Wien Kulturgut: Gemeindebauten

Der Wiener Gemeindebau ist weltweit einzigartig. Er ist Teil des kommunalen Wohnbaus in Wien und sowohl historisch, architektonisch als auch sozial relevant.

Die Geschichte des Gemeindebaus beginnt in der Zwischenkriegszeit. Um der katastrophalen Wohnsituation in Wien Herr zu werden - rund zwei Drittel der Bevölkerung lebten unter damals unvorstellbaren Bedingungen - beschloss die neu gewählte sozialdemokratische Stadtregierung Anfang der 1920er-Jahre den Bau von mehreren tausend Wohnungen.

Damit war der Grundstein für den Wiener Gemeindebau gelegt. Ziel war es, leistbaren Wohnraum zu schaffen. Doch die Gemeindebauten schufen nicht nur Wohnqualität, sondern auch Lebensqualität. Wohnungen, Geschäftslokale und soziale Einrichtungen wie Kindergärten oder Büchereien fanden und finden in unzähligen Gemeindebauten Platz.

Heute leben knapp 500.000 Wiener*innen in einer Gemeindewohnung. Mit rund 220.000 Gemeindewohnungen ist also fast jede vierte Wiener Wohnung eine Gemeindewohnung. Damit schafft die Stadt Wien in unserer Großstadt für viele Menschen leistbaren Wohnraum. Aber nicht nur das: Die Mieter*innen von Gemeindewohnungen können sich auch auf langfristig orientierte Mietverhältnisse verlassen sowie auf eine Hausverwaltung, die laufend an der Substanz der Häuser arbeitet. Und die vielen Grünanlagen im Gemeindebau bieten Erholung, Spaß oder einfach Freude für das Auge.

Mit der Planung der städtischen Wohnhausanlagen wurden renommierte österreichische Architekten beauftragt. Ihre bestens durchdachten Entwürfe zeichnen bis heute die städtischen Wohnhausanlagen aus: Sie sind alles andere als architektonische Massenware - ganz im Gegenteil, die Gemeindebauten Wiens sind ein richtungweisendes Beispiel für den kommunalen Wohnbau im 20. Jahrhundert in Europa und wichtiger Bestandteil der Kultur Wiens.

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