Kosten und nicht ums Personal vor Ort oder in der alten Hauptbücherei.

 

Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.

 

Wir kommen nun zur Abstimmung über die Post 9 in der vorliegenden Fassung.

 

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Freiheitlichen, so angenommen.

 

Wer für den Beschlussantrag ist, der schon zitiert wurde – hier geht es um die Zuweisung an den Fachausschuss –, den bitte ich ebenfalls um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig so angenommen.

 

Postnummer 13, Neufestsetzung der Preise für die Benützung der städtischen Bäder. Herr GR Vettermann.

 

Berichterstatter GR Heinz Vettermann: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.

 

Ich eröffne die Debatte. Frau GRin Sommer-Smolik.

 

GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Wir werden heute eine Tariferhöhung für die Wiener Bäder beschließen – ich nehme an, dass die SPÖ dem zustimmen wird –, und ich möchte schon einige Worte dazu verlieren.

 

Es stimmt, wir haben 1995 das letzte Mal die Tarife verändert für die Bäder, aber eigentlich gibt es keinen Grund, sie jetzt zu erhöhen, jetzt, gerade eine Woche vor dem Start der Badesaison, ein wirklich gelungener Zeitpunkt, die Tarife für die Bäder zu erhöhen. Und auch wenn die SPÖ noch so oft betont in Presseaussendungen vom Kollegen Reindl, dass diese Tariferhöhungen ja gar nicht stimmen, dass es ja gar nicht so viel ist und gar nicht so arg ist und dass ja das Leistungsangebot ausgedehnt worden ist, so muss ich schon sagen: Diese Tariferhöhungen sind unserer Meinung nach wirklich völlig unnötig und absurd. Weil wenn wir uns anschauen: Wo wird denn erhöht? Es wird immer erwähnt, die Eintrittskarten für Sommerbäder, Kombinationsbäder und Familienfreibäder, und zwar die Familienkarten, die Jugendlichen- und Kinderkarten werden nicht erhöht. Ja, das stimmt. Aber die Eintrittskarten ohne Umkleide werden für die Erwachsenen sehr wohl erhöht. Es wird ein Ferientarif für die Kinder eingeführt, zwar nur, eh nur 50 Cent, aber alle die, die schon einmal im Sommer in so einem Sommerbad waren, wissen, dass dort viele Kinder sind, und die kramen jetzt in ihren Geldbörseln ihre 50 Cent hervor, stellen sich dann an, es wird wahrscheinlich nicht sehr zuträglich sein dem Einlass und dem Gedränge, das jetzt schon enorm ist. Und wozu diese 50 Cent für die Kinder gut sein sollen, außer, dass man jetzt schon die Kinder zur Kasse bittet, ist für uns nicht einsehbar, denn wir glauben, dass es nicht bei den 50 Cent bleiben wird.

 

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